Der benebelte Beichtfrosch in der Schneekugelsauna

An manchen Tagen ist es einfach fast unmöglich eine Apocalyptica Kasette loszuwerden…
Während die Meisterdiebin aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen gar meisterhaft an einer Steilwand hängt, zeigt sich unser Meisterarschologe Max (don’t have sex with your ex) von der eher stümperhaften Seite und muss von Galen unter Zuhilfenahme einer rotglühenden Kugel an seinen Beruf erinnert werden. Erfolglos. Erst als unser Technomagier (I wan’t to see you on the dancefloor!) unsere Meisterdiebin zu Tränen rührt öffnet sich die CGI Pforte und enthüllt……einen Frosch beim Kacken.
Also kackt äh packt man den kackenden Beichtfrosch also einfach samt Zauberkugel ein. Selbiger hüllt sich erstmal in Nebel und Schweigen, lädt dann aber Star Trek V like das Triumphirat der Excalibur nacheinander in die Krankenstation um nochmal gemeinsam die dunklen Geheimnisse und schmerzhaften Erinnerungen zu rekapitulieren. Yeah! Clipshow! Aber zum Glück mit neuen Clip, die uns endlich ein paar Einblicke in die Vergangenheit bieten und den handelnden Figuren etwas mehr Tiefgang verleihen. Stellt sich raus: Unser erster Offizier ist aufgrund des schnellsten Sinnungswandels in der Geschichte des Fernsehens nicht ganz unschuldig an einem Bombenattentat. Und unser Captain hat früher gerne schlecht sitzende Helme getragen.

Eigentlich hätte die Folge ja später in der Reihe kommen sollen, aber wir sind irgendwie froh, dass sie vorgezogen wurde und uns einige Einblicke ins Seelenleben der Charaktere liefert. Denn endlich sehen wir: Die haben eine. Auch wenn die Folge einige Sinnlosigkeiten aufwartet, freuen wir uns dennoch über die erfreuliche Charakterentwicklung und den echt gut gemachten Beichtfrosch. Bisher eine der besten Crusade-Folgen, die uns in der imaginaren Hoden-Wertung 4,5 von 6 Hoden entlocken würden. Legt man den Maßstab nach VIR an, kommen wir auf

3 von 6 Penissen

Mit der Kraft der zwei Herzen

Hallo, Ihr Herzchen!

Gregor
“Es geht eigentlich darum, seinem Herzen zu folgen”

Ganz besonders für den guten(?) Londo. Denn der hat sich im Laufe seiner Leber eine Menge Schuld aufs Herz geladen. Und das sagt einfach mal eines Tages: Nö, mit mir nicht, ich kündige! Dabei wollte der künftige Imperator doch mitnichten aus den Latschen, sondern sich einen hinter die Binde kippen.
Der Verdacht der überraschend kompetent agierenden Sicherheit fällt daher auch recht schnell auf ein Gift-Attentat, aber weit gefehlt: Das linke Herz macht schlapp. Vielleicht eine Allegorie auf die gesellschaftlichen Verhältnisse im Jahr 2020.

Zwar werden naheliegende Lösungen – wie ein Centauri-Arzt, ein Spenderorgan, ein Kunstherz und sogar Nano-Sonden – angesprochen, aber so richtig umsetzbar ist nix davon und deshalb muss Londo in sich selbst auf die Suche nach sich selbst gehen und trifft dabei in schräger Kulisse (das ist wörtlich zu nehmen!) so manche Gestalt aus seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Gregor:
“In dieser Folge sind unglaublich viele Figuren, die ich gefühlt ein halbes Jahr nicht gesehen habe. Da habe ich gemerkt, wie sehr sie mir gefehlt haben. Bis auf Lennier.”

Dabei spielt nicht nur Delenn ihre Tarot-Karten aus, sondern auch Regisseur David Eagle, so alles, was Budget und Inszinierung hergeben. Zum Beispiel wird in Windeseile ein Set leergeräumt, Londo bekommt eine Kamera umgeschnallt und selbige wird in seltsamen Winkeln gehalten. Sehr schön auch das schnitttechnische Wechselspiel zwischen Londo, der Elektroschläge bekommt und äh..Londo, der Elektroschläge bekommt. Aber diesmal in der Krankenstation. Von Dr Franklin und seinen berühmt-berüchtigten drahtlosen Bügeleisen.

gregor:
“Man sieht förmlich, wie die Macher von Raumpatroille Orion reingekommen sind und gesagt haben: Das brauchen wir nicht mehr, vielleicht kannst DU es benutzen.”

Und man sieht sogar die berühmten Centauri-Penisse, die unserem Bewertungssystem erst den richtigen Kick verleihen. Story topp, Inszenierung topp, Katsulas und Jurasik laufen zu Höchstform auf. Und die Folge kratzt nur knapp an der Höchstnote vorbei. Wir vergeben

5 von 6 Centauripenissen

Warum nicht 6? Ganz einfach: Gibt noch ne Nebenhandlung. Lennier hat endlich erkannt, dass er das fünfte Rad am Wagen ist, schmalzt Delenn noch eine Ladung Flarn an die Backe und schließt sich der Fremdenlegion an. Eine Mischung aus “Gähn” und “Hurra, endlich isser weg”.