Auf dem Zocalo – mit Carsten Witte

Wir haben uns wieder zu einem abendlichen Drink auf dem Zocalo eingefunden und treffen dort heute auf einen Gast, der im bürgerlichen Namen auf Carsten Witte hört, den wir aber eigentlich auch “Mr Lukers Guide” nennen können. Denn die deutsche Version unseres Lieblingsnachschlagewerkes liegt nicht nur seit Jahrzehnten auf seinem Server sondern fußt auch auf seiner Idee.

​Carsten:
“Ob das eine der schlausten Ideen in meinem Leben war weiß ich noch nicht.”

Wir erfahren: Angefangen hat das Ganze eigentlich mit zwei Videorekordern (fragt Eure Eltern) und dem Vergleich der englischen und deutschen Tonspur

Carsten:
“Die Seite zu übersetzen war mehr oder weniger ein Abfallprodukt von diesen Synchrobugs”

Und dank zahlreichen Helfenden ist daraus DAS Nachschlagewerk für alle Babylon 5 Fans im deutschsprachigen Raum entstanden

Carsten:
“Da wurde jeder html-Tag noch mit Hand geschrieben.”

​Sei dabei, wenn im launigen Gespräch die dunkelsten Geheimnisse von hinter den Kulissen werden ans grelle Licht der Wahrheit gezogen werden:

Carsten:
“Auf dem schwarzen Hintergrundbild ist ein kleiner tanzender Shadow drauf, den siehst Du nur nicht.”

​Ist das genauso auf einem Server in den 90ern passiert? Oder haben sich das unsere Autoren ausgedacht? Das erfährst Du mit einem Klick auf den “Play”-Knopf.

Was riecht denn da nach Verschwörung?

Aliens, die an ihren Tentakeln spielen und die Menschen für die Aliens halten, die sich in die Geschicke der Heimatwelt einmischen und mit der Regierung gemeinsame geheime Sache machen. Sie glauben, das haben sich unsere Autoren ausgedacht? Falsch, das ist genau so passiert. Im Jahre 1999.
Aber von vorne: Während der Captain noch in der Transportröhre über unklare Gerüche die Nase rümpft, stößt man auf eine nicht mehr fliegende Untertasse.

Heraus steigen zwei Figuren, die Akte X-Zuschauende nicht nur anhand der plötzlich sehr melodischen Hintergrundberieselung bekannt vorkommen sollten. Es sind ganz klar die außerirdischen Pendants zu Mulder und Scully. Die in ihrem heimischen Büro gerne mach die ungelösten Fälle des FBI nachspielen und dabei noch einen Schritt weitergehen. Denn sie lösen ganz offensichtlich die Y-Akten.

Und weil die Wahrheit da draußen ist ™ ist man eben nach draußen geflogen, um der Verschwörung auf den Grund zu gehen. Zum Glück hat der Chefverschwörer vorher noch einen Aktenkoffer mit Kompromaten mitgehen lassen. Die er nun stolz dem Captain im seeeehr schummrigen Verhörraum zeigt…

Christoph:
“Wir sitzen am Tisch und jemand zeigt mir Unterlagen. Aber wichtig ist dabei, dass alle Lichter aus sind. Und wir machen das Abends. Damit ich NICHTS sehen kann von diesen Unterlagen.”

Moment mal. Christoph?!? Ja, wir haben angesichts des Themas den ältesten und unregelmäßigsten deutschen Akte-X Podcast eingeladen, nachdem wir mit Gregor ja ohnehin schon die Hälfte der Lone Gunmen Show an Bord haben. Und während sich der Captain noch die “Beweise” durch den Kopf gehen lässt taucht auch schon der nächste Tentakel- und Anzugträger auf, um die Verschwörer wieder einzusacken. Die haben natürlich keinen Bock darauf und nach einer wilden Verfolgungsjagd durch das Crusade-Äquvalent von Tiefgaragen gibt es einen Kompromiss und die Aufklärung durch den Special-Agent: Die Menschen sind Mittel zum Zweck und gern gesehene Sündenböcke, um die eigene Bevölkerung vom Meutern abzuhalten. Sprachs, zündete sich eine Zigarette an und verschwand zum angedeuteten Akte-X Thema.

