Dunkle Nacht bringt große Verstümmelung

In einem längst überfälligen (gut, eigentlich wäre das die 2. Folge geworden in einer anderen Welt) Zusammenschnitt erfahren wir ein bißchen was über den aktuellen Zustand auf der Erde und dass die Excalibur mitnichten (und Neffen!) das einzige Schiff ist, dass auf der Suche nach dem Heilmittel gegen die Drakh-Seuche ist.
Aber eben die führt eben dieses Schiff zu ebenjenem Planeten. Ein Planet der verflucht ist verfluuuuuucht! Und zwar so verflucht, dass selbst ein Technomagier hier seine zauberhaften Dancefloorplatten nur aus der Ferne auflegen würde, wenn überhaupt. Aber des Magiers Warnung zum Trotz begibt man sich auf die erstaunlich gutaussehende Welt.
Stellt sich raus: Es ist was im Wasser. Äh..nee, in der Luft. Und es ist keine Liebe. Eher Hiebe. Denn winzige Roboter verdrahten auch Dein Hirn neu und schalten es auf Böse. Wie weiland bei den Simpson die Krusty-Puppe. Nach und nach dezimiert sich die Crew also gegenseitig, während dem glatzköpfigen Technomagier dämmert, dass da nur einer aus seiner Zunft dahinter stecken kann, dem er jetzt mal so zünftig den A..llerwertesten versohlen will.

Stellt sich raus: Bei Sonnenuntergang kommt der Tooooooood! Galen hat derweil den Rest des Landeteams erreicht und die temporäre Lösung für das Problem mitgebracht: Damit sich die Leute nicht gegenseitig umbringen, schließt sich einfach jeder hinter einer billigen Sperrholztür ein!

Gregor:
“Wer hätte das gedacht: Bei einem Virus kann Isolation Leben retten!”

Es ist am Ende zwar kein seelenloser Stahlbolzen der den Tag rettet, dafür aber ein idell wertvoller Zauberstab. Immerhin. Der wird in die entzwischen entdeckte große Maschine geworfen, die den ganzen Aperillo daunten steuert. Bedient vom Stuntdouble von Sean Connery (und das haben wir uns nicht ausgedacht!)

Was sollen wir sagen: Die Folge war zwar manchmal Cheesy, aber an vielen Stellen auch durchaus spannend und manchmal sogar gruselig. Aber alles in allem ziemlich unterhaltsam. Und so erhält sie das größte Lobe, das man einer Crusade-Folge geben kann:

Alex:
“Das ist guter Durchschnitt”

Was sich auch in unserer nichtpatentierten Peniswertung wiederspiegelt:

3,5 von 6 Penisse

Der Randall-Report: Was Erdler nicht mal ahnen

Ungeschminkt und unzensiert geht es heute zur Sache, denn wir decken auf, was Erdlern den Schlaf raubt. Getreu der Journalisten-Regel Numero Uno: Vergiss beim Dreh die Liebe nicht! Denn die Presse(tm) hat sich angekündigt. Oder eben nicht. Stattdessen steht schlagartig der schmierige Sensationsreporter stets selbstüberschätzend im Sicherheitsbereich und salbeiert herum. Weil er sein Gepäck nicht öffnen möchte. Was uns wieder einmal über die laxen Stationssicherheitsvorschriften wundern lässt. Denn Privatsphäre gibt man ja heutzutage gleich am Kofferband des Flughafens mit ab.
Gehen wir also wieder in die 90er, als Terrorwahn, Überwachungsstaat und Neofaschismus tatsächlich noch Zukunftsmusik waren. Wir sehen also das, was momentan in so jedem Staat auf der Welt passiert: Politische Wirrköpfe übernehmen die Kontrolle über die Medien und wer nicht spurt, findet sich zwar vor der Kamera wieder, aber als unfreiwilliger Protagonist einer Propaganda-Schau

