Mai 24 2016
Ein Mädelsabend mit Folgen
Ein Glück! Unsere Suche nach einer Frauenbeauftragten war erfolgreich! Mary wird ab sofort unser Team vertärken und hat auch gleich ihren ersten Einsatz.
Sascha: “unsere Frauenbeauftragte! Die Stellenanzeige war erfolgreich!” Mary: “Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich da alles so gut erfüllen kann. Vor allem dieser Punkt mit dem Pennälerhumor eindämmen. Das weiß ich nicht, ob ich das so gut kann….” Raphael: “Umso besser.” Sascha: “Ja. Die Latte hängt hoch!” Mary: “Und ich kann keine dazuhängen. Das tut mir leid….”
Die Stimmung ist also innerhalb der ersten drei Minuten gesetzt. Und wir sind froh über eine weibliche Sicht der Dinge und noch froher, dass diese sich in weiten Teilen mit der unsrigen deckt. Denn in dieser Folge wird es – anders als es Titel vielleicht vermuten läßt – romantisch.
Meine Dame und Herren, lassen Sie uns das schockierenste an dieser Folge gleich an den Anfang packen: Der wohl scheußlichste Pulli des Universums:
Drin steckt ein nicht wenig scheußlicher Mann, den wir ab jetzt nur noch “Schleimbacke” nennen wollen. Schleimbacke ist ein Verflossener der guten Susan und steht plötzlich – in diesen gräßlichen Pulli gewandelt – wieder vor selbiger. Und greift tiiiiiieeeeef in die Trickkiste, um seine Angebetete um den Finger zu wickeln. Neben dem bewährten Essen und Reden hat er noch einen weiteren Trick im Ärmel:

Wir hätten nicht gedacht, daß Malcom etwas NOCH augenbeleidigenderes finden könnte, als seinen Pullover. Bis wir diese Glitzerverpackung der Rose entdeckten. Wir finden es eher einfallslos und beängstigend. Susan scheint es unerklärlicherweise zu gefallen.
Ha! Aber das ist nur die Nebenhandlung. Denn nach einem Mädelsabend mit Pyjamas, alkohlfreien Mixgetränken und pseudophilosophischen Hipstergesprächen gehen bei einer guten alten Freundin von Delenn schnell die Lichter aus. Dummerweise nicht metaphorisch gesehen, sondern im ansonsten hell iluminierten Flur des Botschaftersektors. Eine Gruppe Erdpartisanen drücken ihr dabei ungefragt nicht nur ihre Meinung auf:

Verfechterin der Unisex-Toilette? Nein, Tal Shiar (oder wie sie hieß) wurde von der SpacePEGIDA gezeichnet. Dabei ist sie doch Poetin und keine Malerin….
Um herauszufinden, wer hinter den zahlreichen Anschlägen auf Ausserirdische steckt – von denen wir zwar viel erzählt bekommen, aber kaum etwas sehen – schmiedet Garibaldi einen raffinierten Plan. Obwohl….Eigentlich ist es nur Schleimbackes Eitelkeit zu verdanken, dass unser cleverer Sicherheitschef mehr oder weniger zufällig entdeckt, dass jener der Obernazi ist. Den raffinierten Plan hat nämlich Sinclair. Wir wissen ja bereits aus vergangenen Folgen, dass er nicht nur Kampfpilot, Zweikämpfer UND Kommandant ist. Nein! Supersinclair ist in seiner freizeit nämlich auch noch ein begnadeter Schauspieler! (*hust*) Und so schafft er es durch plakatives Raushauen von Nazisprüchen das Vertrauen des Oberschurken zu gewinnen.