Unser Captain Gideon lässt allerdings nicht gerne mit sich spielen (höchsten von Lochley an sich rumspielen) und sorgt dafür, dass die Wahrheit in Form von Sonden den Planetenbewohnenden um die Ohren geknallt wird. Entgegen allen ersten, zweiten UND dritten Direktiven.

Raphael:
“So wie er das macht ist es gefährlich, mies, nicht korrekt und vor allem verschwendet er Ressourcen, die er eigentlich dazu brauchen würde, gegen die Seuche vorzugehen! Es ist großartig!”

Großartig ist auch die Nebenhandlung nach eine Lekkage im Fäkaliensystem des Schiffes und nein, das haben wir uns nicht ausgedacht. Das kommt dafür wenn man Bündnispartner ein Schiff konstruieren lässt, die sich statt zu Duschen mit Sand abrubbeln.

Gregor:
“Minbari lügen nicht, sind aber schlechte Wasserinstallateure.”

Wer wird auf der Suche nach Flüchtigen nicht gerne eigenhändig vom Captain mit Gülle überschüttet? Der hat aber dafür den perfekten Platz zum Eisteeschlürfen nach Feierabend gefunden.

Es ist schon ein wenig absurd, dass in der ersten und einzigen Staffel einer Serie, die sich eigentlich mit der Suche nach einem Heilmittel gegen eine todbringende Seuche beschäftigen sollte, schon eine Parodie auf eine andere zeitgenössische Serie eingebaut wird. Und die macht – im Gegensatz zu Gideon – keine Gefangenen, sondern dreht alles auf Elf und die Lampen auf halb.

Aber es macht trotzdem Spaß zuzuschauen und sorgt für Höchtstwertungen in Raphaels Hodenwertung (5,5 von 6) und selbst im klassischen Penismaß bleiben respektable 4 von 6

Nachoman und der Pak’ma’ra Porno auf Praxis neun

Was machen wohl Kommandant und Leiterin der medizinischen Abteilung des (vorgeblich) einzigen Schiffes, das sich auf die Suche nach dem Heilmittel gegen eine tödliche Seuche begeben hat? Forschen? Potentielle Planeten probieren? Nein, alles falsch, sie gucken Pornos.
Dass die Datenkristalle im Babylon 5 Universum ganz offensichtlich so funktionieren, wie zu Großvaters Zeiten die ollen VHS Kassetten (“Huch, da hab ich doch glatt aus Versehen auf Longplay gestellt!”) ist verwirrender als der ganze Teil mit dem Koitalklischee. Welcher wiederum zum ersten und einzigen #Nipplegate im Straczynskischen Gesamtwerk. Gerechtfertigt oder nicht, wir haben unsere Experten dran gesetzt.

Raphael:
“Ich bin mir ob der schlechten Bildqualität auch nicht sicher.”
Gregor:
“Ich habe das mehrfach überprüft im Rahmen der Vorbereitung dieser Folge”

Aber bevor man Max (don’t have Sex with your ex) als Jäger des verlorenen Datenkristalls mit selbigen aufziehen kann, steht auch schon ein Ranger im Raum mit dem Neusten aus der Gerüchteküche. Er hat da von jemandem gehört, der jemanden kennt, der angeblich im Besitz von Aufzeichnungen ist, die vielleicht bei der Suche nach der Seuchenlösung helfen könnten.
Nach viel hin und her trifft man endlich auf den Besitzer der begehrten Datenkristallsammlung (mit nichtpornos), der die aber verständlicherweise nicht der erstbesten dahergelaufenen Ärztin hergeben will. Weil Gideon aber so vertrauenserweckend ist, werden nun Backups hergestellt. Oder besser gesagt: exakt ein Backup. Das kulturelle Erbe eines ganzen Volkes landet sozusagen bei Doreena in der Grabbelkiste. Und der Bote wird von seinem Volk abgeholt und umme Ecke gebracht. Weil die finden, dass Aliens stinken, Kunst und Kultur auf den Scheiterhaufen gehören und früher sowieso alles besser war. Also eigentlich ein total interessanter und auch gut umgesetzter Ansatzpunkt für eine tolle und spannende Story, die sich aber erst nach der Hälfte der Folge so richtig entfaltet.
Eigentlich weiß die Folge zu gefallen, die Aliens sind interessant, die Strafkolonie auch schön umgesetzt und die Idee mit den extrem Kultur- und Fremdenfeindlichen Aliens und dem letzten Bewahrer des kulturellen Erbes auch sehr toll. Aber es sind eben im Wesentlichen viele Ansätze, die nicht ausgeweitet wurden, weil im Teil1 so viel Belangloses war.
Nur Teil 2 der Folge wäre mit Abstand die beste Episode der Serie, so vergeben wir

