Von schlafenden Pferden und ausgeschlafenen Vorlonen

So. Zieht Eure Hosen an, wir erwarten Damenbesuch! Und das, obwohl Lady Adira in ihrer Zeit bevor sie Lady wurde, vermutlich schon eine Menge Jungs ohne Hose gesehen hat. Londo läßt jedenfalls die Rosensuite buchen und schickt Vir los, um Reizwäsche zu kaufen. Dumm nur: Mr Morden bekommt Wind von der Sache. Und der (also Mr Morden nicht der Wind) ist momentan nicht so gut auf Londo zu sprechen. Hat der doch nicht nur selbst alle Verbindungen zu Mr Morden und seinen schattigen Gesellen gekappt, sondern auch Lord Refa durch den berühmten Rheinischen Giftcocktail (wir erinnern uns: Die erste Komponente ist Kölsch, die zweite Altbier) duzu gebracht, eben jenes ebenfalls zu tun.
Und was macht ein Mr Morden, wenn er in einer Zwickmühle sitzt? Richtig! Seinem Namen alle Ehre. Erst erMORDEN wir also ein paar Wachleute, dann einen Giftkurier und schließlich die Angebetete von Londo Mollari. Nachdem wir also den ersten Teil der Folge einen himmelhochjauchzenden Londo erlebt haben, ist er nun logischerweise vom Tode betrübt und Mordens plan geht auf: Der Zausrige Centauri hält die abgelebte Angebetete für einen perfiden Plan des ruchlosen Refa und wendet sich wieder dem mordenden Morden zu.

Und da geht ja noch ein Mord auf dessen Gewissen. Aber der Reihe nach: Der gute Sheridan hat nämlich so seine Problemchen mit der ihm gestellten Aufgabe: dutzende völlig verfeindete und paranoide oder feige Rassen an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam gegen die Schatten zu kämpfen…DIE Jobbeschreibung hätte ihn eigentlich schon stutzig machen sollen. Stellt sich raus: Ist NOCH schwieriger als gedacht. Es braucht eben ein Signal. Mal was eigenes..was völlig anderes…ein frisches Gesicht! Das einzige, das ihm einfällt ist aber hinter einer ziemlich dicken Maske versteckt. Mit einer gehörigen Portion Starrsin obendrauf. Lange Rede kurzer Sinn: Der gute Kosh denkt nicht daran, sich in den Krieg einzumischen. Aber wer nix zu verlieren hat, der kann auch mal einer wandelnden Klobrille Fäkälbeleidigungen an den beschutzanzugten Hals werfen.
Kosh ist erstmal not amused und sogar kurz davor, unseren Captain zu Hack zu verarbeiten, erklärt sich dann aber doch bereit zu helfen und verschafft der Allianz i.G. den erhofften symbolischen Sieg. Mr Mordens Gesellen sind logischerweise nicht begeistert und erklären anhand Koshs Anzug mal ganz anschaulich, was eine Schnittmenge ist. Der sterbende Kosh projeziert sich nochmal als dessen Vater in die Träume von Sheridan. Und dann zack. Kosh tot, Ersatz ist bestellt, für das Schiff Rücksturz zur Sonne

War sonst noch was? Achja: Tims Lieblingscharakter hat ein kleines Problem: Doctor Franklin setzt sich nach Feierabend nicht nur auf das gemütlich grünliche 90er Jahre Sofa, sondern auch gerne mal einen gute-Nacht-Schuss. Soll er, aber der anhaltende Mißbrauch von Aufputschmitteln und Erfrischungstüchern zeigt irgendwann Wirkung. Und zwar sosehr, dass auch unser merkbefreiter Sicherheitschef mitbekommen muss dass unser aufgeblasener Superdoc beinahe auch einen Patienten aufgeblasen hätte.
Aber auch Franklin selber hat die Dateisuche bemüht und der grün blinkende Cursor auf dem Display verrät: Jau, er ist abhängig. Und deshalb wird er jetzt abgängig und schmeisst nach einem letzten wehmütigen Blick auf seine Berufungsurkunde dem Chef seine eben erst erhaltende Uniform vor die Füße.

Tja. Franlin weg, Kosh Tot. Londo wieder in den Fängen der Schatten. Aber immerhin sind wir alle ein bißchen näher zusammengerückt.

