Der große Furunkulus und seine schwebende Leber

Tja, Kinder, die Suche nach Heilmitteln ist eben keine Zauberei. Oder doch? Gideon hat mit seiner Apocalyptica Jukebox gesprochen und die hat ihn (und die Excalibur) zu einem vielversprechenden Planeten geführt. Denn zur Abwechslung ist man mal wirklich auf der Suche nach einer Lösung für die Drahk-Seuche. Und dabei geht man auch mal schmutzige Geschäft mit den Drazi ein: 4 Jahre Suche nach dem Heilmittel und das letzte Jahr alles abknallen, was die Erde verlassen will. Und man muss kein Pokerspieler wie Gideon sein, um da das Schlupfloch zu finden. Denn was hindert die Erdbevölkerung daran, einen Tag VOR Anbruch des vierten Jahres abzuhauen? Egal. Das werden wir ja eh erst in der vierten Staffel Crusade se….oh.
Max (don’t have sex with your ex) findet zwar Hinweise auf das Ende des Welthungers, schnellere Antriebe und Lösungen auf die Frage, wie sich Unionspolitiker:innen trotz völliger Inkompetenz und Veruntreuung von Steuergeldern im Amt halten können. Aber eben keinen Hinweis auf die Seuche. Da lohnt es sich nicht weiterzugucken, findet Gideon und macht erstmal eine Spritztour im Tron-Simulator.
Und das ist auch gut so, weil er so eine Sonde vom Landungsteam weglocken kann. Nagut, ein Redshirt muss dran glauben, aber egal. Weil es aber selbst für Rothemden zu gefährlich ist, schickt man einen Avatar. Lange bevor James Cameron auf diese Idee gekommen ist. Und – zugegeben – er ist auch ein bißchen schlechter gerendert als sein blauer Nachfolger. Aber hey, immerhin in 3D
Stellt sich raus: Das indigene Volk besteht aus ziemlichen Aufschneidern, die sich vor tauesend Jahren eingefroren haben und jetzt besuchenden die Organe klauen. Weil sie eine eigene Seuche haben, für die sie ein eigenes Heilmittel haben wollen. Aber diesmal ist Gideon nicht bereit auf dreckige Deals einzugehen (“Ihr schickt uns Versuchskaninchen und wir Euch ne Postkarte.”) und lässt die Waffen sprechen. Gut, dass justameng ein Ranger vorbeikommt und weiter potentielle Anlaufstellen für die Heilmittelsuche bringt. Wir sehen also: Der Excalibur und ihrer Crew stehen noch zahlreiche spannende Abenteuer bevor.

Selbst Tim hat seine Crusade-Entjungferung halbwegs unbeschadet überstanden und fühlte sich zumindest nicht gelangweilt. Und ist das nicht schon das größte Lob, das man einer Folge dieser Serie aussprechen kann? Trotz wenig Handlung kurzweilig. Und damit die (für Crusade-Verhältnisse) Traumnote
3 von 6 Penissen

Und wir erfüllen unseren Bildungsauftrag und erklären eine Menge über Bienen. Und Literaturtipps gibt es auch noch.

Bei Keffers Halstuch springt Kosh aus dem Anzug

Da ist es also: Das große Finale der zweiten Staffel. Und oh my, ist DAS
ein Finale. Denn wie im richtigen Leben hat man das Gefühl, dass auch das
23. Jahrhundert von Jahr zu Jahr mehr Widrigkeiten zu bieten hat. Denn
2258 zeigt uns zu seinem Abschluß nochmal, dass Glück und Unglück verdammt
eng beeinander liegen.

Was sollen wir sagen? Alles, was wir an dieser Folge auszusetzen hätten,
ist eigentlich nur den damaligen technischen Bedingungen und dem Budget
geschuldet. Man hätte Sheridan zum Beispiel mal einen Ventilator
spendieren können, um den Flugwind zu simulieren. Aber wie gesagt, das
sind alles nur Kleinigkeiten. Ansonsten möchte man diese Folge nehmen und
sie modernen Drehbuchkritzlern um die Ohren schlagen, dass es nur so
schallt. SO macht man spannendes Fernsehen! Und wir reden nicht nur von
Koshs Enthüllung (höhö) sondern auch vom Plot um die Erde und Nightwatch,
der gerade heute erschreckend aktuell ist. Zu sehen, wie Zack sich in dem
Treffen windet, tut schon fast körperlich weh. Und zwar NICHT, weil es so
schlecht geschrieben ist. Sondern im Gegenteil.
Die Zweite Staffel verabschiedet sich also mit einem echten Kracher und
wir vergeben ? zum Ersten Mal in der Geschichte des grauen Rates (und zwar
einstimmig) die Höchstnote:

6 von 6 Penissen!

Freibier für den Mars

Wenn Mars-Tanten in knappen Röcken und Lila Strumpfhosen auf tot geklaubte Cyber-Zombies treffen, dann sind wir offenbar am Anfang der zweiten Staffel von Babylon 5. Und die macht keine halben Sachen. Denn nicht ohne Grund kommt es uns vor, als hätten wir schon die halbe Folge besprochen, bevor der Vorspann über den heimischen 78Zoll Full-extreme-HD Fernseher flimmert. Das dürfte die längste Pre-Vorspannsequenz der Seriengeschichte sein.

Mary: “Ist Euch aufgefallen, dass es keine richtige Nebenhandlung gibt?”
Raphael: “Ich glaube, es gibt EINE große Nebenhandlung…”

Tja, sind wir immer noch nicht schlauer. Also versuchen wirs in Kurzform: Ein knorriger Japaner kommt auf die Station und versucht der Enkelin von John Carter einen Vertrag aufzuschwatzen, der den Mars mobil machen soll. Talia ist eine alte Freundin des Geschäftsmannes und betreut die Gespräche.

Viel älter wird der alte Japaner auch nicht mehr, denn laut “Freiheit für den Mars!” schreiend drückt ihm ein Typ ungefragt nicht nur seine Meinung auf

Stellt sich heraus: Der Typ war früher Mal beim Mars-Widerstand und ist jetzt tot. Also zumindest offiziell. Und tatsächlich. Sheridan läuft ein kalter Schauer über den Rücken, weil er ahnt: Das stecken finstere Gestalten hinter, die nicht nur Leichen aus dem Grab sondern ein längst totgeglaubten Cyber-Zombie Projekt aus der Versenkung geholt haben.

Dann passiert das Übliche: Garibaldi schafft es weder, die Verdächtige zu überwachen noch Talia zu beschützen, es gibt einiges belangloses Gelaber und overacting vom Bösewicht, der mit allem gerechnet hat, aber nicht damit, dass eine Telepathin seine Programmierung beeinflussen und seine alte Persönlichkeit wieder zum Vorschein bringen könnte.

Am Ende ist der Attetäter tot und der Mars immer noch nicht frei.

Achja: Und wir erfahren etwas von einer geheimen Organisation in der SternenflotteErdallianz, von der wir (aus Copyrightgründen) nie wieder etwas hören werden.

Von uns hört man allerhöchstens ein müdes Gähnen, denn diese Folge lockt uns nicht hinter dem Fusionsreaktor hervor. Und unsere Hörenden auch nicht, wie die wahnsinnige Beteiligung an unserem ersten Zuhörervoting belegt. Und so vergeben wir unterdurchschnittliche

2 von 6 Penisse