Okt 23 2018
Minbari, die auf Männer starren
Hm….wo fangen wir an, ach ja. Am besten am Ende. Sherdians totgeglaubte Frau sieht nämlich aus wie runderneuert

Alex:
“Der Tod hat ihr gut getan. Sie sieht jetzt nicht mehr aus wie Tasha Yars Schwester.”
Von vorne wie von hinten ANNA. Pikant: Die (Ex?)Frau Sheridan kennt offenbar nicht nur den nie geänderten Türcode ihres (Ex?)Mannes, sondern platzt auch dummerweise genau in ein Schläferstündchen von John und Delenn. Die gute hat ihm nämlich eine gemeinsame Nacht versprochen, wenn er ein paar Schatten für sie aus dem Weg räumt. Quasi Proto-Bene Gesserit-Methoden, die wir hier bei den Minbari erleben.
Alex:
“Ich finde das hat was von: Man ist erst dann richtig in einer Beziehung, wenn man sich gegenseitig beim kacken zugucken kann.”
Da kommt man sich grade näher und die Alte steht in der Tür. Da entfährt dem Zuschauer ein erstauntes “Waaas?”, dem Captain entgleisen die Gesichtszüge und der Liebhaberin entgleitet die Schneekugel

Was führt uns zu diesem Malheur? Nun, beginnen wir von vorne (ach, auf einmal!) Wir erinnern uns: Delenn und Sheridan hatten den Plan der Schatten ausbaldowert: Die haben in der Vergangenheit Flüchtlinge in einen gewissen Sektor getrieben und werden mit Sicherheit bald dort angreifen. Deshalb werden Susan und Marcus zum Erkunden vorgeschickt, während man bei den Ausserirdischen sehr geschickt um deren Beitrag für eine Angriffslflotte verhandelt. Da wundert sich der Vorlone und der Drasi muss sich an den Kopf fassen

Aber schließlich tut der Nischel vom ständigen Nicken weh, denn die Liga der blockfreien Welten stimmt dem recht kruden Plan der Rebellen zu
Alex:
“Wir geben Euch die Schiffe, aber Ihr wisst hoffentlich was Ihr da macht! Und der Gesichtsausdruck von Delenn sagt: Nein.”
Lange Rede kurzer Unsinn: Der Plan geht auf, die Flotte trifft noch rechtzeitig ein, um Susans Arsch zu retten und ein paar Schatten-Ärsche zu treten. Das ganze live kommentiert von Mehmet Sheridan und Delenn Töpperwien im modernen 3D Spottstudio

Beim Abfiff wird allerdings schnell klar: Der Sieg war teuer erkauft: Wobei eine Verlustwuote von 2 zu 1 angesichts der bisher angedeuteten Omnipotenz dieser Schattenschiffe recht akzeptabel scheint. Allerdings ist allen Beteiligten recht schnell klar: Diese Schmach lassen die schattigen Gesellen nicht auf sich sitzen und holen eben die schärfste Waffe hervor, die man(n) sich vorstellen kann: Die Exfrau. Und damit wären wir wieder am Anfang.
Aber da war doch noch was mit nem anderen offenen “Handlungsstrang” ach ja: Auch Doctor Franklin darf mit Kugeln spielen

Und kurz drauf kommt er auch zum Stich. Oder wie Alex sagt:
“Er kommt bewaffnet mit moralischer Überlegenheit zu einer Messerstecherei.”
Da ist recht schnell klar wie das ausgeht. Nämlich blutig.
Sascha:
“Naja, son Stich in den Bauch, dass kann tatsächlich schnell tödlich enden”
Alex:
“Ja, da sind diverse Dinge drin, die man nicht ankratzen sollte”
Sascha:
“Das weiß auch Dr Franklin als Arzt.”
Alex:
“Und er stellt die messerscharfe Diagnose gleich: This is not good.”
Und während der Doctor da vor sich hinblutet erscheint trifft er sich dann doch wie angekündigt selbst, sein Alter Ego ist allerdings alles andere als Freundlich. Es ist nämlich ehrlich. Und geigt seinem sterbenden Ich mal so richtig die Meinung.

