Auf dem Zocalo – mit Hanna und Christian

Die einzige Bar des Universums, die noch legal geöffnet hat, befindet sich auf dem Zocalo. Und so haben sich an einem Freitag Abend (Erdstandardzeit) drei Illustre Gestalten um den lächerlich kleinen Bartisch herum versammelt, um bei ein paar geistigen Getränken mehr oder weniger geistreiche Gespräche zu führen.

Willkommen bei unserer kleinen neuen Talkreihe!

Heute zu Gast:

Hanna Huge
Hat nicht nur serienjunkies.de gegründet, sondern hält dort seit Jahren bei allen passenden Gelegenheiten die Fahne der Erdallianz (oder vielleicht doch eher das Banner des Psicorps?) hoch. Ausserdem hat sie so eine Art Podcast fürs Fernsehen gemacht und in “Seriös” über Serien geredet.

Christan Siegel
Sagt von sich selber, dass er einen stinknormalen Bürojob hat, aber in seiner Freizeit widmet er sich diversen Serien. Und schreibt darüber. Auf Fictionbox.de. Und er hört zwar podcasts, war aber erstaunlicherweise noch nie in einem zu hören. Dabei kann er sich hören lassen. Inhaltlich UND mit seinem Wiener Charme.

Das heutige Hauptthema ist natürlich das, was das Fandom seit anderthalb Wochen bewegt: Was niemand so recht zu hoffen gewagt hat, ist wahr geworden: Babylon 5 gibt es jetzt in HD.

Lektionen aus dem Küchenphilosophie-Kalender

Heute lernen wir mal so richtig viele Lektionen. Aus uns unerfindlichen Gründen trifft sich Delenn mit ihrem Existenten (Kurzform für Ex-Assistenten) erst in einer üblen Spelunke und dann in einer schlecht illuminierten Luftschleuse, wo Lennier mal so richtig zeigen kann, was er in Sachen Sarkasmus gelernt hat.

Alex:
“Es ist so’n richtiges drecksäckiges Grinsen. Das möchte ich ihm aus dem Gesicht schlagen”

Lennier bekommt einen geheimen Geheimauftrag. Er soll nämlich so tun, als würde er für die Rangerprüfung trainieren (was er ohnehin vorhatte) und nebenbei noch ein bißchen für die Allianz in Sachen Centauri schnüffeln. Und ehe er “Wäre ich doch nur lieber Finanzbeamter geworden” sagen kann, findet er sich auf einer whitestar wieder, die wirklich nur ganz inoffiziell “Maria” heißt. Und wenn man das nicht weiß, merkt man es auch nicht…

Der Captain läßt sich jedenfalls ne Menge einfallen, um die Rekruten zu pisacken und ihnen wichtige Lektionen in Sachen Demut und auch fürs Leben mitzugeben. Zum Beispiel die hier:

Sascha:
“Der Captain sagt: ‘Ein privater Kanal ist nicht immer privat. Und ich seh Euch auch beim Schlafen zu. Und beim Duschen.’ Und Lennier sagt: ‘Ich hätte gerne ein anderes Schiff.'”

Nach all den illustren Abenteuer von Kadett Lennier und seinem britischen Kompagnon, ist man zwar etwas schlauer, aber keinen Deut, was die Centauri betritfft. Schade. Dann hätte man sich den Plot auch durchaus sparen können.

Londo dagegen hat allen Grund stolz auf SEINEN Assistenten zu sein. Der war nicht nur einkaufen, sondern hat bei dieser Gelegenheit auch gleich den Stand des Vorlauten Drasi vernichtet, der ihm neben Brot und diversen Hutschachteln auch eine Wanze mitverkauft hat.

Der Mann braucht eine Beförderung! Und – zack – ist Vir der designierte Centauri-Botschafter auf der Station.

Das sind Aussichten, die für G’Kar in weite Ferne gerückt sind, aber er darf weiterhin Vorlesungen für die anderen Narn halten und bekommt endlich sein neues Auge.

Alex:
“Er wird dieses neue Implantat hüten wie seinen Augapfel.”

Etwas getrübt dürfte der Blick von Garibaldi sein, der sich voll wie eine Standhaubitze auf dem Bettvorleger lümmelt, schweinische Lieder singt und etwas von einem “missing link” lallt.

Sascha:
“Drei Acht im Kessel und immer noch Platz für Wortspiele.”
Mary:
“Das ist wie beim Ratsgrillen.”