3/6 Penisse

Dr. Lebertran hört Stimmen

Leute, es passieren schier unglaubliche Dinge: Weil die Excalibur grade nix wichtigeres (wie zB die Heilung für eine Seuche finden) zu tun hat, haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, mal alle Forschenden zu einer Konferenz auf dem Mars einzuladen, um sich über die nicht vorhandenen Ergebnisse auszutauschen. Wir haben uns gefragt, warum alle zum Mars fliegen müssen, statt eine Videokonferenz abzuhalten, aber haben auch schon gleich die Lösung.

Gregor:
“JETZT hab ichs kapiert Leute: Die Drakh-Seuche ist Ländersache.”

Und Crusade gucken ist Leidenssache. Denn – haltet Euch fest – ein Attentäter will die Konferenz sprengen und das wortwörtlich. Mithilfe einer Bombe, die zwar einen Zeitzünder besitzt, aber dennoch von Hand gezündet werden muss? So richtig haben wir (und der Attentäter) das Konzept nicht verstanden. Was auch daran liegt, dass er Stimmen hört. Aber nicht iiiiirgendeine Stimme, sondern die Stimme der Jungfrau von Orleans! Ernsthaft! Wer schreibt so einen Quatsch?

Dann passiert irgendwas. Und am Ende sorgt Gideon für eine Massenpanik, die aber den Attentöter davon überzeugt, dass sein Plan hinfällig ist, da ohnehin bald alle sterben werden. Vor allem er, weil die Security auf dem Mars lieber erst schießt und dann fragt.

Und weil das magere Script trotz zahlreicher Aufblähversuche keine Episode tragen kann, bleibt am Ende noch Zeit, einfach alles nochmal zu erzählen.

Wir fassen zusammen: Inhaltsleer, eigentlich schnell erzählt, grauenhaft umgesetzt, teilweise gute Dialoge, unfreiwillig komisch.

Raphael:
“SO ist Crusade. Später gibts mehr Titten. Das wars.”

Entsprechend negativ fällt auch unsere Gesamtwertung aus:

1,5 von 6 Penisse

Gregor:
“Ich geb anderthalb und denk einfach noch ein bißchen an David Duchovny.”

Die Bausteine des Untergangs haben gesprochen

Es gibt so Folgen, über die man eigentlich keine Worte verlieren müsste.

Mary:
“Ich freue mich, dass wir zusammen über diese furchtbare Folge sprechen können, denn das macht es ein bißchen besser.”

Aber hey, dafür werden wir ja schließlich (nicht) bezahlt, also was solls? Das Problem: Der Shownotesschreiber hat die Folge nicht gesehen und kann sich selbst nach dem Schnitt den mehr als dürftigen Inhalt nur so halb zusammenreimen.
Max hat eigentlich den Auftrag alles an IPX zu berichten, was er im Laufe der Episoden so alles erfährt. Weil die Suche nach einem Wirkstoff gegen das Virus offenbar inzwischen eher unten im Mission-Statement der Excalibur steht, stattet man einem Planteten, der nur aus Kanada besteht, einen Besuch ab. Okay, hat doch was mit dem Virus zu tun, denn da unten haben sich ebenfalls ein paar Leute angesteckt. Stellt sich raus: Das war mit Absicht. Denn ein sinnistrer Badmiral (den gibt es offenbar auch bei der Erdallianz) wollte eine Gruppe ehemaliger Cybersoldat:innen loswerden, indem er ihnen das Virus unters Essen gemischt hat. Dummerweise wohnen aber auch noch Eingeborene auf dem Planeten, die den ganzen Tag Steine schmeißen. Und das nicht, weil sie hausbetzende Chaoten sind, sondern total eins mit der Natur und so. Das Völkchen entpuppt sich als Durinas Volk, die plötzlich doch nicht mehr die letzte ihrer Art ist. Oder doch bald wieder, denn das Virus wirkt bei ihren Leuten sogar deutlich effektiver. Warum man das nicht näher untersucht, sondern einfach am Ende beide Gruppen ihrem Schicksal überlässt, nachdem man für den Admiral deren Tod fingiert hat? Keine Ahnung.
Mary:
“Ich war abgelenkt durch das Overacten.”