Immerhin hat der eingebildete Tritt in den Allerwertesten auch therapeuthische Wirkung: Der angeschlagene Doc rappelt sich wieder hoch und rettet sich in die Arme von Sicherheitskräften, nachdem er offensichtlich noch ein paar Stockwerke Turbolift gefahren ist, um möglichst öffentlichkeitswirksam auf dem Zoccalo zusammenzubrechen. Und noch etwas wundert uns: Dass es tatsächlich eine erkleckliche Anzahl Menschen gibt, die nicht erkennen, dass nicht die echte Führungscrew an der Trage des haluzinierenden Doctors mitrennt, sondern eben eine eingebildete.
Alex
“Die Tatsache, dass der Mann seit ca 40 Minuten sich selbst gesehen hat, hätte ihnen ein kleiner Hinweis sein können…”
Der echte Sheridan kommt später auf der Krankenstation vorbei und bringt, neben der Reaktivierung des Chefarzt-Postens, noch schnell ein paar Kalendersprüche von “Küchenspychologie 2260” mit

Was war noch? Achja: Runde 2 in der Slapstick-Reihe: Menschen, die nicht mit Minbari-Betten klarkommen.

Immerhin: Ivanova zeigt Eigenintiative und Ideenreichtum. Und:
Gregor:
“Sie rutscht mit Würde”
Wir würden der Folge auch gerne eine höhere Wertung geben, aber erstaunlicherweise hat es “Walkabout” geschafft, nachträglich diese Folge hier runterzuziehen. Schließlich hatten wir schon in jener Folge (über die wir eigentlich nie wieder sprechen wollten) eine richtungsändernde Schlacht gegen Schatten und eine B-Handlung mit Franklin. Es sieht also alles recht opulent und blutig aus, fühlt sich aber irgendwie an, wie schonmal da gewesen. Dieser Expositionsdump am Anfang der Folge stößt da nur noch mehr Keile in diese Kerbe. Und dazu das Gefühl, dass dieser ganze Walkabout am Ende eigentlich kaum was gebracht hat.
Alex:
“Also es ermüdet mich. Ich war jetzt an nem Punkt wo ich gesagt hab: Okay, ich weiß, dass der verblutet, ich würde jetzt gerne die Raumschlacht sehen, die sah gut aus!”
Die Optik und Inszenierung der Raumkämpfe weiß dagegen auch fast 25 Jahre später immer noch zu gefallen, obwohl es fast ein bißchen schade ist, dass für den Projektionsraum das Budget für den Minbari-DJ gestrichen wurde. Aber es freut uns zu hören (haha) dass er einen neuen Job als Ansager für Bordinformationen bekommen hat.
Auch etwas merkwürdig: Wurde uns nicht folgenlang um die viel zu kleinen Minbari-Ohren gehauen, dass Susan an Bord der Whitestar unbedingt einen Dolmetscher braucht? Das war doch der ganze Sinn hinter Marcus. Und dann der sich plötzlich aufs Ohr hauen und seiner angebeteten noch ein paar genuschelte Minbari-Sätze ins selbige hauchen, die sie offensichtlich nicht versteht.
Der Auftritt von Anna Sheridan war natürlich ein Hammer und reißt die Wertung nochmal nach oben. Wir vergeben deshalb
Und das ist noch interessant:
- “Creep” von Radiohead ist doch schon 1992 erschienen
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
![]() |
Gregor
4 / 6 |
![]() ![]() |
|
![]() |
Alex
4,5 / 6 |
![]() ![]() |
|
![]() |
Sascha
4 / 6 |
![]() ![]() ![]() |
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Nov 6 2018
Keine Vorlonenlampen für Schattenschlampen
Herzlich willkommen zu Szenen einer Ehe – das Doppelfeature! Ein Mann- Zwei Frauen – eine (Ent)scheidung!
Wer kennt das nicht? Grade die erste Nacht mit der Neuen verbracht, steht plötzlich die Ex in der Tür und ist alles andere als tot. Es ist Anna, wie sie lallt und lebert. Bestätigt und besiegelt vom kompetentesten Arzt der Station. UND von Doctor Franklin.
Dafür macht unser frisch genesener Doc allerdings eine interessante dermatologische Entdeckung
Aber viel Zeit zum Grübeln hat Sheridan nicht, denn die Alte drückt im metaphorisch die Pistole auf die Brust: Entweder Du kommst mit nach Z’ha’dum oder….nicht! Dann geh ich eben wieder! Hui! Aber immerhin werden im Austausch ein paar Informationen über die schattige Heimatwelt in Aussicht gestellt.
Und wir kommen daraufhin ein wenig ins grübeln und fragen uns: Was macht so ein Schatten eigentlich den ganzen Tag? Wer baut seine Häuser? Wer seine Raumschiffe? Und was hat das ganze mit Lovecraft zu tun? Aber am Ende will man das auch gar nicht so genau wissen