“Kommt ein blinder in ein Fischgeschäft und ruft Hallo Mädels! Ha, den können Sie auch gar nicht verstehen, weil das Erdhumor ist, der ist nämlich der beste in der Galaxis! So!” – etwas unterhalb dieses Niveaus bewegen sich Sinclair Schaupsielkünste in dessem selbstinszenierten Leienspiel. Lustiger Funfact am Rande: Wenn man die rechte Hälfte des Bildes ausblendet, könnte es glatt aus Star Trek stammen
Nach einem kleinen Schaulaufen durch die Station werden Oberschleimnazi Malcom und seine Schergen gen Erde verfrachtet und wir machen drei Hakenkreuze, dass dieser Teil der Handlung endlich vorbei ist.
Soweit zum unangenehmen Teil der Folge, der – uns völlig unverständlich – irgendwie der Haupthandlungsstrang geworden ist. Gefällt uns doch die eigentliche Nebenhandlung deutschlich besser: Londos kleine Eheberatung – inklusive Tanzsschule
Der erklärt einem naiven Centauripärchen nämlich, dass eine Ehe nichts, aber auch gar nichts, mit Liebe zu tun hat (eine Aussage, von der wir uns an dieser Stelle deutlich distanzieren wollen!) und der Status über alles geht – um nach einem Selbstgespräch über zu enge Schuhe seine Meinung komplett über den Haufen zu werfen und sich als Kuppler zu betätigen. Ein Handlungsstrang, bei denen beide unserer Herzen vor Freude springen. Selbst nach aussen hart gesotten wirkende Podcaster entpuppen sich dabei als kleine Romantiker.
War sonst noch was? Achja: Sinclair hätte gerne so einen Fernseher wie Kosh:

“Wenn Sie damit fertig sind, Filme über die Erde zu gucken, können Sie mir vielleicht nochmal erklären, warum Sie sich angeblich nicht für andere Völker interessieren” – Aber selbst wenn Kosh nackt und Hare Krishna singend im Raum herumgetanzt wäre – Sinclairs Aufmerksamkeit gilt nur dem Fernseher
Denn aus heiterem Himmel fällt unserem Commander ein und auf, dass der Vorlonen Botschafter ja in einem Schutzanzug steckt und im Pilotfilm gar nicht hätte vergiftet werden können. Ach was! Unser langsamgoogler ist ein echter Blitzmerker!
Aber auch das kann die Folge nicht retten und so fährt sie schlaffe 2,5 von 6 Centauripenisse ein:

2,5 von 6 Penissen
Warum es so wenige geworden sind? Hört selbst. Aber vorher klickt noch auf ein paar links:
- Dieser andere völlig unbekannte Podcast vom Raphael
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
- Die Besprechung der Folge im Blog von Maximilian
- Dorothy “DC” Fontana hat so ziemlich bei allem, was Science Fiction ist, mitgeschrieben
- Richard Compton hat vor allem fürs Fernsehen Regie geführt. Und das – unserer Meinung nach – nicht besonders gut
- “Logan’s Run” gabs in den 70gern nicht nur als Film (“Flucht ins 23. Jahrhundert”) sondern auch als Serie
- Die Serie gibts fürn Appel und n Ei bei Amazon. Raphael sagt: Kaufen! Jetzt! Sofort!
- Über 100 Jahre alt und immer noch aktuell: In “Das Kriegsgebet” legt sich Mark Twain mit Kirche, Politik und Gesellschaft an. Es wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht
- Nochmal zum Nachlesen: Das Kriegsgebet bei Amzaon
- Ein toller Mann mit einer tollen Stimme: Tim Gössler
Folgende PodcasterInnen waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Jun 26 2018
Auf Narn wird getafelt – wenn die Space-Post dreimal klingelt
Alternative Titel:
Leg Dich nie mit der Space-Post an!
Barbarossa wartet auf die Space-Post
Apropos Barbarossa. Es vergehen nicht mal 4 Minuten und schon der erste Hitlerwitz. Und das, obwohl Raphael diesmal gar nicht dabei ist. Aber auch so haben die geistige Wagnerplatte aufgelegt und machen in diesem Geiste entsprechend platte Witze.
Aber statt dem (wirklich) alten Fritz taucht ja der gute..äh…hatte Artus einen Vornamen? Achja: König. Also König Artus kommt auf die Station. Mit Mantel und Schwert.
So ein Kettenhemd ist gar nicht mal einfach anzuziehen. Und Ablegen dauert auch ewig. Der Weg zur Toilette ist daher rechtzeitig anzutreten. Hier sehen wir, was passiert, wenn der kleine König zu lange warten muss
Und eigentlich ziehen auch alle gleich den richtigen Schluß: Der Typ hat nicht nur ein Schwert, sondern vor allem einen an der Klatsche. Aber als richtiger Brite muss sich Marcus natürlich beugen. Also verbeugen. Wenn sein historischer König vorbeikommt. Immerhin: der gute Artus tut ja einiges Gutes auf der Station. Er setzt zum Beispiel verstorbene Ehemänner ins richtige Bild
Leider hat JMS auf unsere Frage bei twitter nicht geantwortet. Wir könnten schwören, dass das hier ein Verwandter von irgendwem aus dem Produktionsteam ist
Er mag ja leicht schrullig sein, aber er kämpft immerhin für eine gute Sache. Und er kann sogar einen gestandenen Narn unter den Tisch trinken. Natürlich, nachdem er ihn zum Ritter geschlagen hat.
“Von jetzt an sollst Du heißen: Brian. Was soviel heißt wie: Brian!”
Wir sind doch alle Monty Python geschädig. Vor allem, wenns um Artus geht
Nur der “gute” Doctor muss mal wieder den Spielverderber..äh..spielen. Er hat nämlich rausgefunden, dass Artus verdammt gut versichert ist und macht ihn zur Chefsache. Und wie das mit Chefärzten und gut versicherten Patienten so ist: Da wird solange gebohrt und untersucht, bis sich was finden läßt, das eine teuere Behandlung rechtfertigt. Und weil er als Chirurg natürlich das Feingefühl einer Haubitze hat, ist das Ergebnis von Stephens Psychositzung ein seelisches Wrack:
stellt sich nämlich raus: Artus ist mitnichten König, sondern Schütze-Arsch. Und zwar der Schütze, der den entscheidenden Schuß abgegeben hat, der den Krieg zwischen den Menschen und Minbari ausgelöst hat. Kein Wunder, dass David (so heißt er wirklich) ganz schönen seelischen Balast mit sich rumschleppt. Praktischerweise in Form seines Schwertes. Aber dank angewandter Küchenpsychologie von Franklin, kann die symbolisierte Schuld auf jemand anders abgewälzt werden:
Dank Delenn ist David wieder wie neu-neu geboren und wird fortan den Narn-Wiederstand unterstützen und mit roten Rittern Tafeln. Oder so ähnlich.
Und Alex ist froh, dass dieser Teil der Handlung absolviert ist:
Der Postmann ist sowas wie der heimliche Star der Episode. Denn er läßt Garibaldi mal so richtig auflaufen. Also erst in der Schlange vorm Schalter und dann nochmal, als er dran ist. Stellt sich raus: Das Lossagen von der Erde hat mehr Konsequenzen, als man dachte: Die Post hat das Porto erhöht. Aber nicht mit unserem Sicherheitschef! Der weigert sich standhaft zu zahlen und bricht lieber des nächstens in die Postfiliale ein, nur um vom Postmann dabei erwischt zu werden. Es wirkt also erst so, als habe das Unternehmen mit dem fliegenden Briefumschlag im Logo den Kampf gewonnen, aber Garibaldi hakt dann dochnochmal knallhart nach, wer denn eigentlich nach der Unabhängigkeit von der Erde den schicken Laden finanziert.
Bestechend schön ist auch die Minimininebenhandlung um Sheridan und Susan. Die versuchen nämlich die anderen Rassen dazu zu bewegen, die Station militärisch und finanziell zu unterstützen. Dazu hat Ivanova sogar hübsche Pressemappen zusammengestellt
Tja. (zitat Alex)
Selten gingen die Meinungen in diesem Podcast so sehr auseinander wie bei dieser Folge.
Die Sache mit der Artus-Sage ist natürlich extrem ausgelutscht (Hätte JMS eben DOCH mal den ollen Barbarossa aus dem Kyffhäuser genommen) kriegt aber einen gewissen Spin, da die Vorlonen ja dafür bekannt sind, irgendwelche Personen aus der Zeit zu pflücken, um sie anderswo einzusetzen. Die stylischen Traumsequenzen lassen allerdings recht schnell erahnen, dass es mit dem König der Briten doch noch was anderes auf sich hat. Die Kameratechnik und Musik weiß zu gefallen, aber der Kitsch kommt eben nicht bei jedem an. Und wenn der eine die Folge über- und der andere unterdurchschnittlich findet, dann kommt am Ende eben nur was durchschnittliches bei raus:
3 / 6 Penisse
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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By Sascha • Episoden, podcast • 3 • Tags: Achim MEnzel, Artus, Barbarossa, Flucht ins 23. Jahrhundert, Indiana Jones, Logans Run, Merlin, Ritter der Kokusnuss, Star Trek, Trekdinner, Trump