Auf der Suche nach Garibaldi und dem Sinn des Lebens

Wenn die Mehrheit des Rats keine Zeit hat oder mit lebensspendenden Aktivitäten voll ausgelastet ist, dann muss die bewährte Ressource Alex ran um mit Tim des Meisters “Stradivari” zweiten Teil der Z’ha’dum Handlung zu besprechen. Neben dieser geht es um verschwundene Kollegen, einen gefangenen Narn und gelangweilte Stationsärzte, von denen wir zum Glück nicht all zu viel zu sehen zu bekommen.

Sheridan weg, Garibaldi weg, Susan macht sich rar, Delenn fühlt sich allem schuld, unter anderem am Auseinanderbrechen der blockfreien Welten. Da kommt eine herzerwärmende Videobotschaft von einem jüngeren Captain Sheridan ganz gelegen, die der gute Doctor beim Ausräumen seines Quartiers in irgendeiner Kiste findet.

Das schöne Bild vom fallenden Mann, der während des Fallens gerne versuchen kann zu fliegen, begleitet uns durch die gesamte Folge.

Ist doch schön, wenn man in Babylon 5 in den Höhlen unterhalb der Schattensiedlungen nicht auf Gollum trifft sondern auf einen derart interessanten Gesprächspartner, der so viel zu berichten hätte. An all dem ist der gute Captain aber erst mal nicht interessiert, man muss ja an die Flucht denken, der Rest der Welt kommt nicht ohne ihren Helden aus.

Bis er von Lorien aus dieser Egoschleife herausgeholt wird, erleben wir andernorts auf dem Pralinenplaneten Kneipenprügeleien, Männerfreundschaften zwischen Narn und Mensch und leider ein recht unschönes Ende in einem Centaurigefängnis zur Unterhaltung des wahnsinnigen Imperators Cartagia.

Insgesamt eine runde Folge, ist unsere Meinung. Die Folge schließt wie sie beginnt, zwischen drin ein wenig Nebenhandlung und eine große Hoffnung für G’Khar, sein Lebensziel erreichen zu können. Daher vergeben wir gemeinschaftlich eine hohe Wertung und freuen uns darauf bald zu erfahren, wie John wohl aus der erzwungenen Psychotherapie unter Tage entkommen kann.

G’Kar mit Eingriff links

G’Kar sammelt in seiner Freizeit nicht nur Schlüppis und die dazugehörigen Erden-Damen, sondern auch jede Menge politische Feinde. Und einer von denen konnte vor dem Ab- noch genug Geld zusammenkratzen, um einen Attentäter auf G’Kar anzusetzen. Deshalb kann unser Botschafter gar nicht das Fest der Religionen genießen, das zeitgleich auf der Station läuft. Sinclair hat auch nicht so richtig Bock auf Wein, Weib und Gesang: Seine Ex ist wieder da. Und wir müssen Zeuge sein, wie Jeff und wiehießsienoch sich unglaublich hölzerne und nichtssagende Dialoge um die Ohren kauen.
Und weil Sinclair vermutlich so ein bißchen ahnt, dass uns seine on-off-“Liebes” “Beziehung” einen feuchten Kehricht interessiert und die Göttin Li schon das ein oder andere Tentakel schlaff nach unten herunterhängen läßt, entschädigt er uns am Ende mit einer der besten Szenen der kompletten Serie.
Fazit:
Wenn die “Liebes”Geschichte um Sinclair nicht gewesen wäre, hätten wir hier DAS Highlight der ersten Staffel haben können. Aber selbst so zeigen sich die Ratsmitglieder noch relativ begeistert und vergeben unisono 4,5 von 6 Centauri-Luststufen

Ein unheimlich in­fek­ti­öser Schund

Es gibt in der ersten Staffel offenbar ein ungeschriebenes Gesetz, dass auf eine gute Babylon5-Folge eine schlechte, nunja, folgen muss. Und so haben 2 der 3 Podcaster eigentlich überhaupt keinen Spaß, während der dritte doch hin und wieder eine Szene lobt. Immerhin wird Sinclairs Neigung zu selbstmörderischen, äh, Selbstmordeinsätzen am Ende thematisiert und auch die Space-PEGIDA bekommt noch einen mit der Moralkeule auf den Weg. Und ganz am Schluss fasst der Commander nochmal zusammen, was wir in dieser Folge (nicht) gelernt haben. Also – ähnlich wie in den letzten Folgen – eigentlich eine 08/15-SciFi-Story, die dieses Mal aber nicht durch ihre liebevolle Umsetzung Sympathiepunkte einheimsen konnte. Ganz knappe 2 von 6 Centauriluststufen