Die Handlung ist mäh, die Stammdarstellenden haben immer noch keine Chemie untereinander, die Gastdarsteller haben offenbar noch nie eine Schauspielschule von innen gesehen und wäre nicht der Hintern von Durona im Bild gewesen, von Mary hätte es heute gar keine Punkte gegeben. Da Raphael deutlich gnädiger ist (In der Hodenwertung hätte er sogar eine 3/6 gegeben) fährt die Folge eine gesamtwertung von

1 von 6 Centauripenisse

ein. Puh. Hoffentlich enttäuscht uns Peter David in der kommenden Folge nicht.

Der benebelte Beichtfrosch in der Schneekugelsauna

An manchen Tagen ist es einfach fast unmöglich eine Apocalyptica Kasette loszuwerden…
Während die Meisterdiebin aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen gar meisterhaft an einer Steilwand hängt, zeigt sich unser Meisterarschologe Max (don’t have sex with your ex) von der eher stümperhaften Seite und muss von Galen unter Zuhilfenahme einer rotglühenden Kugel an seinen Beruf erinnert werden. Erfolglos. Erst als unser Technomagier (I wan’t to see you on the dancefloor!) unsere Meisterdiebin zu Tränen rührt öffnet sich die CGI Pforte und enthüllt……einen Frosch beim Kacken.
Also kackt äh packt man den kackenden Beichtfrosch also einfach samt Zauberkugel ein. Selbiger hüllt sich erstmal in Nebel und Schweigen, lädt dann aber Star Trek V like das Triumphirat der Excalibur nacheinander in die Krankenstation um nochmal gemeinsam die dunklen Geheimnisse und schmerzhaften Erinnerungen zu rekapitulieren. Yeah! Clipshow! Aber zum Glück mit neuen Clip, die uns endlich ein paar Einblicke in die Vergangenheit bieten und den handelnden Figuren etwas mehr Tiefgang verleihen. Stellt sich raus: Unser erster Offizier ist aufgrund des schnellsten Sinnungswandels in der Geschichte des Fernsehens nicht ganz unschuldig an einem Bombenattentat. Und unser Captain hat früher gerne schlecht sitzende Helme getragen.

Eigentlich hätte die Folge ja später in der Reihe kommen sollen, aber wir sind irgendwie froh, dass sie vorgezogen wurde und uns einige Einblicke ins Seelenleben der Charaktere liefert. Denn endlich sehen wir: Die haben eine. Auch wenn die Folge einige Sinnlosigkeiten aufwartet, freuen wir uns dennoch über die erfreuliche Charakterentwicklung und den echt gut gemachten Beichtfrosch. Bisher eine der besten Crusade-Folgen, die uns in der imaginaren Hoden-Wertung 4,5 von 6 Hoden entlocken würden. Legt man den Maßstab nach VIR an, kommen wir auf

3 von 6 Penissen

Drachen rendern leicht gelacht

It’s been a looooong way….coming from there to heeeeereee

Sorry, konnten wir uns nicht verkneifen. Aber viel mehr kann man zu dieser Folge eigentlich gar nicht sagen, denn die Idee ist vielleicht iiirgendwie gut, aber reicht einfach nicht, um diese Folge zu füllen. Dazu kommt eine Optik, die unsere wackeren Podcastenden eher an die frühen 90er erinnern als die ausgehenden.
Es geht ja schon mit der Prämisse los (okay, eigentlich sollte die Folge viel später laufen, aber irgendwie ist sie als Nummer 2 auf der DVD gelandet). In der letzten Folge wurde die Excalibur mit großem Brimbamborium losgeschickt, um ein Heilmittel gegen die Drakh-Seuche zu finden, um eine folge drauf irgendwelche Popelskonflikte mit Hinterwäldlern zu lösen. Nur weil man da iiiirgendwas von heilenden Strahlen gehört hat. Aus iiiirgendwelchen Gründen gibt es auf dem riesigen Planeten direkt nebenan eine Grabungsstätte und einen Erdenkreuzer im Orbit, in dem offenbar alle an Testosteronvergiftung leiden.
Zwischendurch werden noch ein paar Geiseln genommen, schlecht gerenderte CGI Drachen beschworen, wild geschossen und unser Bordmagier darf seine geliebte Nebelmaschine anwerfen. Dabei ist er nicht mal der einzige Zauberer, denn auf dem Planeten haust auch noch ein Technomagier namens Alwyn (ohne Chipmunks) der gleichzeitig Gandalf und Hobbit ist und in Ommas altem 70er Jahre Wohnzimmer haust.
Am Ende passiert irgendwas und aus irgendeinem Grund schießt die Excalibur auf Alwyn, allerdings nur zum Schein und er will entweder auf dem Planeten bleiben oder weiterziehen, so genau haben wir das nicht verstanden, denn gefühlt haben wir nach 10 Minuten innerlich abgeschaltet.