Trotz alledem kauft Sheridan dem angereisten Journalisten seine Räuberpistole, man könne doch die Wahrheit(tm) in kleinen Häppchen zwischen die beauftragte Lügengeschichte einbauen und trifft medientechnisch so jede Fehlentscheidung, die man nur treffen kann. Die Idee, das Kameradrohnenteam nicht unbeaufsichtigt auf der Station herumschleichen zu lassen, ist prinzipiell schonmal ganz gut. Aber dem mit allen Wassern gewaschenen Randall ausgerechnet den naiven Klosterjungen Lennier zur Seite zu stellen, der
a) nicht lügen kann
b) einer Rasse angehört, gegen die auf der Erde gerade massiv Stimmung gemacht wird
ist sagen wir mal ungewöhnlich. Wir bemängeln an dieser Stelle erneut das Fehlen eines Pressoffiziers (m/w/n) an Bord und hätten an Sheridans Stelle die gute Lyta mitgeschickt. Statt dessen sehen wir, wie Lennier das vorurteilsbeladene Team nahezu als erstes nach Down Below führt, das laute Geräusch waren zwei Köpfe im Rheinland und der Lausitz, die vor Verzweiflung auf die Tischplatten knallten.

Und die Reihe an Fehlentscheidungen setzt sich fort, denn dass das Interview mit Freund Schmierlapp in die Hose gehen und jedes Wort im Mund umgedreht werden wird, das war doch mit Ansage. Bekommen Führungskräfte der Erdstreitkräfte nicht wenigstens eine Grundschulung in Sachen Umgang mit Medien?

Der Einzige, der halbwegs Ansätze von (Medien)Kompetenz zeigt ist ausgerechnet Garibaldi, der sichtbar damit hadert, dem Schmierlapp ein Interview zu geben, weil er sich als einziger der Konsequenz bewusst ist. Apropos Garibaldi. Der hat inzwischen im Café seines geringsten Misstrauens ein Büro eingerichtet und empfängt dort einen Klienten, bei dem wir nicht so recht wissen, was wir von ihm halten sollen.

Was Randale-Randall aus dem gesammelten Material zusammenschnippelt hat am Ende mit der Wahrheit(tm) so wenig zu tun wie gutes Schreiben mit “Discovery”. Dafür ist es ein Lehrstück, welche wirksame Mittel skrupellosen Medienschaffenden zur Verfügung stehen und wie man jedes Interview so schneiden kann, dass am Ende das Gegenteil des Gesagten bei herauskommt. Selbst, wenn sich alle Beteiligten deutlich cleverer angestellt hätten als unsere doch sehr naive Gurkentruppe der Stationsleitung. Und zum Abschluss gibt es noch den endgültigen Schlag in die Magengrube: Wir erfahren, dass die Farm von Sheridans Vater abgebrannt ist und selbiger als vermisst gilt.

Die Folge fällt irgendwie aus dem Rahmen, aber auch nur halb. Während die “36 Stunden auf Babylon 5” komplett als Dokumentation über die Station gedreht ist, ist “Lügenpropaganda” wortwörtlich zweigeteilt. Wir sehen unseren Enthüllungstschurnalisten bei der Arbeit und das Ergebnis selbiger im zweiten Teil der Folge. Und es ist schon ein kleines Vergnügen, dem Typen bei der Arbeit zuzugucken und dann zu vergleichen, was er aufgenommen und was gesendet hat. Grade für Mary und Sascha, die ja beide “Was mit Medien” machen. Als Parabel, wie Medien missbraucht werden können, funktioniert die Folge daher großartig, passt aber irgendwie nur so halb ins Gesamtgefüge der Serie. Man sollte diese Folge eigentlich viel öfter zeigen, gerne auch an Schulen. Und wieder mal tut “Babylon 5” weh beim Gucken. Aber nicht, weil es schlecht gemacht ist, sondern weil die Dystonie aus den 90ern wieder mal schneller Wirklichkeit geworden ist, als uns lieb ist.

Und so vergeben wir am Ende

4,5 von 6 Penissen

Achtung: Ein Nachwuchs-Podcaster hat sich in die Aufnahme geschlichen, meldet sich durch Glucksen, quengeln und gelegentliches Pupsen im Laufe der Aufnahme mehrfach zu Wort, was den Süßheitsfaktor natürlich ins Unermessliche steigert.

