Mai 14 2019
Total vernebelt: Minbarti in der Kammer des Schleckens
Oder wie Raphael sagen würde:
“Ich nenne diese Folge, nachdem ich sie heute gesehen habe, Gorillas im Nebel”
Gut, Gorillas bekommen wir heute nicht, dafür einen massiven Auflauf an Knochenköpfen. Aber bevor wir dazu kommen, zeigt sich eine Knochenkranzträgerin von ihrer vermeintlich besten Seite:

“Ich hab zwar nix gekocht, aber guck mal, was ich anhabe”
Ein merkwürdiger move, der bei den anwesenden Herren eher mit vielen Fragezeichen statt Erregung quittiert wird. Nur die Dame wundert sich nicht.
Raphael:
“Ich finde, ein Negligee, das aussieht wie ein Abendkleid kann man sich sparen.”
Tim:
“Aber warum trägt sie dieses Negligee mitten am Tag? Sie kündigt sich doch für den Abend an. Er sagt: ‘Ich muss heute Abend länger arbeiten und es geht erst um sieben.’ Und es ist grade mal 15 Uhr und sie steht da so…halbnackt rum”
Mary:
“Ich kenne mehr als genug Frauen, die – wenn Ihr Partner vorbeikommt – sich auch Nachmittags schon ins Negligee oder Raphaels Strapse schmeißen.”
Raphaels Strapse? Frag lieber nicht. Die drei ExpertInnen(?) werden im Verlauf der Folge auch noch knochentrocken diverse Feuchtgebiete anaylsieren.
Mary:
“Ich glaube für Dame ist das sehr viel unangenehmer, wenn das Trockengebiete sind.”
Der Explizit-Tag ist heute mehr als berechtigt.
Während die Chefin offenbar rattig ist, hat der Assistent verdächtig gute Laune, hat er doch schon läuten hören, das Delenn zurück nach Minbar muss, wo ihr eine Kopfwäsche in Haus steht.
Mary:
“Ich glaube, Lennier hat aus anderen Gründen gute Laune.”
Tim:
“Achja?”
Mary:
“Jaja. Der hofft aufgrund der Dinge, die da kommen Delenn Sheridanverbot kriegt und seine große Stunde schlägt.”
Raphael:
“Sheridanverbot? Das klingt wie Vergnügungspark: DU gehst heut nicht zum Sheridan!”
Ohnehin zeigt Lennier in dieser Folge seine nicht ganz so nette Seite und grade am Ende (um da jetzt mal kurz hinzuspringen), als sich seine Hoffnung auf ein Sheridanverbot zerschlägt, spricht sein Gesichtsausdruck Bände. Das ist für manchen der Beginn einer stetigen Abwärtsspirale des Charakters Lennier
Raphael:
“Das fand ich Bähbäh. Und das fängt tatsächlich hier schon ein bißchen an.”
“Er vierliert auf einem Schlag alles an naiver Unschuld, was jahrelang aufgebaut wurde und wirkt gerade am Ende wie ein verlogener, neidischer, fieser Möpp.”
Dabei versetzt Lennier nicht nur der Beziehung Delenn/John immer wieder kleine Nadelstiche, sondern auch anderen Mitarbeitern.

Zack! Zack sieht gestochen scharf aus in schwarz.
Wobei sich die Minbari-Näherinnen offensichtlich vor der Arbeit ein Pikkolöchen oder 12 reingezogen haben. Denn anders ist ihr schulmädchenhaft-albernes Dauergekicher kaum zu erklären.
Raphael:
“Ich hab das ein bißchen auf die Kaste geschoben. Ich dachte die Krieger sind immer mürrisch, die religiösen sind immer total ausgeglichen, ruhig und humorlos. Aber die Arbeiterkaste, die läst es krachen. Die hat Humor!”
Dann schlonzt sich der verliebte Adjutant auch noch erst mit an Bord und dann sogar noch mit in die Minbari Dampfsauna.

