Feb 6 2018
Der aufgeputschte Franklin und das Gagfeuerwerk auf der Kommandobrücke
Ganz wie im richtigen Leben laufen auch im Babylon 5 Universum gerade die Sondierungsgespräche. Und gleich 2 Leute machen heute den Schulz: Erst der sympathische Frachtpilot, der nicht nur große Reden schwingt, sondern auch den Argumentationsverstärker.
Er macht nochmal ganz klar deutlich: Er will lieber in die Opposition gehen, als sich mit DER Stationsregierung nochmal zu arrangieren. Nur um kurz darauf kleinlaut den Schwanz einzuziehen, obwohl er (in Form einer PPG) die bessere Verhandlungsposition hat. Aber apropos Verhandlungsposition. Sheridan hat offenbar ebenfalls die SPD gechannelt:
Alex:
“Ich habe mich gewundert, dass Sheridan nach dieser Vorstellung sagt: So! Dann machen wir jetzt Feierabend!”
Sascha:
“Das dachte ich auch. Jetzt war er grade in einer Situation, wo er was hätte durchdrücken können”
Hintergrund des ganzen: Sheridan plagt sich mit der Frachtpilotengewerkschaft herum, die mehr Geld will, weil alle Schiffe streng nach Formular A39, wie es im Rundschreiben B65 festgelegt wurde, nach Waffen zu durchsuchen sind. Was zu der “lustigen” Rahmen(ver)handlung führt, die eigentlich absolut keine Auswirkungen auf die Serie hat und eigentlich nur dieses Meme hier hervorgebracht hat. Immerhin.

An Tagen wie diesen….fragen wir uns, wer denn die Dame im Bild ist. Und wir meinen nicht die bärtige Lady links.
Apropos belanglose Rahmenhandlung: Es wird nämlich noch mehr sondiert. Eine Sonde schaut nämlich verbei und verspricht eine große Koalition, knüpft daran allerdings allerlei Bedingungen, die nicht etwa eingeblendet werden, sondern vorm armen Corwin verlesen werden müssen:
Alex:
“Wahrscheinlich hat man gedacht: Wenn man den schon für ne Sprechrolle bezahlt, dann muss man ihm auch was zu erzählen geben”
Die Sonde verspricht unendlichen Reichtum, die Heilung sämtlicher Krankheiten und ein kostenloses Netflix-Abo, wenn man denn eine gewisse Anzahl an Fragen richtig und rechtzeitig beantwortet. Freundlicherweise gibts unbegrenzt Publikums- und Telefonjoker. Aus welchen Gründen auch immer, bittet man nicht Delenn um Hilfe sondern den Mann von Lieschen Müller. Angesichts von 500 Megatonnen Sprengkraft als Motivationshilfe macht Sheridan die Erde erst total wuschig um sich dann im letzten Moment zu entscheiden, die Antworten NICHT zu senden. Um dann noch einen Countdown nach dem Countdown zu starten. Wir vermuten aus rein dramaturgischen Gründen.

Explodier ich heut nichts, bums ich morgen, und bereite halt wem anders Sorgen. Doch auch dieser finstere Plan der McGuffin-Sonde geht nicht so richtig auf und sie selber dafür in Weltraumflammen.
Glück gehabt. Oder auch nicht, denn nach diesem belanglosen Nebenhandlung muss ja noch die oben erwähnte andere belanglose Nebenhandlung zu Ende gebracht werden. Darauf hat Sheridan mal so gar keinen Bock
Alex:
“Da hätte noch eine rostige Blechdose auf dem Boden gefehlt, die Sheridan wütend wegkicken kann”
Wie eine rostige Blechbüchse weggekickt fühlt sich auch Vir. Denn der gute Londo möchte auch noch sein wandelndes Gewissen loswerden und lässt seinen Assistenten zum neuen Botschafter auf Minbar befördern, nachdem er bei Delenn ein gutes Wort ein- und ein paar Polyluxfolien aufgelegt hat:

“Und wie Sie in Folie 82 sehen können….” Delenn braucht nach Londos Präsentation erstmal nen ordentlichen Schluck
Weg isser, der Vir. Und fast hätten wir noch einen Abgang gehabt. Denn die Centauri haben eine schöne Marionette gefunden, die sie den Narn auf der Station nur zu gerne als neuen Anführer vorsetzen würden. Doch die sehen die Sache ein wenig anders und lungern so lange im Treppenhaus herum, bis G’Kar erkennt, dass sein Platz auf der Station ist. Dabei hatte ihm Garibaldi doch extra beim Packen geholfen

“Warum der Aufwand? Sie brauchen doch nur Handgepäck für ihre Exik..äh..exzellente Reise” Und trotzdem ist Garibaldi ein besserer Counselor als Frau Troi.
Unser Lieblingssicherheitschef beschränkt sich heute auf das, was er am besten kann: Kochen. Und dabei ungefragt Ratschläge verteilen. Zum Beispiel an Stephen, der nicht nur ein sehr plakatives Problem mit Drogen hat, sondern auch mit Spaghetti. Denn zu unserem Entsetzen zerschneidet der Doctor nach 38 Stunden am Skalpell auch noch seine Nudeln!