Schattenfüße in der Lederhose – Hinterm Rim wird gejodelt

Aloha, liebe Eiswürfelk(n)acker und Prophetendiskutiererinnen!
Wir sind heute hier versammelt, um dem epischen Ende des Schattenkrieges beizuwohnen. Beenden wir also nun den zweiten Weltallkrieg mit einer lustigen Diskussionsrunde: Die Vorlonen zeigen die eiskalte Schulter und Delenn darf inzwischen Selbstgespräche mit den Schatten führen. Es kommt heraus: Vorlonen und Schatten sind wie zerstrittene Eltern, die jeweils für sich in Anspruch nehmen, genau zu wissen, wass das Beste für ihr Kind ist, während das Kind schon die Koffer packt. Also die der Eltern. Denn Sheridan und Delenn haben keinen Bock mehr auf das kindische Gezänk der Alten und setzen sie kurzerhand vor die Tür.
Das kam unerwartet. Und dialoglastiger, als man es sich vielleicht erwartet hätte. Aber es passt: Denn es ging ja darum zu beweisen, dass die jungen Völker Verantwortung übernehmen können und sich eben nicht mehr die Köppe einschlagen, wenn Mami und Mami mal nicht gucken. Das ganze mit Diskussion statt Geballer zu beenden zeugt eben von genau jener Reife, die man den anderen beweisen will.
Auch auf Centauri Prime wird derweil ein straffes Programm durchgezogen. Londo hat den eisernen Besen von Dr. Axel Stoll ausgepackt (ein promovierter Wissenschaftler!) und fegt damit einmal kräftig im Palast durch. Erst bringt Londo die Begleitschatten im Raum um, dann zündet er nicht nur die Expositionsbombe, sondern gleich mal die ganze Insel der Schatten. So. Schatteneinfluß auf Centauri beendet, eine gute Gelegenheit, eine Flasche Sekt zu köpfen. Und noch was anderes 🙂
Tja, das kam unerwartet: Krieg vorbei, Schatten weg, Vorlonen Weg, Imperator weg, Centauri und Narn wieder frei. Und die Podcastcrew vom grauen Rat einer Meinung: Wir vergeben die Höchstnote
6 von 6 Penisse

Comic Relief im Küchenstudio

Man kennt ihn vom Poppschutz-Podcast, der dritten Macht oder als Jadablinkts bei twitter. Und jetzt ist er zur Zeit auf Podcaster-Tour und irgendwie kurz vor der polnischen Grenze gelandet. Quasi wie dereinst Zathras unter Saschas Küchentisch materialisiert. Also bekommt er gleich ein Headset aufgedrückt, denn es hat sich ein bißchen was an Hausmeisterei angesammelt.
Unser Neu-Hörer Lars ist nicht nur der ungekrönte König der Kommentarspalten, sondern hat uns auch diverse Audio-Botschaften zukommen lassen. Und weil der Lars nicht nur schneller als jeder Babylon 5 Computer die Datenraten von Disketten und Datenkristallen ausrechnen kann, sondern auch eine vollständige Sammlung Babylon 5 Comics besitzt, hat er uns auch gleich eine Besprechung zum ersten “Band” geschickt:
“In Darkness find me”

Stellt sich heraus: Es ist genau jener Comic, von der Sascha vor dem Einspieler sprach. 🙂

Wie dem auch sei: Wir freuen uns auf weitere Einspieler und Feedback. Nicht nur von Lars 🙂

Die drei Einen und der zeitreisende Botschafter

Vor tausend Jahren

Und weiter geht die wilde Reise durch Raum und Zeit. Und immer noch haben wir Verstärkung aus der Skeptikerkaste für den grauen Rat: Hoaxilla hat uns wieder den Hoaxmaster ausgeliehen.
Wo waren wir? Achja: Die Babylon 5 Crew ist auf Babylon 4 und versucht, die Babylon 4 Crew zu überlisten. Was angesichts des hiesigen Kommandostabes nicht sehr schwierig sein dürfte.

