Jul 10 2018
Der Rat des Grauens in der Feuerleitzentrale des Glücks
Bonjour, Madames et Monsieurs!
Bienvenue au pire podcast traduit de l’univers! Soyez là quand Alex et Sascha se cassent la langue en essayant de parler français!
Alex:
“Wolln wir wieder vernünftig weitermachen oder spekulieren wir drauf, dass Arte uns irgendwann ausstrahlt?”
Gute Idee. Aber wir haben immer noch keine Ahnung, wie Mike Vejar richtig ausgesprochen wird. Doch es stehen ja auch wichtigere Themen an:
Sascha:
“Ich frage mich die ganze Zeit, ob Walter Koenig ein Toupet trägt”
Alex:
“Mhm..ist so’n bißchen so ne LEGO-Männchen Frisur. Inzwischen hat der ja ne ziemliche Platte. Ich weiß nicht, wie’s in den 90er Jahren ausgesehen hat bei ihm…”
Sascha:
“Könn wir ihn ja mal antwittern und fragen…”
Walter Koenig? Jau, unser Lieblings-Antagonist wollte mal wieder der Stations-Crew auf den Geist gehen. Und Susan muss sicherstellen, dass er nicht IN den Geist geht. Stellt sich raus: Bester ist zwar arrogant und überheblich wie immer, aber hält sein Wort und läßt die Köpfe der Führungsriege in Ruhe. Zumindest telepathisch. Verbal darf er allen noch gewaltig auf den Geist fallen.

“Ich sehe, Sie haben ihre Uniformen endlich beim gleichen Großhändler wie ich bestellt” – Bester sieht schwarz. Ja, ist denn schon wieder Space-WGT?
Dafür hat er interessante Nachrichten: Die Schatten arbeiten jetzt auch ganz offensichtlich mit den Psi-Corps zusammen. Und dass irgendwer anders als er selbst seine Telepathen missbraucht, das geht ja nun mal gar nicht. Also macht man sich mit der Whitestar auf den Weg, um den selbigen einem Konvoi aus Psi-Corps und Schatten abzuschneiden. Sheridan und Bester nutzen die Zeit, um das alte “Wer hat hier das größte Ego” zu spielen

Dieser Gag mit den Pupskissen auf dem Kommandosessel kommt wirklich NIE aus der Mode
Die Aktion geht erstaunlich schnell und reibungslos, denn ein beteiligtes Schattenschiff nimmt lieber Reißaus, statt den weißen Stern auseinander. Merkwürdig. Ob das wohl an Bester liegt? Der ganz offensichtlich nicht die Ganze Wahrheit gesagt hat, was den Inhalt des Transportschiffes betrifft. UNS wird das äußerst subtil in schlechter 90er Jahre CGI um die Ohren gehauen:

Jo mei, sind wir denn hier in “Coma” gelandet?
Und rein aus dramaturgischen Gründen wird uns dann auch nach der “Landung” auf Babylon 5 der erste Cryo-Container vor den Latz gerollt. Und zwar senkrecht!
Sascha:
“Ja, die Füße sind leider zerbröselt, weil wir den aufgestellt haben…..na, egal. Hat er wenigstens keine Schweißfüße mehr in Zukunft.”
Wie wir das von Franklin kennen, nimmt er natürlich nicht den erstbesten Telepathen mit auf die Krankenstation, sondern wählt eine junge, gutaussehnde zum Auftauen aus. Die muss natürlich erstmal gründlich untersucht werden

Jede Bildunterschrift wäre hier unangemessen 🙂
Sascha:
“Immerhin hat er noch Zeit, ihr den Schmuck zu klauen.”
Alex:
“Wie Ärzte das so machen. Man kennt das ja.”
Sascha:
“Bevor der Krankenwagen kommt – schluck schnell noch Deine Gold-Inlays runter!”
Stellt sich heraus: Frau Frosta ist nicht nur irgendeine hochrangige Telepathin, sondern Steven hat geschickterweise ausgerechnet die Geliebte von Bester aufgetaut. So ein Zufall. Und so romantisch!
Alex:
“Nach der wunderschönen Liebesgeschichte klingt das Ganze jetzt nicht…”
Sascha:
“Wenn man mit dem Wärter schläft, hat man halt Vorteile…Hallo, ich bin Bester. Hier ist mein kleiner Bester. Huch, Du bist schwanger!”
Alex:
“Hier ist mein Allerbester!”
Und weil man auf Babylon 5 ja schon traditionell Unbekannte Patienten völlig ohne Wachen auf der Krankenstation zurückläßt (wobei Garibaldis Leute sich ja auch ziemlich leicht von vorgetäuschten Hust-Attacken verwirren lassen, wir erinnern da an die Seelenjäger-Folge) hat die Gutestete alle Zeit der Welt, sich ein kuscheliges Nest aus Kabelage und Computerteilen zu bauen. Aber keine Angst, das ist alles nur geBORGT!

