Ein Vorlone wirft Schatten

Die gute Nachricht zuerst:

Mary: "Rein sicherheitstechnisch ist irgendwie alles in dieser Folge smooth gelaufen!"

Unser Lieblingssicherheitschef zeigt sich erstaunlich kompetent in dieser Folge (und das war nicht ironisch gemeint!) und merkt bereits nach wenigen 10 Minuten, dass da dauernd so ein merkwürdiger Typ hinter ihm herläuft. Stellt sich heraus: Er hat eine Botschaft von seinem alten Chef:

“Michael, Du glaubst gar nicht, wie schwer es ist, einen Friseur auf Minbar zu finden.”
Mary: "So trägt man das auf Minbar. Entweder Glatze oder so."

Sinclair hat nicht nur die Haare schön und seinen Job als Botschafter, sondern ist auch Chef einer geheimen Untergrundarmee, der Ranger. Von denen werden wir bestimmt nie wieder hören *husthust* Neben vielen freundlichen hat der gute Nicht-Sheridan auch ein paar mahnende Worte für Michael:

Alex: "Vorlonen gut, Schatten böse, pass auf Dich auf und fahr langsam. irgendwie so in die Richtung"

Und eine wichtige Botschaft: Da ist was faul im Staate Centaur!

Das Oberhaupt ebenjenes Staates ist alles andere als faul und begibt sich auf seine letzte Reise. Nämlich nach Babylon 5. Um unter anderem beim gemeinsamen Sternegucken ein paar Kalendersprüche mit Sheridan auszutauschen

Gregor: "Da steckt ganz schön viel Party drin. Äh..Pathos."
Mary: "Ist ja ganz schön pessimistisch: Die Vergangenheit ist mist, die Zukunft ängstigt uns...was bleibt denn da noch?"
Alex: "AfD wählen!"
Mary: "Der Centauri-Imperator würde AfD wählen...."

Nicht, dass jetzt ein falscher Eindruck entsteht. Selbst dieser Dialog ist um Längen besser, als Alles was je auf einem tortenheberförmigen Schiff im Delta-Quadranten gesagt worden wäre. Hm…eigentlich ein unfairer Vergleich, denn DAS ist nun wirklich nicht weiter schwer. Aber die Dialoge in dieser Folge sind so gut, dass selbst unsere professionelle Texterin ehrfurchtsvoll mit dem Bleistift schlackern muss:

Mary: "JMS kann Dialoge schreiben. Du kannst eigentlich jede Zeile Dialog aus
       dieser Folge nehmen und sie an Deine Zimmerwand schreiben!"

Es wird in diesen Dialogen jedenfalls eine Menge intrigiert. Denn der alte und weise Imperator ist zwar weise, aber eben auch alt und deshalb will eigentlich jeder Centauri Imperator werden anstelle des Imperators. Und so schmieden auch Londo und Refa das Eisen, solange es da ist.

“Meine Aufstiegschancen bei Hofe sind ungefährrr so hoch!” Heiligs blechle, wir könnten schwören, dass Londo so einen kleinen Schatten unter der Nase hat…

G’Kar dagegen ist ein bißchen aufgebracht (hier Raphael denken: “Ein bißchen??”) Und würde statt zu integriereren dem Imperator am liebsten ganz praktisch die Schnittmenge erklären. Mit hilfe eines formschönen Messers. Doch der Alte besitzt die Frechheit, vor dem geplanten Attentat einfach von selbst umzufallen. Was Ivanova nicht davon abhält, das Buffet leerzufuttern und dabei gut auszusehen:

Alex: "Ob sie diesen Lippenstift schonmal getragen hat konnte ich jetzt nicht 
sagen, aber ich finde, dass sie recht schön hergemacht aussieht in dieser Szene."