Am Ende steht auch hier fast das gleiche Fazit wie bei vielen Folgen der fünften Staffel: Es gibt eine Menge sehr guter Szenen und Dialoge, die immer wieder unterbrochen werden durch klischeehaft vorgetragene Kalenderblattsprüche. Aber, am Ende reicht es für leicht überdurchschnittliche

3,5 von 6 Penissen

Froilein Delenn, der Präsident bittet zum Dikat(or)

Heute wird gleich mehrfach ein neues Kapitel aufgeschlagen. Denn Babylon 5 wird dreistellig. Wir besprechen die hundertste Folge unserer Lieblingsserie und es es geht um Bücher. Genauer gesagt um eins: Die neue Narn-Bibel bricht alle Verkaufsrekorde. Und deshalb freuen wir uns ganz besonders, zu diesen Anlässen eine Autorin an Bord zu haben:
Claudia Kern hat nicht nur diverse Romane verfasst, sondern dürfte SciFi-Liebhabenden vor allen durch ihre Kollumnen aus der SpaceView und Geek bekannt sein. Wenn sie nicht gerade Comics übersetzt oder auf diversen Convention-Bühnen steht.
G’Kar lebt relativ unfreiwillig den Traum eine(s) jeden Autoren/Autorin, nämlich ein Standardwerk der modernen Literatur zu schaffen, ein Werk, das so mancher Centauri gerne verfilmt sähe und in dessen Seiten man gerne mal den Kopf steckt

Im gleichen Maße wie G’Kars Ruhm wächst der Durst von Garibaldi. Selbiger verschläft erst halbnakt in nichtatmungsaktiver Bettwäsche und verliert beim Duffy-Duck-Ähnlichkeitswettbewerb. Als Trostpreis gewinnt er immerhin eine Reise nach Drazi-Prime, wo er sich mit einem Klischee-Araber trifft (und besäuft) und mal so richtig seinen Auftrag versemmelt. Aber immerhin kann er in dunklen Gassen schonmal für einen späteren Convention-Auftritt in Düsseldorf den Begriff “Gassenhauer” nach…äh…schlagen
Toll. Sitzen wir also am Ende ohne Beweise im Büro des Präsidenten. Doch halt! Zum Glück haben die Angreifer ein paar Centauri-Knöpfe verloren und schnell wird klar: Da stimmt was nicht am Hofe Centuaris. G’Kar wird da bei seinem nächsten Besuch ein synthetisches Auge drauf werfen.
Und wir werfen mit Penissen. Denn die Folge weiß zu gefallen. Das Zusammenspiel von Londo und G’kar ist wieder mal großartig. Auch die Szenen zwischen G’kar und Ta’lon sprühen vor Weisheit und Charme. Etwas zwigespaltener sind wir von den Garibaldi-Plot, der hin und wieder mal durch regelrechte Slapstick-Einlagen unterbrochen wird. Die Nebenhandlung um Franklins baldigen Abschied ist eher so naja, aber macht schmerzhaft deutlich, dass die Serie in 10 Folgen einfach mal vorbei ist. Am Ende vergeben wir

4,5 von 6 Penissen

Die Raiders sind jetzt Tricks

Sonst passiert nix. Doch halt! Eigentlich passiert doch ne Menge. Londo macht sich auf den Weg nach Centauri prime, um sich vom ordnungsgemäßen Zustand der rollbaren Säulen, der pastellfarbenen Vorhänge und des lächerlich kleinen Thronsaals zu überzeugen. Und er sucht gleich noch ein Gespräch mit dem Regenten. Doch das ist nicht so einfach. Und ist auch mit allerlei Gefährlichkeiten und Leichen gepflastert. Denn rechts und links werden Centauri gemeuchelt und auch Londo sieht sich fliegenden Messern in dunklen Ecken entgegen. Die aber auf magische Weise von finstren Gestalten gestoppt werden. Tja. Hätte der Attentöter mal lieber einen Blaster benützt.
Wie dem auch sei, am Ende gibt es ein paar seltsame Ratschläge vom reichlich ramponierten Regenten, worauf Londo der Bock auf einen weiteren Aufenthalt im Palast vergangen ist und der Rückflug zur Station quasi schon gebucht.