Sheridan macht sich jedenfalls auf die Reise, aber steckt sich vorher noch ein paar zusätzliche Waffen ein – und konsultiert sein Tierischen Berater im Gardarobenspiegel
Auf Z’Ha’dum angekommen gibts statt heißer Reibereien erstmal heißen Tee – und warme Worte, während der aufgewärmte Zausel-Einstein versucht, die Sache mit den Schatten zu relativieren.
Es folgt ein Philosophiestunde über zu kurze Röcke, Arbeitszeiten und eingetretene Ameisenhügel. Stellt sich raus: Die Vorlonen und die Schatten sehen sich als Aufpasser der jüngeren Rassen, haben aber völlig konträre (V)erziehungsmethoden. Der eine schreit nach Sicherheit, während der andere der Meinung ist, dass ein gebrochenes Genick den Charakter stärkt.
Irgendwann hat John genug gehört und lässt die Bombe platzen. In mehrfacher Hinsicht. Erst mal verbal. Er weiß nämlich längst, dass Anna die letzten Jahre in einem Schattenschiff gesteckt hat und der Reboot der geistigen Festplatte mehr als mangelhaft war. Erst wird die Gang mit dieser Tatsache konfrontiert, anschließend mit dem Mündungsfeuer der Reservewaffe. Und so ganz nebenbei hat er ein paar hundert Megatonnen Sprengkraft an Bord seines Schiffes mitgeschmuggelt.
In einem letzten heroischen Akt lenkt Sheridan den weißen Stern voller Bomben in Richtung Planeten, ruft noch einmal laut “Machts gut, Ihr Trottel!” und hüpft in ein zufällig bereitstehendes bodenloses Loch. Das war das vorletzte, was Anna in ihrem grade wieder gewonnen Leben gesehen hat. Das letzte war eine atomare Detonation.
Aber es ist nicht das letzte, was wir von Sheridan sehen. Der hat nämlich noch eine Abschieds-Videobotschaft für seine wahre Liebe eingesprochen. Und wechselt dann kurz vor knapp noch von der Höflichkeits- in die persönliche Form
War sonst noch was? Achja: Londo hat eine Beförderung bekommen und muss sich selbige schönsaufen
Vor allem die jüngste Nachricht muss er verdauen. Er bekommt nämlich eine Warnung:
Ein mysteriöser Mann tritt mit dieser Warnung und einem schönen Gruß von Morden an des Centauri Tisch. Und uns ist sofort klar, in wessen Auftrag er handelt.
Die Schatten, die zwischenzeitlich mal kurz die Station belagert haben, ziehen ob der Explosion ihres Heimatplaneten allerdings atomschlagartig von Dannen. Nicht ohne noch kurz Garibaldi einzusacken.
Am Ende ein abschließender Monolog von G’Kar, der besonders Mary bewegt. Und zwar nicht nur, weil darin von Geburt unter Schmerzen gesprochen wird 🙂
Was sollen wir sagen? Obwohl die Folge einige Jährchen auf dem Buckel hat, steht sie noch wie eine eins. Selbst wenn gefühlt ein Drittel der Episode aus (teilweise neu gefilmten) Archivmaterial besteht.
Weil es eben um Charaktere geht. Und deren Handlungen Konsequenzen haben. Sowas sucht man in anderen Serien *hust*Voyager*hust* beides vergebens. Und deshalb sehen wir hier eine Babylon 5 Folge, wie sie im Lehrbuch steht
Bevor wir zur Wertung kommen noch die Diagnose von Doctor Franklin:
Wir hättens nicht besser formulieren können und vergeben deshalb:
Damit endet die dritte Staffel mit einem Paukenschlag und wir verabschieden uns in die Winterpause. Allerdings noch nicht ganz. Es gibt noch eine Staffel-Abschlussgala. Da sind wir auf Deine Meinungen gespannt. Schick uns eine Mail oder lass einen Kommentar hier unterm Beitrag und sei dabei, wenn wir mit viel Alkohol und guter Laune ein bis sechs Blicke zurück auf die dritte Staffel werfen. Den Termin geben wir noch bekannt.
Ganz klar ist ein Termin: Am kommenden Samstag sehen wir uns bei der Babcon25 im Planetarium in Erkrath! Wir freuen uns!
Und das hier solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
6 / 6
6 / 6
6 / 6
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
By Sascha • B25, Episoden, podcast • 3 • Tags: Babcon, Deep Space 9, Doctor Who, Dominion, DS9, Enterprise, Game of Thrones, Kassel, Lovecraft, Spock, Star Trek, Timelash, Xindi