Heute ist “Beleidige (D)einen Italiener”-Woche auf der Station. Erst schneidet Franklin Garibaldis Nudel klein (pun intended), dann reibt er ihm seinen Alkoholismus unter die Nase. Das Pupskissen hätte trotzdem nicht sein müssen
Immerhin wissen wir am Ende der Folge: Jau, der Doctor hat ein ernstes Problem und selbiges definitiv nicht im Griff. Und das ist aber auch das einzige, was aus diese Folge noch wirklich Konsequenzen haben wird. Der Rest ist zwar leidlich unterhaltsam anzusehen, aber letztlich völlig belanglos. Deshalb fällt die Analyse der Folge heute auch ungewöhnlich lang aus, denn wir fragen uns ernsthaft, wass uns JMS und David Eagle mit dieser Folge sagen wollten. Die Folge ist nix halbes und nix ganzes, bringt die Story nicht wirklich weiter und alle Charaktere (zumindest die von der Erdallianz) wirken so, als hätten sie sich was von Franklins Wunderzeug eingeschmissen, denn so überdreht lustig haben wir sie nicht in Erinnerung.
Eine merkwürdige Folge, die einzig von guten Londo/Vir und G’kar Momenten lebt. Und uns auch nur mit viel guten Willen

3 von 6 Penissen
Entlockt.
Und das solltest Du Dir noch ansehen:
- Was ist ein Halligan-Tool?
- Hat nichts mit Alyson Hannigan zu tun
- Es gibt durchsichtige Displays, aber will die wirklich jemand?
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Feb 19 2019
Wilde Vorlonen wollen an Deine Prostata
Was es mit diesem Geständnis auf sich hat? Tjaha, das ist ein Geheimnis, das heute aufgeklärt wird. Das andere ist, was so ein Vorlone eigentlich unter der Haube hat. Denn Sheridan hat festgestellt: Wenn wütende Vorlonen wüten, dann muss man mehr tun als – wie Ivanova – Motivationssprüchlein von Kalenderblättchen vorzulesen.
Erst wird also der ziemlich verstimmte Garibaldi mit seinen besttreusten Mannen vorgeschickt, um dem Vorlonen mitzuteilen, dass sein Mietvertrag durch die Stationsleitung gekündigt wurde. Was dieser mit spontanem Glasbruch bei den Maskenmännern quietiert
“Letzten Dienstag wollte ich nur mal schnell in den Aliensektor und -krack- Riss in der Scheibe.” Koshglas demoliert, Koshglas reißt ein.
“Letzten Dienstag wollte ich nur mal schnell in den Aliensektor und -krack- Riss in der Scheibe.” Koshglas demoliert, Koshglas reißt ein.
Ziel sollte es wohl sein, den Vorlonen in Sicherheit zu wiegen. Oder zu verunsichern, damit er die mangelnden schauspielerischen Fähigkeiten von Lyta (bzw ihrer Darstellerin) nicht bemerkt, während diese den (noch)Botschafter in die total unerwartete Falle lockt. Ein Glück, dass Kosh den Braten erst riecht, als er genau auf dem großen dick markierten Kreuz auf dem Zocalo steht. Elektroschock kombiniert mit ein bißchen Ur-Kosh und Ur-Allererstem machen dem Vorlonen dann entgültig den Garaus.
Leider stirbt dabei mal wieder der Captain, aber zum Glück hat er seine Lebensenergietankstelle Lorien immer man man und kann 20 Jahre weitere Jahre herausschlagen, die er am liebsten mit Delenn verbringen kann. Es folgt: Der romantischste Hochzeitsantrag im Verlauf der Serie.
Ein Ring sie zu knechten – Sheridan hat extra sein letztes Kleingeld im Zocalo-eigenen Kaugummi-Automaten investiert
Gut, die Latte lag nicht allzuhoch, hat sein Vorgänger seiner Angebeteten doch zwischen Bier und Schipsen auf dem Sofa einen Zwiebelring aufgesteckt. Aber auch dieser Antrag erhält bei unseren kritischen Romantik-Experten keine Höchstnote
Aber immerhin findet Raphael lobende Worte zum Gemälde in Garibaldis Quartier. Nein, nicht das von Duffy Duck, sondern das generische Ikea-Rahmen-Platzhaltermotiv in den gedeckten Farben der 90er:
Garibaldi kann aber auch sein Gemälde nicht aufheitern, er ist – zu recht – mißtrauisch, was den Jesus-Komplex seines Kommandanten und diesen merkwürdigen langfingrigen Oppa betrifft, der regelrecht zu Sheridans Schatten (höhö) mutiert ist.
Londo hat derweilen seine eigene Probleme. Nämlich zwischen einem wahnsinnigen Imperator und der geplanten Ermodung desselbigen nicht seinen Kopf zu verlieren.
Der Experte erkennt: Andreas Katsulas hat sich in diese Szene geschlichen. Oder besser sein Kopf.
Der Experte erkennt: Andreas Katsulas hat sich in diese Szene geschlichen. Oder besser sein Kopf.
Immerhin kann er seinen Chef zu einem Trip nach Narn überreden, um dort dessen Gottwerdung vorzubereiten. Dieser Ausblick gefällt dem Imperator, allerdings weniger der Anblick von G’Kar. Oder besser gesagt: Dessen Blick. Und Cartagia ist kein Typ, der ein Auge zudrückt, sondern eher ein Auge rausreißt. Und mit diesen Aussichten (hehe) endet diese Folge.
Und die ist wiedermal total dicht erzählt und irgendwie auch total bedrückend. Jurasik spielt sich mal wieder die Seele aus dem Leib und Kosh zeigt sich von seiner hässlichen Seite. Einfach mal einen Vorlonen umbringen, quasi die Hoffnungsträger der zweiten Staffel, das ist schon ein starkes Stück. Und so vergeben unsere Reviewer
5 von 6 Centauripenissen
5/6
R: 5/6
T: 4,5/6
Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , TimBy Sascha • Episoden, podcast • 1 • Tags: Discovery, Doctor Who, Farscape, Fisher-price, Instagram, Klingonen, Lensflares, Nirvana, Star Trek, TNG, Versicherungen, Vertigo