Apr 16 2019
Tiefkühl-Telepathen aus der IKEA-Tüte
Leute, wir haben es geschafft! Pünktlich zur Dreistelligkeit dieses Podcasts ist der Schattenkrieg vorbei. Das muss gefeiert werden. Und die Produzenten von Babylon 5 haben es mal so richtig krachen lassen: Mit dem dicken Schein sind sie in den nächsten 1€-Laden gestürmt, haben die Partyabteilung leergekauft (die Beutel aufheben, die brauchen wir später noch!) und deren Inhalt über das Zocalo-Set ergossen. Wo Dr Franklin den merkwürdigsten aufgekratztesten Tanz des Universums tanzt.
Mary:
“Das ist die – wie soll ich sagen? – 90ste 90er Jahre Party, die ich je gesehen hab!”
Sheridan betrachtet das Ganze lieber sinnierend von oben. In dem Wissen, dass der nächste Hammer schon bald kommen wird.
Und tatsächlich kommt er im Dreierpack. In Zacks lustiger Zollabfertigung schlägt zunächst der gut gelaunte Londo auf, gefolgt vom chronisch mißmutigen Psycop Bester, dem wiederum 3 Elvis-Imitatoren folgen. Das wird selbst dem guten Zack zu bunt.

“Wo gehts denn hier zum Kühlregal?” Der King lebt!
Zack hatte schon befürchtet, dass nach Elvis auch noch Spencer mit einem “Hallo Freunde, von Nord nach Süd, von Erde bis Minbar, hier isser wieder: Euer guter alter Spencer” um die Ecke kommt.
Dafür malt Bester ordentlich schwarz: Die Erde will die abtrünnigen Stationisten nämlich als Buhmänner und -Frauen darstellen, indem man zum ältesten Trick der PR-Geschichte greift: Einem inziniertem Überfall. Nämlich auf eine geradezu lächerlich kleine Gruppe einsamer Starfurys, die den Auftrag bekommen haben, dieses Hyperraumsprungtor da hinten zu bewachen.
Sascha:
“‘Warum haben wir nur Sprit und Sauerstoff für die einfache Strecke?’ – ‘Äh…ach nur so. Macht Euch keine Sorgen, Ihr kommt alle wieder sicher nach Hause.’ – ‘Und warum haben wir die ältesten Mühlen bekommen, die man kriegen konnte?’ – ‘äääähhh…vertraut uns einfach.'”
Der Plan geht allerdings nicht auf, denn Ivanova reitet auf ihrem Stahlroß herbei und bringt den Angreifern ein paar Walkürenschreie bei. Und den verdutzten Starfury-Piloten, dass man ja gar nicht so böse sei, wie die Presse immer darstellt.
Mary:
“Ich bin mir nicht sicher, ob diese Propaganda auch wieder auf die Erde kommt. Ich glaube nicht, dass diese 5 Piloten darüber reden dürfen.”
Sascha:
“Wie gesagt: Der Sprit reicht eh nicht mehr für den Weg nach Hause”
Die Rettung des Images hatte allerdings einen Preis: Eine Taxifahrt nach Zahadum, auf der Bester eine Heilung für seine eiskalte Geliebte erhofft. Statt dessen findet man dort nur ein paar fliehende Gehülfen der Schatten und einen explodierenden Planeten und merkwürdige Gespräche mit Lyta

Immer musse sich in den Vorgergrund drängeln
Am Ende ist es Bester, der in der Lose-Lose-Situation ist und seiner gefrosteten Geliebten sein Leid klagt. Hätte man bloß Überwachungskameras im Cryo-Raum!
In einer Nebenhandlung erfahren wir, das Lyta von ziemlich vielen Leuten geschnitten wird. Das hat zum einen mit ihrer Zusammenarbeit mit den Vorlonen zu tun, zum anderen mit ihrer Unfähigkeit zur Wohnungsdekoration.
Sascha:
“Jetzt hat sie wenigstens ne Matratze und IKEA-Tüten. Mit allerlei Tinneff drin.”
Und WENN sie was hat, DANN IKEA-Tüten:

“Zum letzen Mal, Mr Allan, mein Name ist Lyta, nicht Tüta.” Tatütata, die Tüte ist da. Meine Güte, was für ne Tüte.
Aber immerhin kommt Zack noch mit ne Pizza vorbei und einem kleinen Service-Hinweis:
Mary:
“Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Peperoni im englischen in Deutschen nicht Peperoni ist, sondern das ist eine Salami-Art.”
Londo dagegen hat die nicht ganz unberechtigte Art, selbst zu Salami verarbeitet zu werden, wenn er zu lange auf seinem Heimatplaneten bleibt. Zum Glück findet sich ein nützlicher Idiot, den er an seiner statt auf den Thron setzen kann. Hat ja in der Vergangenheit schon so gut funktioniert. *hust* Cartagia *hust*. Und so wir der arme Virini ins Haifischbecken geworfen und zwischen Tür und Angel zum Regenten gemacht.
Sascha:
“In 10 Minuten geht mein Zug, ach übrigens Du bist Regent, ich muss weg. Zack. Finde ich eine sehr unwürdige Amtseinführung für diesen Posten.”
Ob ein Fähnchen im Wind wie Virini die optimale Wahl ist, sei da hingestellt, denn der Rest des Hofstaates besteht nicht unbedingt aus Chorknaben.

Und alle: “Wir haben nicht vor, Dir von hinten ein Messer in den Rücken zu stoßen!” Herr Regent, es brennt. Auf dem Thron der nächste Clown.
Der Thronsaal hat jetzt zwar neue Vorhänge, aber der Regent auch über Nacht einen neuen Mitbewohner. Denn Virini hat jetzt wortwörtlich einen Keeper am Hals
Das dritte Auge hätte dem Regenten allerdings eigentlich schon auf dem Weg zum Spiegel auffallen müssen. Aber wir haben da eine Theorie:
Mary:
“Vielleicht sind die Centauri da auch nicht so beweglich im Hals.”
Sascha:
“Die einzige Schwäche, die Centauri haben: Sie können den Hals nur ein ganz klein bißchen drehen.”
Mary:
“Das ist wegen der Frisur, die ist zu schwer.”
War sonst noch was? Achja: G’kar ist auch wieder an Bord, hat ein neues Auge in Aussicht (hehe) und Garibaldi schmeisst seinen Job hin. Aber das wird bestimmt keine Rolle mehr spielen. 🙂
Aber abseits der kleinen Näkelichkeiten wird uns hier eine Folge serviert, die schon relativ schnell klar macht, dass nach dem Schattenkrieg nicht einfach durchgeatmet werden kann, sondern da ja auch noch diese Sache mit der Erde war. Wir vergeben