Auf dieser wird die Situation wortwörtlich haarig. Denn Byron und seine Gang gehen nun in den Köpfen der BotschafterInnen spazieren und wollen nun tauschen: Geheimnisse gegen Heimatwelt. Blöd nur, dass Sheridan grundsätzlich nicht mit Terroristen verhandelt.
Am Ende schließen sich die Telepathen mit Vorräten für ganze 3 Tage einfach ein und hoffen das Beste(r). Toller plan.

Der Telepathe-Konflikt neigt sich dankenswerterweise einem Ende entgegen und wir plätschern nicht mehr so dahin. Und Londo und G’kar sind immer mindestens einen Penis wert.
Am ende stehen (höhö) 4,5 von 6 Penissen.

Dick und Schwarz ab Abwegen ins Lower Deck

Heute gehts um den berühmten kleinen Mann. Und seinen nicht ganz so kleinen schwarzen Freund
Begleiten wir Mac&me äh…Mac&Mo, zwei lustigen Servicetechniker/Hausmeister/Springer/Ungelernte Hilfskräfte, auf ihren illustren Abenteuern durch die Station. Aber beginnen wir vorne nämlich im Bett von Lochley, die sich gar schneewittchenhaft im selbigen räkelt.
Aber wir stellen fest: Die neue (die wir hier, in der vierten Folge der fünften Staffel erst das zweite Mal zu sehen bekommen) ist ansich ziemlich aufgeweckt. Und stellt genau die richtigen Fragen. Beispielsweise, ob der Präsident der Allianz angesichts eines drohenden Angriffs vielleicht doch woanders besser aufgehoben wäre. Oder warum der Chef der Sicherheit eben jener Allianz eigentlich versäumt hat, wichtige Informationen über den Gegner einzuholen…
Während wir also mit dem geheimen Informantenfahrstuhl in die lower decks fahren treffen wir dort auf wohlfrisierte Menschen, die auch mal ein Auge zudrücken können.
Was genau da unten mit den Telepathen besprochen wurde, das haben wir vergessen, aber es wird ziemlich belanglos gewesen sein. Wir waren von der Einrichtung – oder besser: Deren Fehlen – abgelenkt.
Und weil die komplette Whitestarflotte gerade Betriebsversammlung hat, macht es draussen ordentlich rums und bums, man rennt in Bunker, nur um Zeuge von hauptfigurlichen Gesprächen zu werden und sofort im Anschluß zu Reparaturen gerufen zu werden. Wenn man nicht gerade in Kochbüchern blättert oder Stullen isst. Alles etwas wirr. Am Ende kommt dann doch die Kavallerie herangeritten und rettet Tag und Station.

War sonst noch was?Achja:

Erinnerst Du Dich noch daran, dass wir uns minutenlang über einen neuen Konfitisch gefreut haben? Dann lausche unserer Bewunderung über hübsche neue Gänge und Leichentücher.
Am Ende läßt uns diese Folge mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits merkt man ihr an, dass sie in einer schlaflosen Nacht heruntergeschrieben wurde. Andererseits werden in den eher dünn zusammengetackerten Szenen doch diverse kleine Details verraten, die wir immer mal über die Station und ihre BewohnerInnen wissen wollten. Und vor allem natürlich mal sehen, wie die kleinen Leute(tm) auf die täglichen Bedrohungen reagieren. Auch wenn das teilweise recht plakativ passiert, zuckt es im Genitalbereich und wir vergeben

4 von 6 Penissen

Mit der Kraft der zwei Herzen

Hallo, Ihr Herzchen!

Gregor
“Es geht eigentlich darum, seinem Herzen zu folgen”

Ganz besonders für den guten(?) Londo. Denn der hat sich im Laufe seiner Leber eine Menge Schuld aufs Herz geladen. Und das sagt einfach mal eines Tages: Nö, mit mir nicht, ich kündige! Dabei wollte der künftige Imperator doch mitnichten aus den Latschen, sondern sich einen hinter die Binde kippen.
Der Verdacht der überraschend kompetent agierenden Sicherheit fällt daher auch recht schnell auf ein Gift-Attentat, aber weit gefehlt: Das linke Herz macht schlapp. Vielleicht eine Allegorie auf die gesellschaftlichen Verhältnisse im Jahr 2020.