Raphael:
“Also ich war dann ganz froh, als es rum war, muss ich sagen.”

Eine Folge, die so gar nix richtig macht. Bis auf die Dialoge zwischen Galen und seinem real-life Vater. Ansonsten sind Story und Protagonist*innen Abziehbilder von Klieschees, die nicht mal ansatzweise eine Folge füllen könnten. Entsprechend vernichtend fällt unsere Wertung aus und wir vergeben müde

1,5 von 6 Penissen

Auf dem Zocalo – mit Hanna und Christian

Die einzige Bar des Universums, die noch legal geöffnet hat, befindet sich auf dem Zocalo. Und so haben sich an einem Freitag Abend (Erdstandardzeit) drei Illustre Gestalten um den lächerlich kleinen Bartisch herum versammelt, um bei ein paar geistigen Getränken mehr oder weniger geistreiche Gespräche zu führen.

Willkommen bei unserer kleinen neuen Talkreihe!

Heute zu Gast:

Hanna Huge
Hat nicht nur serienjunkies.de gegründet, sondern hält dort seit Jahren bei allen passenden Gelegenheiten die Fahne der Erdallianz (oder vielleicht doch eher das Banner des Psicorps?) hoch. Ausserdem hat sie so eine Art Podcast fürs Fernsehen gemacht und in “Seriös” über Serien geredet.

Christan Siegel
Sagt von sich selber, dass er einen stinknormalen Bürojob hat, aber in seiner Freizeit widmet er sich diversen Serien. Und schreibt darüber. Auf Fictionbox.de. Und er hört zwar podcasts, war aber erstaunlicherweise noch nie in einem zu hören. Dabei kann er sich hören lassen. Inhaltlich UND mit seinem Wiener Charme.

Das heutige Hauptthema ist natürlich das, was das Fandom seit anderthalb Wochen bewegt: Was niemand so recht zu hoffen gewagt hat, ist wahr geworden: Babylon 5 gibt es jetzt in HD.

Jestatten? Wolfgang Schneider. Waffenhändler.

Erinnert Ihr Euch noch an diesen langhaarigen Typen? Diesen Anführer? Nein, der ANDERE Engländer. Ja, genau, dieser schmierige Telepathentyp. Stellt sich raus: Der ist immer noch nicht vergessen und in seinem Namen werden diverse Attentate durchgeführt. Das hat mit etwas Verspätung auch die Erdregierung mitbekommen und die Spur der Scheine bis nach Babylon 5 verfolgt. Wo die gute Lyta gerade den nächsten Waffendeal klarmacht. Aber Sheridan macht ihr wiederum mit seiner Waffe klar, dass dieser Deal geplatzt ist.

Dank eines weiteren Deals (meine Güte, sind wir hier in den Star Wars Prequels?) mit Garibaldi kommt die guteste wieder auf freie Füße und auf lange Sicht auch zu frischem Geld für ihre Terrorgeschäfte. Aber vorher gibt sie sich auf Weltraumrundreise mit G’Kar.
Der hat nämlich immer Trouble mit seinen Gefolgsleuten. Die ihn entweder zum neuen Föhrer machen oder selber Föhrer werden wollen in seinem Namen. Und dabei sowohl Schilder als auch Statuen schwenken.

Gregor:
“Statuen kann man umschmeißen. Aber Schilder sind für die Ewigkeit gemacht.”

Dank fehlender Türen kann G’kar dann auch in genau das richtige Meeting platzen und seine Reisepläne unterbreiten. Praktisch. Wieder zwei Personen kurz vor Knapp aus der Serie geschrieben.

