Apr 17 2018
Der selbstgebastelte Sheridan im Schatten des Minbari-DJ
Leute, haltet Eure Hosen fest, denn die könnten heute feucht werden.
Sascha:
“Ich finde das so intensiv: Ich finde die Musik toll, ich finde den Schnitt toll, ich finde die Bilder toll, ich find das Sounddesign super.”
Denn nach einigen Folgen (also von der Serie nicht von uns) die eher langsam und/oder gar langweilig daherkamen, hat JMS im Drehbuch-Schreibmaschinen-Automatikgetriebe den S-Gang entdeckt und eingelegt.
DabEI wiegt er uns erstmal in Sicherheit und beginnt die Folge mit einer eher leichtherzigen Frühstückszene. Diesmal ohne Diät-Franklin. Und das ist auch gut so. Sonst hätte er nur am Cholisteringehalt von Marcus Eiern herumgemäkelt.

Weg mit dem Speck!
Wir können es allerdings nicht so wirklich glauben, dass es soooo schwer sein soll, ausgerechnet Speck auf die Station zu bekommen. Ein Mettbrötchen okay, aber Speck…naja, wir haben eh nicht lange Zeit darüber nachzudenken, denn der Essenspender verteilt nicht nur gebratenes, sondern auch Backpfeifen am Band. Oder Stab und kann die Doctreuse vor den Daleks retten. Äh..oder so ähnlich. Es ist natürlich nicht die alte Timelady, sondern Doctor Kirk(ish), die der versammelten Mannschaft unter Trommelschlag und dramatischem kameratechnischen Abfahren der Gesichter erzählt, was sich damals(tm) auf dem Mars wirklich(tm) abgespielt hat. Stellt sich heraus: Die Erde (und speziell das Psicorps) arbeitet schon seit einigen Jahren mit den Schatten zusammen. Was für den ein oder anderen Schatten auf langgezogenen Gesichtern sorgt.
Nachdem die Erde damals(tm) ein gefundenes Schattenschiff seinen unrechtsmäßigen Besitzern zurückgegeben hat, denkt man diesmal nicht daran. Schließlich scheinen die schattigen Gesellen dermaßen viele Schiffe allein in unserem Sonnensystem verbuddelt zu haben, das eins mehr oder weniger bestimmt nicht auffällt. Das auf IO will man jedenfalls mit einem systemtreuen Fanatiker bestücken und Sheridan will das um jeden Preuss verhindern.
Also schnappt man sich kurzerhand die Whitestar und bastelt sich einen Plan zurecht, um Sheridans Abwesenheit zu vertuschen. Sollte sich der Trip als Einbahnstraße rausstellen hat man sogar schon einen Starfury mit einem falschen Sheridan gefüllt.
Tim:
“Was ist eigentlich mit biologischer Masse gemeint? Ausscheidungen?”
Sascha:
“Nee, einfach nur organische Masse, also Fleisch.”
Tim:
“Aber die muss ja DNA-technisch zu Sheridan passen….Du kannst doch nicht von Sheridan Fleisch abschneiden”
Sascha:
“Vielleicht haben die ja noch irgendwo einen Clon-Sheridan rumliegen”
Tim:
“Jaa, so in der Schublade. Heute schneiden wir mal das Bein ab.”
Sascha:
“Vielleicht hat Sheridan in weiser Voraussicht organische Masse von sich gesammelt in den letzten Wochen.”
Tim:
“Genau darauf wollte ich hinaus. Oder meinst Du, er hat an sich rumgeschnippelt?”
Sascha:
“Alte Zehennägel…zusammen mit Kot zu einem Sheridan geformt.”
Tim:
“Ein Haufen Sheridan. Eklig!”
Sascha:
“Doctor Franklin! Machen Sie daraus bitte einen schönen Sheridan!”
Tim:
“Buäährg. Ich muss mir dafür erstmal Aufputschmittel spritzen!”
Sascha:
“Ein Scheißjob.”
Reizende Aussichten also auf der Whitestar. Dazu kommt, dass der Bord-DJ nur die eine Platte von Helene Fischer eingepackt hat

“Everybody’s out (of) the hoooouse!” Dieser Minbari-DJ auf dem verlassenen Schiffsflur hat vermutlich den frustrierensten Job. Direkt nach dem Typen. der in Men in Black die Lüfer bewacht.
Dieses Vorlonen-Minbari-Mischschiff ist wirklich mit allem ausgestattet, was man sich denken kann. Nur an den Kabinen hat man gespart: Es gibt nur Gemeinschaftsquartiere mit ungemütlichen Liegen (die Minbari haben Klett-Schlafanzüge). Immerhin können auf Wunsch Regengeräusche eingespielt werden. Was Sheridan zum nächsten Problem führt…