Zwar werden naheliegende Lösungen – wie ein Centauri-Arzt, ein Spenderorgan, ein Kunstherz und sogar Nano-Sonden – angesprochen, aber so richtig umsetzbar ist nix davon und deshalb muss Londo in sich selbst auf die Suche nach sich selbst gehen und trifft dabei in schräger Kulisse (das ist wörtlich zu nehmen!) so manche Gestalt aus seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Gregor:
“In dieser Folge sind unglaublich viele Figuren, die ich gefühlt ein halbes Jahr nicht gesehen habe. Da habe ich gemerkt, wie sehr sie mir gefehlt haben. Bis auf Lennier.”

Dabei spielt nicht nur Delenn ihre Tarot-Karten aus, sondern auch Regisseur David Eagle, so alles, was Budget und Inszinierung hergeben. Zum Beispiel wird in Windeseile ein Set leergeräumt, Londo bekommt eine Kamera umgeschnallt und selbige wird in seltsamen Winkeln gehalten. Sehr schön auch das schnitttechnische Wechselspiel zwischen Londo, der Elektroschläge bekommt und äh..Londo, der Elektroschläge bekommt. Aber diesmal in der Krankenstation. Von Dr Franklin und seinen berühmt-berüchtigten drahtlosen Bügeleisen.

gregor:
“Man sieht förmlich, wie die Macher von Raumpatroille Orion reingekommen sind und gesagt haben: Das brauchen wir nicht mehr, vielleicht kannst DU es benutzen.”

Und man sieht sogar die berühmten Centauri-Penisse, die unserem Bewertungssystem erst den richtigen Kick verleihen. Story topp, Inszenierung topp, Katsulas und Jurasik laufen zu Höchstform auf. Und die Folge kratzt nur knapp an der Höchstnote vorbei. Wir vergeben

5 von 6 Centauripenissen

Warum nicht 6? Ganz einfach: Gibt noch ne Nebenhandlung. Lennier hat endlich erkannt, dass er das fünfte Rad am Wagen ist, schmalzt Delenn noch eine Ladung Flarn an die Backe und schließt sich der Fremdenlegion an. Eine Mischung aus “Gähn” und “Hurra, endlich isser weg”.

Simon sagt: Attentöter agieren allzeit aggressiv

Die neue Chefin hat sich angekündigt und statt Empfangskomitee und militärische Ehren erwartet sie ein erstaunlich redefreudiger Lt Corwin im Hangar, der zwar eigentlich nix zu sagen hat, das aber sehr ausführlich tut. Ist halt kein anderer da, alle haben was Besseres zu tun.
Die neue zeigt jedenfalls erstmal wo’s langgeht und steckt ihren Claim ab. Auch Garibaldi gegenüber, dem sie erstmal die nicht mehr vorhandenen Haare auf dem Kopf wäscht. Aber der muss ja gerade dafür sorgen, dass bei der Vereidigung des neuen Präsidenten auch ja nichts schief geht. Aber was soll schon passieren? Denn wenn JMS nichts einfällt, dann macht er irgendwas mit einem Attentäter. Und auch hier. Und wir bekommen Pilotfilm-vibes. Aber der gute Nicht-Del-Varner kann ja quasi alles: Sich in Sheridans Computer hacken, unbemerkt auf die Station schleichen, brutal und unbemerkt Botschafterinnen töten UND auch noch Starfury fliegen
Warum genau er jetzt Sheridan töten will? Und woher er die ganzen technischen und organisatorischen Raffinessen so geschickt beherrscht? Egal. Und was soll das mit dieser dämlichen Spieluhr? Hier ist halt viel show und wenig tell. Sinnbildlich dafür steht die ziemlich alberne Aktion mit dem Ranger..
Am Ende kann man den Attentöter dank Garibaldis Ermittlungen(!) recht schnell ins Jenseits befördern und Garibaldi zum neuen Geheimdienstchef der Allianz. Wie im wahren Leben wird für den Kumpel eben noch schnell ein hochdotiertes Pöstchen geschaffen. Und auch die dahergelaufene Gruppe Telepathen darf sich auch noch ansiedeln, schließlich hat man ja Sheridans Leben gerettet.
Wer? Was? Wie? Telepathen? Ja, da ist noch wer auf die Station gekommen. Byron *seufz* ist endlich zur Serie gestossen und hat eine erstaunlich gepflegte Schar notleidender Gedankenwanderer mitgebracht
Und wir ahnen schon: Auf der Station ein klein-Israel einzurichten, wird bestimmt nicht nur Wohlwollen auslösen.
Apropos Wohlwollen: Wie kommt dat Janze denn bei uns so an? Nun:
Es fühlt sich ein bißchen an wie “The Gathering reloaded” nur besser gemacht: Die Exposition für die Neuzuschauenden nach dem Wechsel zu TNT ist deutlich subtiler eingewoben, als damals und auch die Optik weiß zu gefallen. Aber es tun sich einfach zu viele Lücken im Drehbuch auf und das wieder mal ein Attentäter auf der Station vorbeischießt fühlt sich an wie bereits viermal aufgewärmter Drehbuchbrei. Tja, das kommt halt raus, wenn man plötzlich nach dem Finale noch ne Staffel bekommt. Und von uns bekommt diese Folge
3,5 von 6 Penissen