Immerhin bekommt er noch Besuch von einem Vorlonen und die Gelegenheit, G’Kar um Verzeihung für alle Gräueltaten zu bitten, die die Centauri den Narn angetan haben. Apropos angetan: G’Kar ist davon so angetan, dass er gleich mal mit seinem Erzfeind einen trinken geht und Londo eröffnet, dass nach all den Jahren der Feindschaft endlich Frieden möglich sei. Woraufhin Londo sein Drink im Hals stecken bleibt

Londo hat nämlich kurz zuvor einen Anruf bei Mr Morden getätigt, dessen schattige Freunde wiederum einen Angriff tätigen. Bei dem nur wenige zehntausend Narn sterben. Für G’kar bricht zuerst eine Welt zusammen und dann er selbst

Sogar der zauselige Centauri Zar gibt – nachdem er Londo und Refa noch ein wenig verflucht hat –  vor Gram den Löffel ab und Refa sorgt für ein paar unfreiwillig geräumte Regierungsposten auf der Heimatwelt. Am Ende stehen alle vor einem riesigen Scherbenhaufen – mit Ansage

Alex: “Man denkt sich als Zuschauer die ganze Zeit: Oh scheiße, oh scheiße, oh scheiße…”

Nach einem eher behäbigen Start gibt Staffel 2 jetzt also offenbar ein wenig Gas, was sich auch in den Wertungen unserer wackeren Wortakrobaten widerspiegelt. Sie würden eigentlich gerne schon was im 5-Penisbereich vergeben, aber ganz knapp sind es

4,5 von 6 Penissen

geworden.

War sonst noch was? Ach ja: Du kannst quasi live on Tape die Entstehung des ersten deutschen Xena-Podcastes mitverfolgen!

Und folgende Links geben wir Dir noch ans Herz:

Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:

avatar
Alex
5/6
avatar
Gregor
4,5/6
avatar
Mary
4,5/6

Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:

Der graue Rat bei Patreon
[podlove-episode-flattr-button]

Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim

3 thoughts on “Ein Vorlone wirft Schatten

  1. Dies ist so eine Folge, an deren Ende ich damals gemerkt habe, dass es da draußen noch mehr gibt als das lahme Friede-Freude-Eierkuchen-Setting von TNG. Go Fiver, Go Fiver.

  2. Mich hat die Folge damals voll aus den Latschen gehauen, denn irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, dass 9 Folgen nach Chrysalis wieder so ein Hammer ausgepackt wird.

    Das hier ist die Folge, in der alles was schön vorbereitet worden ist jetzt kanalisiert und auf Kurs gebracht wird. Jetzt weiss man, dass ein grosser Sturm bevor steht und der erste Dominostein für einen grossen Krieg umgestossen worden ist.

    Diese Folge ist ebenfalls ungewöhnlich, weil es eigentlich eine klassische Tragödie im Sci-Fi Gewand ist. Plus die Wandlung von G’Kar hin zum gebrochenen Mann, der heulend zusammenbricht, ist etwas besonderes. Dass JMS im Jahr 1995 fast in George RR Martin Style jegliche Hoffnung am Ende der Episode zerstört ist fantastisch und fesselnd.

    Aus heutiger Sicht würde ich sagen 5/6, aber im Kontext der Zeit und was uns 1995 im TV an Sci-Fi geboten wurde ein klares 5.5/6

  3. Wenn ich mal meinen Penf dazugebe, da kommen spontan 3 Senfkörner zustande.
    Ich habe in dieser Folge zum ersten Mal mitbekommen, dass die Centaurifrauen sich die Köpfe rasieren, also nicht natürlich kahl sind. Das hat der Imperator am Anfang angedeutet.
    Dann zum ersten Mal ein Centauri, der Londos Akzent nachmacht. Lord Refa versucht es, aber natürlich kommt keiner an Londo ran.
    Und dann der grinsende Elvis. Eine ganze Staffel lang habt ihr gerügt, dass Sinclair nur einen Gesichtsausdruck hat. Den will ich wieder haben. Statt dessen kommt später in War without end ein Lächeln dass man Angst kriegt.
    Ansonsten habt ihr wie immer jeden meiner Gedanken vorausgeahnt und gleich im Cast verarbeitet.
    Macht immer wieder Spaß euch zuzuhören.

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