“Schon gut Delenn, die Frage nach den Toiletten hat sich in diesem Augenblick erledigt.”
Ausgeschlafen erreicht man schließlich die Jupiter-Umlaufbahn, in der man aber nur noch per Audio-Übertragung (aus Kostengründen) die Monsterwerdung des Schattenschiffes aus der Ferne belauschen kann. Tja, dumm gelaufen. Also lenkt Sheridan erst die Aufmerksamkeit des irre um sich schießenden Schattenschifs auf die Whitestar, um selbe anschließend in der Atmosphäre des Jupiters zu versenken. Glück gehabt, der Plan geht auf und das Schattenschiff unter:
Dumm nur, dass ausgerechnet Sheridans altes Schiff auf die Ballerei im Sonnensystem aufmerksam wird und nun gerne mal wissen will, was es mit diesem komischen Schiff im Jupiter-Orbit auf sich hat. Da Sheridan durch diese Zwickmühle in Schockstarre fällt, obliegt es Delenn den Tag und der Crew den Allerwertesten zu retten. Ein in der Atmosphäre geöffnetes Sprungtor sorgt allerdings für Nebenwirkungen: Zum Beispiel tauchen Städte aus anderen Serien aus dem Nichts auf:
Aber das Manöver klappt. Dank Mike und Monika Minbari in ihren stylischen Brücken-Bumsautos:

“Seltsam. Er blinkt immer Nein.” Wenigstens nicht ganz so albern, wie später die virtual Reality Waffenkontrolle aus der Ablegerserie
Ende gut, alles Mist: Die Erde nimmt Sheridans Spontanbesuch mit einem Alienschiff im Erdsektor nicht auf die leichte Schulter und kündigt härtere Maßnahmen an. Schließlich macht die Lügenpresse den weissen Stern für die Vernichtung der Psicorps-Basis verantwortlich. Tja, dumm, wenn das Entlastungs-Beweisstück als kleine schattige Bröckchen in der Jupiteratmosphäre herumkrumpelt. Der Stations Nightwatch-ABV macht auf jeden Fall schonmal seine Armbandträger und die Messer scharf:

“jeder könnte ein Verräter sein! Ausser diese karrieregeile Tante hinter mir, die ohne Skrupel ihren Vorgesetzen verrät!” Dass Nightwatchmitglieder von der totalen Überwachung ausgeschlossen sind, scheint uns ein bißchen leichtsinnig
Während die einen also schon von der nahenden Machtübernahme träumen, entwerfen die anderen ein Organigramm der bestehenden Strukturen
Eine total schöne Szene, in der Marcus Susan mit einer selbstebastelten Pappe erklärt, wo genau er sich in der Organisationsstruktur sieht (irgendwo neben Ivanova) und wo in 5 Jahren (irgendwo im Bett mit Ivanova). Aber JMS kann Susan nicht glücklich sehen und so bricht in die lockere Runde die Nachricht, dass die Erde soeben das Kriegsrecht verhängt hat.
BÄM!
Keine guten Aussichten für unsere Verschwörertruppe, die von aussen und innen immer mehr unter Druck gerät. Denn wir wissen noch nicht, für welche Seite der gute Zack sich entscheiden wird.
War sonst noch was? Achja: G’kar hat den kleinen Künstler in sich entdeckt: Nicht nur, dass er den Stationsknast (und alle benachbarte Decks) mit seinem Gesang erfreut, er schreibt auch seine Gedanken für eine bessere Welt nieder.
Und Bücher von zukünftigen Staatsmännern, die in Zuchthäusern verfasst wurden, haben in der Vergangenheit doch immer nur Gutes bewirkt, oder?
Wie auch immer: Das, was JMS da niedergeschrieben hat, ist ganz großes Kino auf ganz kleiner Röhre. Der Auftakt des Dreiteilers lässt einen ziemlich sprachlos zurück und man fragt sich: Wie um alles in der Welt sollen unsere Helden da wieder rauskommen? Aber im Gegensatz zu anderen Serien (*hust*Discovery*hust*) schreibt er sich nicht unnötig in eine Ecke sondern wir ahnen schon: Er weiß genau, wie er diese Geschichte auflösen wird.
Wieder mal können wir nur sämtliche Hüte ziehen, die wir tragen (und da gibt es einige) und vergeben die Traumnote