Der doppelte Jesus und das Archiv des Schauens

JMS Stinkefingerbotschaft

Was macht man, wenn man sich eigentlich drauf eingestellt hat, dass der Sender die eigene Serie abgesetzt hat, das Finale bereits im Kasten ist und plötzlich ein anderer Sender mit einem Vertrag für eine weitere Staffel an die Tür klopft? Richtig: Dem alten Sender mal so richtig den Stinkefinger zeigen.
Blöd nur: Gabs schon vorher kein Geld für die Serie, gibts jetzt mal so richtig kein Geld. Mit dreimarkfuffzig und 4 Seiten Drehbuch in der Tasche muss halt was gezaubert werden.
Aber wir wissen ja schon aus Erfahrung: Not macht manchmal sehr erfinderisch und meine Güte, hat der gute JMS da weit ausgeholt und erzählt den episch…äh…minimalistischen Handlungsbogen von der Hochzeit der Sheridans (Heißt Delenn jetzt eigentlich Sheridan mit Nachnamen? Und welches Familiengericht ist für eventuelle Sorgerechtstreitigkeiten zuständig?) bis zum Ende des Univer….unserer Sonne.
Und während man in der Hochzeitsnacht darüber sinniert, ob das tausendjährige Reich wenigstens dieses Mal länger hält als 12 Jahre bekommen wir auch schon die Auflösung: Ja. 100 Jahre Frieden (abgesehen von irgendwelchen Drakh-Seuchen, Telepathenkriegen und einem Kampf um Centauri Prime) liegen hinter uns. In nicht vorhanden Kulissen diskutieren also Studierende des soundsovielten Jahrhunderts bedeutungsschwanger über Sheridan und Delenn, als selbige höchstpersönlich erscheint, um das Mikro zu greifen und selbiges nach ein paar nichtssagenden Worten demonstratitv zu droppen.

Und weiter geht die wilde Fahrt durch Zeit und Raum. Und zwar zu künftigen Space-Nazis. Der Dackelkrawattenträgernachfolger besinnt sich auf Tradition und will für den bösen Zweck ein paar gute Fakten schaffen. Unter zuhilfenahme modernster Holo-Videoschnitttechnik.
Garibaldi beobachtet das Ganze von der Bande und lässt sich vom Standartenführer (Ja, er wurde zwischenzeitlich befördert. Und nein, wir mussten die Dienstgrade erstmal nachlesen und haben die nicht im Kopf) der Space-SS erst in seine Pläne einweihen um den Rechten dann zu linken.
Treppenwitz der Menscheitsgeschichte ist quasi, dass Garibaldi damit den Krieg ausgelöst hat, der die Erde fast vollständig vernichtet. Insofern passts wieder.

500 Jahre später sehen wir das Ergebnis von Garibaldis Verhandlungskunst: Glühende Landschaften und eine Infrastruktur, als hätten die Verantwortllichen der deutschen Bahn das Kommando gehabt. Nämlich nicht vorhanden. Bis auf ein kleines unbeugsames Kloster. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Missionare, die als Besetzung in den befestigten Lagern Blablarum, Aqualium, Laberium und Kleinbudgetum liegen.

Am Ende stellt sich sogar die komplette Folge als einziger Dia-Abend heraus. Der Mensch als Proto-Vorlone hat offenbar (genau wie Raphael während der Folge) Probleme mit der DSL Leitung und muss deshalb persönlich (oder besser: Energetisch) zur alten Heimat rollern, um dem Backup-Rechner einen Tritt zu verpassen. Quasi so wie 90% unserer Generation zu Weihnachten zur Geburtsstätte zurückkehert, um die heimischen IT-Probleme der Eltern zu lösen. Apropos. Dem Rechner, der den Menschen 3.0 gerendet hat, hätte man vielleicht einen RAM-Riegel mehr spendieren können. Denn da war offenbar wieder kein Geld da und wir fühlen uns bei dem Anblick an Musik-Videos der 90er Jahre erinnert.