Für eine Folge, die das Wort “Zwischenspiel” im Titel hat, passiert verdammt viel. Und einfach mal einen der Hauptcharaktere um die Ecke bringen war in den 90ern schon ne Hausnummer. Haben wir schonmal erwähnt, dass George RRRRRRRRRRRRRRRRRRR Martin die Serie früher geguckt hat, bevor er seine berühmten Bücher geschrieben hat? Wir sagen ja nur so….

Und hatte man zuletzt ein bißchen Hoffnung, dass Londo erkannt hat, mit was für Leuten er sich da abgibt kommt jetzt der Schlag in die Magengrube. Ihm ist nach Adiras Tod alles egal und will die Welt nur noch brennen sehen. Also so, wie momentan 90% aller relativ frisch gewählten Staatsoberhäupter hier auf der Erde.

Wir sind schwer beeindruckt und vergeben

5 von 6 Centauripenissen

Der selbstgebastelte Sheridan im Schatten des Minbari-DJ

Nach einigen Folgen (also von der Serie nicht von uns) die eher langsam und/oder gar langweilig daherkamen, hat JMS im Drehbuch-Schreibmaschinen-Automatikgetriebe den S-Gang entdeckt und eingelegt.

Stellt sich heraus: Die Erde (und speziell das Psicorps) arbeitet schon seit einigen Jahren mit den Schatten zusammen. Nachdem die Erde damals(tm) ein gefundenes Schattenschiff seinen unrechtsmäßigen Besitzern zurückgegeben hat, denkt man diesmal nicht daran. Schließlich scheinen die schattigen Gesellen dermaßen viele Schiffe allein in unserem Sonnensystem verbuddelt zu haben, das eins mehr oder weniger bestimmt nicht auffällt. Das auf IO will man jedenfalls mit einem systemtreuen Fanatiker bestücken und Sheridan will das um jeden Preuss verhindern.
Also schnappt man sich kurzerhand die Whitestar und bastelt sich einen Plan zurecht, um Sheridans Abwesenheit zu vertuschen.

Ausgeschlafen erreicht man schließlich die Jupiter-Umlaufbahn, in der man aber nur noch per Audio-Übertragung (aus Kostengründen) die Monsterwerdung des Schattenschiffes aus der Ferne belauschen kann. Tja, dumm gelaufen. Also lenkt Sheridan erst die Aufmerksamkeit des irre um sich schießenden Schattenschifs auf die Whitestar, um selbe anschließend in der Atmosphäre des Jupiters zu versenken. Glück gehabt, der Plan geht auf und das Schattenschiff unter.

Ende gut, alles Mist: Die Erde nimmt Sheridans Spontanbesuch mit einem Alienschiff im Erdsektor nicht auf die leichte Schulter und kündigt härtere Maßnahmen an. Schließlich macht die Lügenpresse den weissen Stern für die Vernichtung der Psicorps-Basis verantwortlich. Tja, dumm, wenn das Entlastungs-Beweisstück als kleine schattige Bröckchen in der Jupiteratmosphäre herumkrumpelt.

Keine guten Aussichten für unsere Verschwörertruppe, die von aussen und innen immer mehr unter Druck gerät. Denn wir wissen noch nicht, für welche Seite der gute Zack sich entscheiden wird.

Wieder mal können wir nur sämtliche Hüte ziehen, die wir tragen (und da gibt es einige) und vergeben die Traumnote