“Oh, da hängt eine verwirrte Frau, die potentiell gefährlich ist!” – “Ja, lass uns ihr mit allen Lampen ins Gesicht leuchten. Das beruhigt. Denn blaues Licht macht glücklich!”
Stellt sich raus: Die Dame hat einen angezüchteten Hass auf das Psi-Corps-Logo und das Bedürfnis, sich mit “der Maschine” zu verknüpfen. Und hätte Sheridan mal mit seiner Exfrau geredet, würde ihm das auch irgendwie bekannt vorkommen. Steht ja alles im Wanderschattenbuch. Wie dem auch sei, dank allerlei psychologischer Tricks kann Franklin die Dame ins Koma quatschen. Tja, kann man erstmal nix machen. Nur wieder einfrieren. Das war die zweitschlechteste Behandlung, die Carolin in den letzten 4 Wochen erlebt hat.

Wer A nalsonde sagt muss auch B stattung sagen. Drei Ärzte (nicht Auuuus Berlin) denen Frauen vertrauen, während sie ihnen die Zukunft versauen.
Bester reicht die Aussage, dass man irgendwann irgendwie seiner gefrosteten Geliebten schon helfen werde, um künftig die Rebellen zu unterstützen. Für mehr als einen überstürtzen Abflug reicht die Zeit auch nicht, denn jetzt kommt der “Watt ham wir denn heute gelernt?”-Teil der Folge. Denn ausgerechnet Garibaldi(!) ist derjenige, der am Ende 1 und 1 zusammenzählt und seinen Rechenerfolg natürlich allen stolz unter die Nase reiben will:
Stellt sich heraus: Die Schatten wollten mit der Aktion eine Schwachstelle ausgleichen und hat diese damit erst offensichtlich gemacht: Schattenschiffe sind allergisch auf Telepathen! Das hätte G’Kar der Gruppe auch früher erzählen können, wenn man ihn denn mal in den erleuchteten VerschwörerInnenzirkel gelassen hätte. Aber dann hätte man ihm ja auch sagen müssen, dass man mit den Händen in den Taschen zugesehen hat, wie die Centauri mit Unterstützng der Schatten seine Heimatwelt in die Steinzeit gebombt haben. Delenns Geständnis und G’kars Reaktion darauf ist auf jeden Fall eine der Gänsehautszenen dieser Folge.
Und es greift zurück bis zum Pilotfilm, in dem die mangelnden Narn-Telepathen ja bereits angesprochen wurden. Wieder mal toll zu sehen, wie sehr JMS die Serie durchgeplant hat.
Und auch der neue Kriegsraum ist eine Augenweide. Und ISN ist wieder auf Sendung, auch wenn es jetzt eher FOX als CNN ist.
Es sind viele kleine Details, sehr gutes Schauspiel und natürlich die große Erkenntnis am Ende, die aus einer soliden Episode eine überdurchschnittliche machen. Genau die richtige Mischung aus Spannung, Humor und so etwas wie Horror. Da zuckt es in Hose und Weste und wir vergeben trotz einiger Ungereimtheiten und recht zupaß kommenden Zufälle