6 von 6 Penisse
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Jul 24 2018
Von schlafenden Pferden und ausgeschlafenen Vorlonen
So. Zieht Eure Hosen an, wir erwarten Damenbesuch! Und das, obwohl Lady Adira in ihrer Zeit bevor sie Lady wurde, vermutlich schon eine Menge Jungs ohne Hose gesehen hat. Londo läßt jedenfalls die Rosensuite buchen und schickt Vir los, um Reizwäsche zu kaufen.
Dumm nur: Mr Morden bekommt Wind von der Sache. Und der (also Mr Morden nicht der Wind) ist momentan nicht so gut auf Londo zu sprechen. Hat der doch nicht nur selbst alle Verbindungen zu Mr Morden und seinen schattigen Gesellen gekappt, sondern auch Lord Refa durch den berühmten Rheinischen Giftcocktail (wir erinnern uns: Die erste Komponente ist Kölsch, die zweite Altbier) duzu gebracht, eben jenes ebenfalls zu tun. Kein Wunder, dass Morden rot sieht
Und was macht ein Mr Morden, wenn er in einer Zwickmühle sitzt? Richtig! Seinem Namen alle Ehre. Erst erMORDEN wir also ein paar Wachleute, dann einen Giftkurier und schließlich die Angebetete von Londo Mollari. Da bekommt das Wort Tränensack eine komplett neue Bedeutung:
Wartet mal! Ist das rechts nicht “Ray” von den Geisterjägern? Ob die auch große Weltraumspinnen fangen?
Nachdem wir also den ersten Teil der Folge einen himmelhochjauchzenden Londo erlebt haben, ist er nun logischerweise vom Tode betrübt und Mordens plan geht auf: Der Zausrige Centauri hält die abgelebte Angebetete für einen perfiden Plan des ruchlosen Refa und wendet sich wieder dem mordenden Morden zu.
Und da geht ja noch ein Mord auf dessen Gewissen. Aber der Reihe nach: Der gute Sheridan hat nämlich so seine Problemchen mit der ihm gestellten Aufgabe: dutzende völlig verfeindete und paranoide oder feige Rassen an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam gegen die Schatten zu kämpfen…DIE Jobbeschreibung hätte ihn eigentlich schon stutzig machen sollen. Stellt sich raus: Ist NOCH schwieriger als gedacht. Es braucht eben ein Signal. Mal was eigenes..was völlig anderes…ein frisches Gesicht! Das einzige, das ihm einfällt ist aber hinter einer ziemlich dicken Maske versteckt. Mit einer gehörigen Portion Starrsin obendrauf. Lange Rede kurzer Sinn: Der gute Kosh denkt nicht daran, sich in den Krieg einzumischen. Aber wer nix zu verlieren hat, der kann auch mal einer wandelnden Klobrille Fäkälbeleidigungen an den beschutzanzugten Hals werfen.
“….Deine MUDDA!”
Kosh ist erstmal not amused und sogar kurz davor, unseren Captain zu Hack zu verarbeiten, erklärt sich dann aber doch bereit zu helfen und verschafft der Allianz i.G. den erhofften symbolischen Sieg. Aber zu einem Preis?
Mr Mordens Gesellen sind logischerweise nicht begeistert und erklären anhand Koshs Anzug mal ganz anschaulich, was eine Schnittmenge ist. Glücklicherweise hatte der Botschafter noch nicht seinen Schlaf-Schutzanzug an.
Der sterbende Kosh projeziert sich nochmal als dessen Vater in die Träume von Sheridan. Und dann zack. Kosh tot, Ersatz ist bestellt, für das Schiff Rücksturz zur Sonne
War sonst noch was? Achja: Tims Lieblingscharakter hat ein kleines Problem: Doctor Franklin.
Der gute Doctor setzt sich nach Feierabend nicht nur auf das gemütlich grünliche 90er Jahre Sofa, sondern auch gerne mal einen gute-Nacht-Schuss:
Soll er, aber der anhaltende Mißbrauch von Aufputschmitteln und Erfrischungstüchern zeigt irgendwann Wirkung. Und zwar sosehr, dass auch unser merkbefreiter Sicherheitschef mitbekommen muss dass unser aufgeblasener Superdoc beinahe auch einen Patienten aufgeblasen hätte.
Garibaldi schnüffelt deshalb dem medizinischen Stab (dem von Dr Kyle?!?) hinterher und zeigt wieder seine congenialen Computerkenntnisse
Aber auch Franklin selber hat die Dateisuche bemüht und der grün blinkende Cursor auf dem Display verrät: Jau, er ist abhängig. Und deshalb wird er jetzt abgängig und schmeisst nach einem letzten wehmütigen Blick auf seine Berufungsurkunde dem Chef seine eben erst erhaltende Uniform vor die Füße.
Tja. Franlin weg, Kosh Tot. Londo wieder in den Fängen der Schatten. Aber immerhin sind wir alle ein bißchen näher zusammengerückt.
Für eine Folge, die das Wort “Zwischenspiel” im Titel hat, passiert verdammt viel. Und einfach mal einen der Hauptcharaktere um die Ecke bringen war in den 90ern schon ne Hausnummer. Haben wir schonmal erwähnt, dass George RRRRRRRRRRRRRRRRRRR Martin die Serie früher geguckt hat, bevor er seine berühmten Bücher geschrieben hat? Wir sagen ja nur so….
Und hatte man zuletzt ein bißchen Hoffnung, dass Londo erkannt hat, mit was für Leuten er sich da abgibt kommt jetzt der Schlag in die Magengrube. Ihm ist nach Adiras Tod alles egal und will die Welt nur noch brennen sehen. Also so, wie momentan 90% aller relativ frisch gewählten Staatsoberhäupter hier auf der Erde.
Alex:
“Ich glaube, Republikaner, die sich den alten Glanz zurückwünschen, gibts momentan viele…”
Wir sind schwer beeindruckt und vergeben
5 von 6 Centauripenissen
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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By Sascha • B25, Episoden, podcast • 3 • Tags: Babcon25, Breen, Christoph Daum, Doctor Who, DS9, Enterprise, Men in Black, Monk, Star Trek, Wickie