Die Folge schreit quasi aus jeder Faser “Geldmangel!” und die vom neuen Sender gekürzte Drehzeit tut auch ihr Übriges. Sie ist schon im Rahmen der 5ten Staffel entstanden und irgendein zwischending aus nix halbem und nix ganzem. So wie ein Doctor Who Neujahrsspecial nur mit einem 100tel des Budgets. Aber obwohl die Folge größtenteils aus Leuten besteht, die in mäßig belichteten Kulissen mäßig sinnstiftende Dinge sagen (Kleiner Tipp: Hör Dir auf der DVD mal den Audiokommentar zur Folge an. Da stellen die Produzenten mehrfach selber fest, dass jetzt wieder geredet wird) bewundern wir doch die Selbstsicherheit, in der das Ganze präsentiert wird. Und man sieht den Mangel rechts und links der Straße so sehr, dass man das ein oder andere Schlagloch verzeiht und unter “rustikaler Charme” verbucht.

Raphael vergibt sogar seinen “Fetisch-Penis”, sein “ganz eigenes Ding” wie er sagt. Und was immer er damit meint. Wir wissen, dass sich an dieser Folge die Geister scheiden, aber wir können nicht anders, als

4,5 von 6 Penissen

zu vergeben.

Doctor Franklin, klau ne Maschine für mich!

Wo waren wir? Achja: Auf dem Mars. Wo die Verladequeen (Young and sweet, Only seventeen, Verladequeen, feel the beat from the tambourine, oh yeah) dabei geholfen hat, die Erdflotte auszuschalten.Dass die Ladung aus Telepathen besteht (“Menschen! Die Ladung ist Menschen!”) DAMIT hat sie ein paar Probleme, die Franklin ihr (und auch den Zuschauenden) aber gleich mal ausquatschen kann. Der Heftzweck heiligt eben Manchmal das Frostmittel.
Lyta darf jetzt vor die Tür, ausgestattet mit Maske und Zauberhelm. Denn die 1,5 Meter Beton überm Kopf, die würden die telapathischen Signale zu den 10tausenden Kilometer entfertnen dick gepanzerten Raumschiffen schon erheblich stören. Jetzt geht die Post ab, denn Sheridans Befreiungsflotte ist da und die Telepathen leisten ganze Arbeit, um die Verteidigung lahmzulegen. Im Wesentlichen, indem sie sich – untermalt durch Franklins sonore Stimme – in Lankabel hüllen.

Der Weg zur Erde ist also frei und Sheridan darf wieder eine seiner Reden halten.
Bleibt nur ein wönziges Probläm: Der Föhre…Präsident Clark will die Erde brennen sehen. Und das wortwörtlich. Indem er nicht nur eine Waffe auf sich selbst gerichtet hat, sondern das unglaublich langsame planetare Verteidigungssystem einfach mal gleich mit. Und – wer hätte das gedacht – die Agamen…Aggame..Agha…Sheridans Schiff ist NATÜRLICH das einzige Schiff, dass die letzte entscheidende Plattform abschießen könnte, aber NATÜRLICH funktionieren die Waffensysteme nicht mehr. Und während Christopher Franke uns alles an die Ohren schmeißt, was das Berliner Fernsehorchester zu bieten hat, steuert Sheridan auf seinen letzten heroischen Akt zu. Nur, um im letzten Augenblick seinen Allerwertesten gerettet zu bekommen. Aber nicht ohne noch einmal dramatisch durch die Explosion zu fliegen

Marcus ist ein wenig neben der Spur und hat während der Entscheidungsschlacht nix besseres zu tun, als nach einer Heilung für Susan zu googeln. Stellt sich raus: es gibt eine Heilungsmöglichkeit, aber die ist unglaublich gefährlich. Total schön, dass hier auf eine Folge aus der ersten Staffel zurückgegriffen wird, die eigentlich als Monster of the week abgehakt wurde, aber drei Staffeln später noch relevant wird. SO MACHT MAN DAS, CHIBNALL!
Marcus setzt sich also samt Patientin auf die Station ab, mischt selbige mal ordentlich auf und schließt beide an die Lebensenergietransfusion an.
Hach, wie romantisch. Die beiden werden bestimmt ein tolles Paar!