“Der Bademeister hat mir gesagt, er will heute einen neuen Duft ausprobieren: Mario Jana heißt er. Aber wir sollen den Bademantel des Schweigens darüber hüllen.”
Tatsächlich weitet sich durch die THC-Nebelschwaden das Bewusstsein und Delenn geht auf einen heißen Trip durch Zeit und (T)Raum. Auftritt Dukhat äh Dukat. Der schöne Reiner macht seinem Namen alle Ehre
Raphael:
“Er ist ja einer der wenigen sexy Minbari mit Bart”
Apart mit Bart, hammerhart gepaart mit smart. SO muss ein FühANführer sein. Jedenfalls stellt sich im Laufe der Folge raus: Jesus hatte ein Kind mit Maria Magdalena und die Blutlinie muss geschützt werden. Oder so ähnlich. Eigentlich eine bahnbrechende Erkenntnis, die allerdings irgendwie recht bedeutungslos verpufft.
Mary:
“Zack, hier ist das Dokument, das alles beweist. Daraus hätte Dan Brown drei Kinofilme gemacht.”
Hier wird wieder der Saunamantel des Schweigens drüber gehüllt. Lass uns einfach unter Höchststrafe nie wieder darüber reden, wie Armin Tanzarian den Sporenantrieb erfunden hat! Friede Freude Eierschaukeln: Delenn darf wieder zu ihrem John zurück und die Minbari ziehen sich noch ein bißchen was von dem Zeug rein, das JMS beim Schreiben geraucht hat

“Lasset den Joint erglimmen!” – Wer immer schonmal wissen wollte, warum “benebelt” das gleiche meint wie “Nicht ganz zurechnungsfähig” sollte einfach mal diese Folge gucken
So. Und nu? Watt haben wir heute gelernt? Manche Geheimnisse sind zu groß, als das sie gelüftet werden sollten. Was dramaturgisch natürlich etwas schade ist. Denn erst einen Riesenbohei um ein Ritual zu machen, das auch irgendwie nicht so recht durchdacht ist (Sieht Delenn tatsächlich nur ihre eigenen Erinnerungen? Warum hört sie in der Rekonstruktion ihrer Erinnerungen Dinge, an die sich sich im echten Leben nicht erinnern konnte? Und warum fliegt hier überhaupt Nebel rum?) um mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen nie wieder was zu machen läßt uns irgendwie…unbefriedigt zurück.
Tim:
“Immerhin: Diese Turnhalle, die sie da zum Empfangssaal umgebaut haben, war doch relativ voll”
Wenigstens scheint Susan diese Folge Spaß gehabt zu haben:
Die Dinge, die zu diesem Ergebnis geführt haben, hätten wir mit Sicherheit lieber gesehen, als die eigentliche Folge. Den eine Pary mit Susan, die MUSS gut sein.
Mary:
“Ne russische Party.”
Raphael:
“Was ja auch oft ne Prügelei ist.”
War sonst noch was? Achja: G’Kar kann jetzt einen Nebenberuf beim Heimatministerium als Videoüberwacher anfangen:
Und: Franklin und Marcus begeben sich auf Hochzeitsreise. Die letzte Szene läßt schon erahnen: Das dürfte spaßig werden.
Tim:
“Jetzt stell ich mir einen ganzen Raum voller Ranger vor, die alle mit ihren Stäben herumspielen.”
Rapahel:
“Dafür würde ich zahlen!”Raphael:
“Ich durfte mir letztens in ‘Ein Fall für zwei’ einen dicken Penis angucken. Da hatte ich auch keinen Spaß dran.”