4,5 von 6 Penissen
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
[podlove-episode-flattr-button]
Sep 3 2019
Das bebilderte Mars-Hörbuch
Zwei hosenlose Herren sitzen in ihren Podcasterzimmern und schwitzen. Als wären sie selbst auf jenem roten Planeten, auf den es den guten Garibaldi verschlagen hat. Aber der hat ja wenigstens eine Röhre, um “Film noire”-artige Monologe zu führen. So sehr es uns freut, dass auch mal Garibaldi ein Voice-Over machen darf, setzt es dem Exposiotios-Dump vor dem Vorspann den schmutzigen Detektiv-Hut auf, denn es folgt direkt auf Susans Podcast, der übrigens auch ein cleverer Schachzug war, um in wenigen Minuten viel zu erzählen, was man viel lieber gesehen hätte.
Und so wie die Folge begonnen hat, geht sie auch weiter. Meistens sitzen oder stehen 2 Menschen in einen Raum und unterhalten sich. Sheridan wird sogar nur per Video-Schalte dazu geholt.
“Merkwürdig, er blinkt immer ja…” Leicht verdientes Geld für Bruxe Boxleitner. Er braucht sich für 2/3 seiner Auftritte in dieser Folge nichtmal eine Hose anziehen. Und sieht dafür aus, wie ein Admiral aus Star Wars
Versteh uns nicht falsch. Es ist unglaublich wichtig und auch meistens gut, was hier gesagt wird. Es wird aber vor allem genau das. Gesagt.
Michael bekommt immerhin seinen neuen Arbeitgeber zu Gesicht, der in einer unglaublich hübschen Kulisse wohnt. Die auch bestimmt nicht der umgebaute War Room ist. Und irgendwie kommt Raphael auch dieses riesengemälde bekannt vor
Garibaldi ist im Bilde. Und er freut sich ganz besonders, dass er Tegan nur sehen, aber nicht hören muss. Ab nach Heathrow!
Stellt sich raus: Mr Edgars (den wir aus unerfindlichen Gründen ständig “Mr. Edwards” nennen) ist ein böser Großindustrieller, dem die politische Marionette Clark ein wenig bis deutlich aus den Händen geglitten ist und aus steuerlichen Gründen mindestens 6 Monate im Jahr auf dem Mars verbringen muss, wo er sich importierten Orangensaft kredenzen läßt, damit er beim Telepathenquälen nicht so einen trockenen Hals bekommt. Garibaldi bekommt schon einen Hals, wenn er nur an Telepathen denkt. Dazu muss er nicht einmal mitten in der Nacht mit einer nichtfüreinesprechrollebezahlten Telepathin in einen Raum gesperrt werden.
Apropos Telepathen: Auch Franklin experimentiert in Sheridans Auftrag so ein bißchen an denen herum. Glücklicherweise kann er dabei auf seinen altbewährten Schneider CPC zurückgreifen. Den mit 3″ Diskette statt Datasette.
Jetzt mit Locomotive Basic 1.2! Und das Spiel “Roland on the Stims” gabs kostenlos als Beigabe dabei. Da konnte Franklin nicht widerstehen.
Glücklicherweise kommt aber auch “zufällig” Lyta in das hochgeheime Experiment gestolpert. Wie praktisch und ü-ber-haupt nicht lediglich aus drehbuchtechnischen Gründen, weil sie genau da sein muss, damit die Story weitergeht. Dank der Kraft der 15 Psi-Kräfte kann sie den Cottbuser Oberbürgermeister erwecken.
Eben noch im Tiefschlaf jetzt schon auf unserer Showbühne. Okay, der Bart fehlt. Aber ne gewisse Ähnlichkeit ist da, oder?
Quelle: Nicola [CC BY-SA 4.0]
“My heart won’t go ooooohoooon!” Manchmal muss ein Arzt in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen. Zum Beispiel, diesen Teilnehmer des Krankenhauskaraokes blitzschnell von der Bühne zu ziehen.
Lyta hat sich derweil heimlich verkrümelt und kann nur durch eine wackelige Kamerafahrt wieder eingeholt werden.
Apropos okay: Finden wir die Folge okay, nay, oder doch hey?
Da schwanken wir ehrlich gesagt ein bißchen
Es gibt wieder einige Dialoge, die wir am liebsten mit Cartagias Scherenschnitt-Schere ausschneiden und einrahmen würden. Allerdings ist der Pluspunkt auch gleichzeitig der Minuspunkt. Denn es gibt einfach zu viele davon. Also Dialoge. Es werden unglaublich kluge und wichtige Sachen gesagt. Aber sie werden eben gesagt. Wir hätten uns gewünscht, dass wenigestens etwas davon gezeigt worden wäre. Und so wird gleichsam wie Garibaldi auch der/die Zuschauende jäh aus dem Dämmerschlaf gerissen, als die einzige Actionszene einsetzt und nach 12 Sekunden schon wieder vorbei ist. Ja, die Staffel musste gestrafft werden und das Gezeigte ist vermutlich eine Notlösung, aber wir können leider nicht mehr als
3,5 von 6 Penissen
vergeben.
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
[podlove-episode-flattr-button]
By Sascha • Episoden, podcast • 0 • Tags: Akte X, Amstrad, Borg, C64, Cottbus, CPC, Das Wetter, Deutsche Bahn, Doctor House, Doctor Who, Hosen, IKEA, Obama, Schneider, Star Trek, Total Recall, Walking Dead