6 von 6 Penisse

Schmutzige Sexspielchen und falsche Freunde

Hach, was eine schöne Folge, über Freundschaft, Loyalität und enttäuschte Erwartungen. Aber sie ist nur wegen einer einzigen Szene in die Analen(höhö) der Babylon 5 Geschichte eingegangen.
Naja. An der scheiden(höhö) sich die Geister. Die einen finden sie zum brüllen komisch, die anderen zum im Stuhlversinken peinlich. Spoiler: einer der beiden Podcaster gehört definitiv zur zweiten Kategorie. Und da es derjenige ist, der die Shownotes schreibt, wird sie in dieser Besprechung nicht allzu gut wegkommen… 🙂
Aber der Reihe nach. Beginnen wir mit einem gemütlichen Dia-Abend unter Feinden. G’Kar versucht verzweifelt, die Erde und Minbar (Minbar mit “N”, liebe PosterInnen der B5-Facebook-Gruppen, isses denn so schwer?!?) in den Narn-Centauri-Krieg zu ziehen, denn et sieht nicht gut aus für die Narren, die ja eigentlich eher Bauern als Kriegsherren waren und zwar Jahrzehntelang den Centauri gerne mal mit dem Säbel unter der Nase herumgefummelt haben, sich aber jetzt mehr als eine blutige derselbigen geholt haben. Nein, das sieht wirklich nicht gut aus. Und da hilft es auch nicht, daß sich die Narn auf der Station gegenseitig an die Gurgel gohn..äh..gehn.
G’Kars Machtstellung innerhalb der Narn gerät gefährlich ins Schwanken. Die habens nämlich satt, sich beim Feierabend-Brakiri dumme Sprüche von den Centauri anhören zu müssen. Das ist ja noch vieeeel schlimmer als bei den Kollegen an der Front, deren Schiffe untert Centauri-Beschuss in Massen platzen. Ihnen (also den Stations-Narn) platzt der Kragen und reißt der Geduldsfaden und sie erleutern einem Centauri mal ganz praktisch die Schnittmenge eines Körpers mithilfe eines formschönen Säbels. G’Kar reißt daraufhin der Geduldsfaden und er maßregelt seine Landsleute und erklärt ihnen, dass Stillhalten und Kooperation der Schlüssel zum Sieg sind, denn nur dann kommen die Menschen und Minbari mit zum Spielen in den Sandkasten. Dementsprechend vorfreudig geht er auch in sein Treffen mit Sheridan und Delenn, die aber nicht viel mehr machen können, als ein bißchen humanitäre (narnitäre?) Hilfe anzubieten und betreten ihr Gesicht abzuwenden
Londo dagegen plagen andere Sorgen: Sein plötzlicher Ruhm lockt Schmeißfliegen aller Kolör an und die Bittsteller stehen Schlange bis zum grauen Sektor um ihm um Gefallen diverserster Art zu bitten im Austausch gegen Drogen aller Art. Trotz der Aussicht auf Gratis-Tripps schwirrt dem armen Botschafter jetzt schon der Kopf.
Dabei wünscht sich Londo nichts sehnlicher als einen Drink. Aber keinen der üblichen 20, die er am Tag zu sich zu nehmen pflegt, sondern den einen ganz besonderen mit dem ganz besonderen Menschen. Ja, Menschen. Londo wünscht sich nichts sehnlicher als einen richtigen Freund und den vermutet er in Misterrr Garribaldi! Der sagt auch erst einem (alkohlfreien) Schlummertrunk zu, verschläft aber die Verabredung.
Am Ende finden sie doch noch zusammen. Und Obwohl Londo unserem Sicherheitschef inzwischen rechtschaffen unheimlich geworden ist, einigt man sich im Ende darauf, dass das Universum manchmal nach einen Freund verlangt. Und sei es nur ein Freund für kurze Zeit. Darauf einen Kurzen!
Susan hat derweil eher mit einem Langen ein Problem. Denn ein Botschafter-Pärchen winkt mit einer lukrativen Allianz für die Erde, kommt aber recht überheblich daher. Es hilft bei der Verständigung auch nicht unbedingt, dass der Lange sich beharrlich weigert, mit Menschen zu reden, die Drecksarbeit dem kleinen dicken überläßt und sich selber lieber Susans Unterwäsche widmet.
Und als wäre der Gag mit dem geklauten Negligee nicht schon lustig genug folgt nun auch noch oben zitiere Sexszene. Über die wir hier einfach mal das Mäntelchen des Schweigens hüllen. Apropos Mäntelchen. Der Botschafter hinterläßt Ivanova noch ein Abschiedsgeschenk:

Während sich der Comic-Relief Teil um Susans sexuelle Sensationen plakativ in den Vordergrund drängt hat die Folge doch erstaunlich viel Tiefgang zu bieten. Die Szenen um den einsamen Londo sind absolute Spitze und auf den Punkt geschrieben. Ein Mann, der was größeres werden wollte und nun merkt, dass ihm die Schuhe mindestens eine Nummer zu groß sind. Einfach toll. Ebenso G’Kars Klammern an jeden Strohalm und sein Nervenzusammenbruch im Gang nach dem Gespräch mit Sheridan und Delenn. Diese Folge hat einfach viel mehr zu bieten als die plakativen “Haha, Sex, höhö!”-Szenen, auf die sie leider zu oft reduziert wird.

Wäre diese peinliche Sexszene nicht gewesen, hätte die Folge locker im 5er Bereich mitspielen können, so gibts leider einen Schmuddelpunkt Abzug und wir einigen uns auf

4 von 6 Penissen