Und das war ja fast schon das Stichwort, denn jetzt geht es zur Bewertung: Wir sind alle keine besonders großen Freunde von Mibari-Episoden. Nach zweihundertdrölfzig Klingonen-Folgen, die noch die hintersten Paragrafen aus dem Ehrenkodex der Stirnfaltenträger beleuchtet haben, kommen da immer recht unangenehme Erinnerungen hoch. Und jetzt mal Hand aufs Herz: Von allen Völkern des Babylon 5 Universums sind die Minbari tatsächlich die uninteressantesten. Wieviel Spaß hatten wir schon mit den Centauri und den Narn gehabt? Wer mit Londo feiern und Imperatoren killen kann, der will doch nicht schnarchfüssige Rituale über sich ergehen lassen mit den Knochenkränzen, die zum Lachen in den Keller gehen. Puh. Dass Valen Nachfolger hinterlassen hat und Delen die Urururururururururur(12 Stunden später)urururgroßnichte von Sinclair ist, das war eigentlich schon ein Hammer. Wie gesagt: Eigentlich. Aber ähnlich wie weiland die Erkenntnis, dass man Schattenschiffe mit Telpathen blockieren kann im unterträglichen Singsang von Franklins Schnackseljunkietante unterging, verschwindet diese Tatsache genauso schnell im Nebel, wie sie erschienen ist. Das haben wir bei Babylon 5 alles schonmal besser gesehen. Am Ende bleibt eine durchschnittliche Episode, für die wir

3 von 6 Penissen
vergeben.
Und das solltest Du Dir noch angucken:
- Reiner Schöne im Interview bei “Sie reden”
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Feb 16 2021
Herr Kuehler mit dem Fühler und die Liga der außergewöhnlichen Außerirdischen
Herzlich Willkommen zu dem Podcast, in dem Mary und Sascha vorwiegend über Essen reden.
Warum ausgerechnet auf Wassermelonen? Nun, das liegt an diesem Herrn hier:
“Ich habe eine Wassermelone geladen!” Donnyboy ist auf der Suche nach seinem Babe. Es muss auch kein Schweinchen sein.
Stellt sich raus: Das ist der Bruder von Patrick Swayze (Meine Güte, der ist auch schon wieder 12 Jahre tot!) und hat sich auf zwielichtige Bösewichter spezialisiert. Und was trifft diese Rollenbeschreibung besser als ein Raider-Pirat
Allerdings hat da Susan noch ein Wörtchen mitzureden und entzieht den Piraten gleich mal ihre Basis, um sich dann auf den mühevollen Heimweg zu machen, während der Chef bequem in der Whitestar nach Hause jettet. Das ganze Vorgeplänkel war aber eigentlich nur nötig, damit Susan auf dem Rückweg im Hyperraum auf ein geheimnisvolles Objekt stößt (Das gehört in ein Museum!) und es mit nach Hause bringt.
Das berechtigte(!) Interesse der Verbündeten wird von Sheridan allerdings gekonnt argumentativ beiseite gebürstet. Wir fassen die Argumentationskette des Kommandanten einmal kurz zusammen:
Die Liga lässt sich davon erschreckenderweise überzeugen, aber das zwielichtige “Forschungsunternehmen” IPX hat Wind vom Fund bekommen und noch erschreckenderweise hat Sheridan offenbar vergessen, dass IPX am Tod seiner Frau Schuld war und willigt ein. Aber, hey, wer kann bei DIESEM Gesicht schon Nein sagen?
Frau Trent erfüllt genau zwei Zwecke: Zwiellichtig sein und Expositionsbomben (oder besser: Expeditionsbomben) zünden für die Zuschauenden, die die Serie noch nicht gesehen oder weite Teile davon verschlafen haben. Gleich drei von diesen elend langen Monologen sorgen dafür, dass bis zur Hälfte des Films eigentlich nicht viel passiert ist.
DANN gehts aber ab: Es kommt wie es kommen muss: Das Artefakt wird aktiviert und unser Lieblingstechniker gibt den Löffler ab
Der heimliche Held dieses Werkes (neben Delta 4 versteht sich): Herr Kuehler. Der Erfinder des gleichnamigen Grills. Nur Männer wie er wagen sich ohne Helm ins All und können die Schutzbrille so verwegen über der Kappe tragen.