Währenddessen hat Sheridan in der Zunkunft andere Sorgen: Er soll schließlich bald geköpft werden. Überraschenderweise wartet in der Zelle seine Frau, die irgendwas von ihrem Kind und schrecklichen Dingen spricht, die unbedingt verhindert werden müssen. Sheridan bringt sie erstmal durch einen gezielten Kuss zum Schweigen.
Doch Londo ist wie ausgewechselt und lässt Sheridan laufen. Kommt vom Saufen. Und wir sehen gleich mehrere Prophezeiungen, die hier erfüllt werden:
Das Auge, das nicht sehen kann,
der, der schon tot war
Vir wird Imperator statt des Imperators
Londo stellt sich seiner größten Furcht
Londo und G’Kar würgen sich zu Tode.

Wow. So viel Auflösung in so kurzer Zeit. Und so viele offene Fragen, die JMS damit wieder aufwirft. Er hats schon wieder getan!

Am Ende (oder besser: Kurz davor) ist alles geschafft: Station leer, Zeitsprunggerät installiert, kann los gehen. Aber da waren doch noch ein paar Fragen zu klären. Stellt sich raus: Auch wenn immer wer anders im Anzug gesteckt hat, war es doch immer der Eine. Denn ähnlich wie die katholische Kirche die Dreifaltigkeit erfunden hat, um ihr Panoptikum noch halbwegs als monotheistisch durchgehen zu lassen, hat JMS einen besonderen Kniff gefunden, um diverse Logiklöcher und die Handlung der ersten Staffel irgendwie in diese Folge zu stopfen: SOWOHL Sheridan, als auch Delenn UND Sinclair sind der Eine. Und jetzt kommst Du!

Was sollen wir sagen? Wir erinnern uns noch, wie uns beim Erstsehen die Kinnladen runtergefallen sind. Und eine 2 Jahre alte Folge, die mit einer komplett anderen Premisse gedreht wurde, irgendwie so in diesen Zeiteiler zu quetschen, dass die trotz neuer Entwicklungen in der Serie fast nahtlos da rein passt ist eine Meisterleistung. Wir ziehen den Hut und die volle Ladung Penisse aus unseren (nicht vorhandenen) Hosen:

6 von 6 Penisse

Sorge Dich nicht, benutze das Hyperraumsprungtor!

Nanu? Eine Folge so völlig, ausserhalb der Reihe? Das hat einen Grund: Heute auf den Tag, am 22.2.1993 flimmerte der Babylon 5 Pilotfilm über die Röhrenfernseher der 90ger.

Den 25. Geburtstag von Babylon 5 wollen wir mit einer kleinen Sondersendung ehren. Dazu haben wir einen Mann eingeladen, der eigentlich vor allem durch seine Star Trek Geschichten bekannt sein dürfte, wenn er nicht grade über Sagen aus der Eifel schreibt oder über die Gehversuche seines Vaters im Internet.

Christian Humberg

hat nicht nur die erste offiziell lizensierte deutsche Star Trek Romanserie verfasst, sondern – wie er uns verrät – einige Konzepte für Babylon 5 Geschichten in der Schublade, allerdings wenig Hoffnung, die irgendwo veröffentlichen zu können.

Denn Christians Herz schlägt für Babylon 5. Beweise? Gern. Hier ein paar Zitate:

“Ich streichle meine Babylon 5 DVDs bis heute gern.”

“Ich glaube, niemand auf der Welt ist ein Byron Fan”

“In Babylon 5 musst Du Dich ein Stück weit reinarbeiten. Wie in einen großen, guten Roman.”

“Moderne Erfolgsprodutionen wie Game of Thrones [..] stehen allesamt – und sei es nur ein bisschen – auf dem Fundament dieser kleinen, zeitlebens immer halb von der Absetzung bedrohten Produktion aus den 1990gern.”

Und letztendlich war “Babylon 5” auch ausschlaggebend für Christians Studienortwahl. Darüber – und über noch viel mehr – plaudert er eine knappe Stunde lang mit Sascha. Zwei (ex)Eifler, die sich über das Dasein als SciFi Nerds in der Provinz unterhalten.

Und nun holt den (alkoholfreien) Sekt raus, wir wollen mit Euch auf unsere Lieblingsserie anstoßen! Und zwar auch gerne off-Air: Es gibt einige Neuigkeiten, was Deine Novemberplanung betrifft.