Aber wir kriegen ja auch Zuwachs. Delenn ist schwanger. Angeblich von Sheridan. Und das sind umwerfende Nachrichten.

Während die werdende Mutter also so vor sich hin liegt, kommen die Herren der Schöpfung im Schein der OP-Lampen ins Schwadronieren. Quasi
Küchenpsychologie im Medlab.

Raphael:
“Es war so die philosophische Entsprechung der Plexiglasstange.”

Und dann müssen wir auch noch den Garibaldi-Arc so langsam abschließen. Der kommt besoffen ins Meeting und darf sich eine Kopfwäsche vom Chef abholen. Der zwar halbherzig seine Hilfe anbietet, aber die eigentliche kompetente Betreuung der uns inzwischen ziemlich ans Herz gewachsenen Stationschefin überlässt. Das die auch noch ungefragt die Freundin einlädt ist vielleicht ein bißchen übergriffig, hat aber den Vorteil, dass nun auch Garibaldi einen Plan für die Zeit nach dem Ende der Serie hat.

Und das führt uns direktemang zum Fazit:

Man merkt der Folge an, dass sie ein bißchen zwanghaft alle Figuren kurz vor Toresschluss noch in die richtigen Positionen/Situationen bringen muss. Und sie setzt Sheridans Inkompetenzspirale fort. An seinen Mitarbeitergesprächskompetenzen muss er wirklich noch feilen. Wenn er angeblich seit Monaten einen Verdacht hat, dass Garibaldi wieder trinkt: Wieso schüttet er ihn mit Arbeit zu, betreut ihn mit hochsensiblen Aufgaben und vor allem: Warum bietet er keine Hilfe an? Lochley dagegen zeigt mal wieder, wo eine gute Chefin den Most holt.

Am Ende bleiben

4 von 6 Penissen

Und ja, wir wissen inzwischen, was mit den G’Kar-Statuen passiert ist. Darüber reden wir kommende Folge. Vielleicht.

Wozu braucht John ein Raumschiff?

Heute gehts rund im Epsilon Sektor. Und auf Drazi prime. Und auf Centauri prime. Also eigentlich fast überall. Denn nachdem JMS eine halbe Staffel mit trantütigen Telepathen vertrödelt hat, hat er offenbar jetzt festgestellt, dass die Serie in 5 Folgen vorbei und noch einiges an Handlungsfäden zusammengeknüpft werden muss. Und so beginnen wir gleich explosiv.
So langsam (langsamer als die Zusehenden) kommen unsere Helden dahinter, was es mit den Centauri-Angriffen tatsächlich auf sich hat. Die Schiffe werden nämlich nicht von Piloten gesteuert sondern von faulen Eiern, die streng nach Schatten riechen. Was Lyta und Franklin auf einer handlungstechnisch eigentlich unnötigen Reise nach Drazihausen auch hautnah erfahren. Am Diplomatentisch hat sich das allerdings noch nicht herumgesprochen. Hier waren alle Beteiligten zu beschäftigt mit Essen. Und Umziehen.
Nachdem man dem ziemlich hilflos agierenden Präsidenten versprochen hat, nichts zu unternehmen packt man seine Siebensachen und seine Siebenhundertachtundreißig Schiffe (und ein paar Bomben) und macht sich auf zur Heimatwelt der Centauri.
Dort sitzt Londo immer noch im Knast und träumt von anderen SciFi-Serien der 90er. Mit Hängen und Würgen (hehe) kann sich Londo aus der Gefangenschaft befreien, sich noch Unverschämtheiten seiner künftigen Untergebenen anhören und ein letztes Gespräch mit dem reichlich rätselhaften Regenten führen. Und endlich geht auch Londo ein Licht auf, dass es um die Zukunft seines Planeten nicht sooo gut gestellt ist.
Die Folge endet also, wie sie begonnen hat: Mit feuernden Schiffen. Und auch wir feuern JMS mit Applaus an. Die Serie hat endlich wieder an Fahrt aufgenommen.
Tatsächlich haben wir hier eine der besten Folgen der Staffel vor uns. Manchmal etwas cheesy, spielt sie doch gekonnt die Klaviatur der Gefühle und wirkt dabei vielleicht ein bißchen vollgestopft. Von uns gibt es

5 von 6 Centauripenissen