Tentakel räkeln durchs All, die großen Alten erwachen, harmlose Leute werden zu Zombies und alles kracht und Explodiert. Alles noch angereichert durch Jahrmillionenalte Prophezeiiungen und Warnungen. Also im Grunde, wie das Finale von “Picard” nur besser und ohne Copy&Paste Flotte. Denn statt zum Riker greift Sheridan zu einem altebwährten Plan.
Und so schnappt er sich den Bombenkoffer, schwebt Star Trek 1 gleich durch Weltraumpoperzen und zündet die Stimmungsbombe. Und dann macht es “Puff” und alle Vorlonen fallen um.
Und weil man schon das Finale von “Picard” vorweggenommen hat, kann man auch gleich noch die Steilvorlage für Disco Staffel 2 liefern und einigt sich am Ende darauf, dass das alles nicht geschehen ist. Auch der Mord von Frau Trent an ihrem Assistenten ist vergeben und vergessen. Schließlich war man ja under the influence.
Am Ende dürfen alle ihren Heldengang machen nur die arme Lyta muss mal wieder alleine in die Sterne glotzen, nachdem sie mal wieder die geistige Müllkippe für Vorlonen und Menschen war und von selbigen als Mittel zum Zweck durch die Gegend geschubst wurde. Einzige Ausnahme: Das gefühlt stundenlange Liebesgeständnis von Zack, über das leider auch nicht mehr gesprochen wird.
Was machen wir nun draus?
Also vorweg: Optisch ist das eine völlig neue Dimension im Vergleich zur vorherigen Staffel.
Und die Station hat auch nie so belebt ausgesehen wie hier. Dazu kommen noch so wunderschöne Kleinigkeiten wie die der in echt nachgebaute Wartungsroboter, die amerikanische Ureinwohnerin in Führungsposition und natürlich so liebenswerte Nebenfiguren wie Herr Kuehler. Wir werden nie seinen Vornamen kennenlernen. Und auch mit Erwartungen wird teilweise gespielt. So hätten wir eigentlich schon vor dem Vorspann viele Centauri-Dukaten auf das baldige Ableben von Delta 4 gesetzt, der erstaunlich lange durchhält, um dann kurz vor Schluss doch noch mit seiner Maschine hochzugehen. Er hatte dann doch ZU viel Screentime für einen bis dato nie dagewesenen Piloten. Auch die Prämisse ist eigentlich ganz gut. Nur, man darf halt nicht zuviel drüber nachdenken
Und im Nachgang ärgern wir uns dann doch über viel verschenktes Potential. Frau Tallman schauspielert sich hier für ihre Verhältnisse die Seele aus dem Leib. Und das für nichts und wieder nichts. Denn am Ende steht die Figur Lyta noch tragischer da, als ohnehin schon. Sie wird wieder mal von allen (sowohl Vorlonen als auch Stationsbewohnern) als Mittel zum Zweck und Fußabtreter benutzt. Und man wünscht sich regelrecht, dass Zack und Lyta doch noch ihr happy end bekommen hätten und zu gemeinsamen Abenteuern aufgebrochen wären. Das hätte uns die schlimmeren Teile von Staffel 5 schlichtweg erspart. Auch wenn der Film doch recht lange braucht, um aus dem Knick zu kommen und die Lösung (Problem+Atombombe=Bumm! Kein Problem mehr) dann doch etwas billig war (WAS genau haben die Vorlonen jetzt nochmal beigetragen?) weiß der Film doch zu unterhalten. Erst durch Stimmung dann durch jede Menge Action. Und getreu unserem Motto “Es gefällt, was unterhält!” greifen wir in die Spendierhosen und vergeben
4,5 von 6 Penissen
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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By Sascha • Episoden, podcast, Sonstiges • 0 • Tags: Avatar, Borg, Deep Space 9, Die Schlümpfe, Doctor Who, Elite, findet Nemo, Herkules, Herr der Ringe, Kevin Sorbo, Louis de Funes, Lovecraft, mouth of madness, Picard, Pixar, Sam Neil, Star Trek, Star Wars, Tomb Raider, Vger, Xena