Apropos Paar: Wir haben ein paar Penisse zu vergeben. Und doch ein paar mehr. Stellenweise ist die Folge dermaßen pathetisch, dann hätten wir uns wie so oft in Staffel 4 einfach mehr Zeit gewünscht: Gleich 2 Planeten in einer Folge erobert und der Staffelbösewicht gibt doch recht unspektakulär den Löffel ab. Aber alles in allem weiß die Folge zu gefallen und wir vergeben

5,5 Centauripenisse

Die mächtigste Telepathin der Welt im Bann der Wasserflasche

Willkommen in der roten Hölle, MUHAHAHA!

Denn wir haben heute einen Meister des Horrors zu Gast. Einen Mann, der dem Tod ins Gesicht lacht und noch Schimpfworte sagt dabei:

Der Dia von Evil ED hat nach jahrelangem Ranschmeissen an den grauen Rat ein Podcastfenster geöffnet, um sich mit Gregor gemeinsam (nur über eine Internetleitung getrennt) ans Mikrophon zu setzen.

Garibaldi hat nicht nur wieder den Kopf frei, sondern auch sein altes “Talent” als Sicherheitschef wiedergefunden und läßt sich ziemlich schnell vom Widerstand überrumpeln. Kann aber mithilfe von Lyta (*Donner* DER MÄCHSTIGSTEN TELEPATHIN DES UNIVERSUMS *Donner*) den Marswiderstand von seiner Unschuld überzeugen. Uns allerdings schauspieltechnisch nur bedingt.
Nagut, so *ganz* freiwillig war die Produktionshilfe des Marswiderstandes am Ende ja doch nicht, aber ein Blick in Franklins Gewehrlauf (und das war KEINE sexuelle Anspielung!) hat die Chefin dann doch überzeugt.
Nach einigen Prügeleien, Scherzen mit dem Wachpersonal und philosophischen Gesprächen über Wasserflaschen und den negativen Einfluß des Fernsehens auf die Intelligenz (und das ausgerechnet von einem sonst unterbelichtenen Wachposten! Das erinnert doch irgendwie an das verbale Geplänkel des siebten Doctors mit einem eisigen Wachmann mit (eis)pickelhaube in “Dragonfire”) und psychohacks von Lyta (“Mit diesem einfachen Trick legen sie jede Wache flach”) gelingt am Ende die Flucht aus dem Knast und dem Wiedersehen mit der Flotte steht nix mehr im Wege.

Doch – ach! – was muss Sheridan sehen: Ivanova liegt darnieder!

Hintergrund ist eine Raumschlacht mit groß angekündigten Superschiffen der Erdallianz, die zwar bedrohlich aussehen, aber erstaunlich schnell zu besiegen waren. Aber immerhin: Die Schlacht sah gut aus und hat uns im Vorfeld zahlreiche schöne Minuten mit Susan und Marcus (Sarcus? Musan?) beschert.

Wie dem auch sei: Nachdem man jetzt auch die Orion (VIII?) übernommen hat, kann man ja jetzt den Rücksturz zur Erde wagen. Denn Abgesehen von Susans nahendem Tod steht der Befreiung der blauen Kugel  jetzt nix mehr im Weg.

Und wie finden wir dit janze?

Da heißt es nicht lang schnacken, Trümmer innen Nacken. Die Folge sprüht vor Witz und Charme, Abzüge gibt es alleine wegen der unterwältigenden Nummer an Wachen im Hochsicherheitstrakt der Erdallianz und des doch sehr hölzernen Spiels der Damen auf dem Mars. Und die groß angekündigten Schatten-Erd-Hybridschiffe hatten wir doch etwas wichtiger in Erinnerung, als sie letztendlich waren. Die beiden Herren finden ausserdem den gespielten Witz um die Wasserflasche angesichts der ernsten Mission ziemlich unpassend. Der Herr, der die Shownotes schreibt wirft in diesem Zusammenhang ein, dass es sein könnte, dass das Befreiungsteam genau weiß, dass es vor einer unschaffbaren Mission steht (impossible Mission? Stay a while. Stay…..forever!) und das durch extrem albernen Humor versucht zu kompensiert.

Am Ende steht eine Wertung von

5 von 6 Centauripenissen

Erfahre ausserdem, wie es beinahe zu einem Treffen zwischen Dia und Jerry Doyle gekommen wäre!