5 von 6 Centauripenisse
Und das solltest Du Dir noch ansehen:
- Der offene Kanal Gießen ist jetzt endlich auch in Marburg zu empfangen.
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Nov 12 2019
Wir machen den (Leichen)Sack zu
Herzlich willkommen zur letzten Folge Babylon 5. Was ein Serienabschluss. Ja, die vorletzte Folge der 4. Staffel hätte die letzte sein können. Und das merkt man ihr auch an. Ganz hektisch versucht JMS alle Handlungslöcher zu stopfen und greift dabei auch mal zur ganz dicken (und stumpfen) Nadel. Und wir tun es ihm gleich und lösen etwas auf, was wir ganz am Anfang dieses Projektes angeteasert haben. Erinnert sich noch wer daran, dass dieser Podcast mal als “Transatlantischer Podcast” gestartet ist bzw geplant war? Das liegt an unserem special Guest, die einerseits Gründungsmitglied des grauen Rates ist, anderseits nie im Cast zu hören war. Denn persönliche und berufliche Unwägbarkeiten haben Anne leider daran gehindert, sich aktiv am Rat zu beteiligen. Umso schöner, dass sie es kurz vor Schluss dann doch noch geschafft hat. Und wir hoffen, sie bald wieder zu hören.
Und als Gast darf Anne auch den Inhalt der heutigen Folge zusammenfassen:
Ja, wir sitzen/stehen/und liegen eine Menge herum und reden. Oder gucken anderen dabei zu. Und eigentlich enden alle am Ende irgendwie in der Kiste. Marcus allerdings in der aus Vollholz in 3 Meter Tiefe. Was zu einer absolut toll inszenierten und geschauspielerten Trauerszene mit Susan führt.
Allerdings stellen wir uns bei all der schauspielerisch-optisch-inszenatorischen Schönheit der Szene doch die entscheidende Frage: Sind Marcus und Susan wirklich DAS Traumpaar? Darüber wird heiß diskutiert
Und weil wir alte RomantikerInnen sind, können wir dieser These natürlich nur widersprechen, werden aber ziemlich abrupt in die nächste Szene geworfen.
Sind Londo und G’Kar wirklich schon soweit, sich gegenseitig mit ihrer potentiellen Potenz zu necken? Oder kam das nach “Ich unterschreibe den Vertrag, aber nicht auf der gleichen Seite” nicht doch etwas plötzlich? Aber das ist ein genereller Kritikpunkt an dieser Folge: Unglaublich viele offene Handlungsstränge werden zwischen Tür und Angel in Schnellbesohlung zusammengeknöpelt, und sei es, indem das virtuelle Fernsehen drüber berichtet. Und alle wichtigen (und unwichtigen) Nebenfiguren kommen John nochmal besichtigen: Bester darf noch schnell die Sache mit den Tiefkühl-Telepathen und Edgars erzählen, so nebenbei wird Sheridan zum Präsidenten des Universums und der Papa springt auch nochmal kurz aus dem Flurwandschrank
Und die Hochzeit von Delenn und Sheridan? Ja, die fand im off statt, keine Zeit, die zu zeigen.
Es ist schon ein bißchen das Gegenteil vom gespielten Witz, was uns hier präsentiert wird, nämlich die erzählte Handlung. Obwohl, es gibt schon eine Witzeinlage: Die vermutlich Garibaldesqueske Befreiungsaktion aller Zeiten, die auch aus Monty Python oder Sketchup stammen könnte.
Aber immerhin: Garibaldi kann die Dame seines Herzens erobern und…knattern.
Funfact: Beide SchauspielerInnen trugen keine Unterwäsche
Apropos Unterwäsche: Haltet selbige fest, denn es wird Geschichte geschrieben. Und da muss man natürlich die richtigen Fragen stellen.
Ein Teil des Rates hätte die Unnerbüx bestimmt durchnässt, nachdem Delenn ihre Ansprache vor der versammelten Erdbevölkerung gehalten hat, unterlegt mit dem Donnern tausender Kriegsschiffe über den Regierungssitz der Erde. Die gehen natürlich wieder, wenn die Erde das so wünscht. Aber wir würden *dringend* empfehlen, sie zum Bleiben einzuladen. Es könnten sonst…Unglücke…passieren. Jetzt mal im Ernst: War DAS nicht genau das, wovor Clark immer gewarnt hat: Sheridan kommt mit einer Alienflotte und will die Erde unterwerfen. Und verdammt noch mal, genau das passiert hier gerade. Wenn man nicht gerade total blauäugig auf der Seite der Babylonier steht, kommt diese Ansprache nebst Überflug verdammt bedrohlich rüber.
Am Ende wird der Sieg über die Erde mit einem ordentlichen Beischlaf gefeiert und die Serie endet mit einem Voiceover.
Achso. Nee, die Serie endet ja gar nicht. Verdammt! Hätten wir ja gar nicht total überstürzt alle Säcke zumachen müssen. Was um alles in der Welt senden wir denn dann in der plötzlich genehmigten fünften Staffel. Telepathenmusikvideos? *lach*
Scherz beiseite: Diese Folge hat viele unglaublich tolle Szenen und Dialoge und wirkt gleichzeitig unglaublich vollgestopft, überladen und überhastet. Wenn man mit dem Finger drauf zeigen müsste, woran die vierte Staffel “Babylon 5” krankt, dann müsste der Zeigefinger unweigerlich auf diese Folge deuten. Denn nirgends anders wird so krass deutlich, dass hier eiligst alles noch zusammengefegt werden musste, was eigentlich in Ruhe hätte aufgebaut werden müssen. Und das ist schade. Denn gleichzeitig wird auch deutlich, dass im Gegensatz zu anderen Serien *hust*AkteX*hust*Lost*hust* tatsächlich von Anfang an ein Konzept da war, alle Handlungsfäden zusammenzuknoten. Und besonders hier wünscht man sich, JMS hätte die Zeit gehabt, die mitlerweile beachtilichen Pflänzchen noch weiter zu gießen, hier und da noch ein Blättchen wegzuschneiden und den ein oder anderen Ast noch stärker wachsen zu lassen. Statt dessen war er gezwungen mit der Kettensäge durch die Botanik zu holzen und plötzlich doch aus Baumstümpfen wieder einen Wald wachsen lassen zu müssen.
Wir vergeben
4 von 6 Penissen
Und das solltest Du Dir noch angucken/anhören
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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By Sascha • Episoden, podcast • 2 • Tags: Black Mirror, buffy, Byron, Die nackte Kanone, Dieter Krebs, Friends, Fringe, Game of Thrones, Kevin Allein zu Haus, Medienkritik, Monty Python, Osama bin Laden, Podcast, Saddam Hussein, Sketchup, The Box, Torchwood, Udo Jürgens