Jan 7 2020
Simon sagt: Attentöter agieren allzeit aggressiv
Das neue Jahr mit der neuen Staffel beginnt mit einer Reihe an Geständnissen:
Raphael:
“Ich habe eh so einen Softspot für gruselige Spieluhr-Musik”Sascha:
“Ich kann über schlampig geführte Akten überhaupt nicht schmunzeln.”Tim:
“Ich war nie blond, aber ich hatte die gleiche Frisur wie der Junge, der nicht reden will.”
Ein kühne Behauptung, für die Tim glücklicherweise einen Beleg beigefügt hat

Aaron Carter UND Jason Carter werden blass vor Neid.
Aber zur Folge: Die neue Chefin hat sich angekündigt und statt Empfangskomitee und militärische Ehren erwartet sie ein erstaunlich redefreudiger Lt Corwin im Hangar, der zwar eigentlich nix zu sagen hat, das aber sehr ausführlich tut. Ist halt kein anderer da, alle haben was Besseres zu tun.
Sascha:
“Ich würde ja Cpt Lockley persönlich begrüßen, aber guck mal: Delenn hat ein Negligee an, ich muss weg.”
Raphael:
“Ausserdem hat er Socken zu Waschen.”
Die neue zeigt jedenfalls erstmal wo’s langgeht und steckt ihren Claim ab. Auch Garibaldi gegenüber, dem sie erstmal die nicht mehr vorhandenen Haare auf dem Kopf wäscht. Aber der muss ja gerade dafür sorgen, dass bei der Vereidigung des neuen Präsidenten auch ja nichts schief geht. Aber was soll schon passieren? Denn wenn JMS nichts einfällt, dann macht er irgendwas mit einem Attentäter. Und auch hier. Und wir bekommen Pilotfilm-vibes. Aber der gute Nicht-Del-Varner kann ja quasi alles: Sich in Sheridans Computer hacken, unbemerkt auf die Station schleichen, brutal und unbemerkt Botschafterinnen töten UND auch noch Starfury fliegen
Warum genau er jetzt Sheridan töten will? Und woher er die ganzen technischen und organisatorischen Raffinessen so geschickt beherrscht? Egal. Und was soll das mit dieser dämlichen Spieluhr? Hier ist halt viel show und wenig tell. Sinnbildlich dafür steht die ziemlich alberne Aktion mit dem Ranger..

Weder ausreichend rasiert noch frankiert. Und auch noch Übergröße. Ob das die Spacepost befördert?
Am Ende kann man den Attentöter dank Garibaldis Ermittlungen(!) recht schnell ins Jenseits befördern und Garibaldi zum neuen Geheimdienstchef der Allianz. Wie im wahren Leben wird für den Kumpel eben noch schnell ein hochdotiertes Pöstchen geschaffen. Und auch die dahergelaufene Gruppe Telepathen darf sich auch noch ansiedeln, schließlich hat man ja Sheridans Leben gerettet.
Wer? Was? Wie? Telepathen? Ja, da ist noch wer auf die Station gekommen:

Diese Haare! Einfach zum Anbeißen! Wir meinen natürlich die Süßigkeiten am Stand des Centauri.
Byron *seufz* ist endlich zur Serie gestossen und hat eine erstaunlich gepflegte Schar notleidender Gedankenwanderer mitgebracht
Tim:
“Dreiwettertaft für die Haare war nie das Problem, konnte man sich immer kaufen, aber Geld für Nahrungsmittel war nicht da.”
Und alle haben auch noch eine Backstory verpasst bekommen: Die schweigsame Sarah, der schüchterne Jakob, der draufgängerishe David….ein Volk auf der Suche nach einer Heimat. Wie weiland Moses vor dem Pharao stand, tritt Byron nun vor die Stationsleitung und sagt: “Lasst mein Volk ziehen…äh…siedeln.”
Raphael:
“Das ist ein großes Bibelzitat, das wir da haben. Vorgetragen von Christian Anders”
Denn die Parallele zu den Juden betrifft nicht nur die sehr eindeutige Namenswahl. Und wir ahnen schon: Auf der Station ein klein-Israel einzurichten, wird bestimmt nicht nur Wohlwollen auslösen.
Apropos Wohlwollen: Wie kommt dat Janze denn bei uns so an? Nun:
Es fühlt sich ein bißchen an wie “The Gathering reloaded” nur besser gemacht: Die Exposition für die Neuzuschauenden nach dem Wechsel zu TNT ist deutlich subtiler eingewoben, als damals und auch die Optik weiß zu gefallen. Aber es tun sich einfach zu viele Lücken im Drehbuch auf und das wieder mal ein Attentäter auf der Station vorbeischießt fühlt sich an wie bereits viermal aufgewärmter Drehbuchbrei. Tja, das kommt halt raus, wenn man plötzlich nach dem Finale noch ne Staffel bekommt. Und von uns bekommt diese Folge

3,5 von 6 Penissen
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Mrz 9 2021
Liebeskugeln für den Arschologen
Hallooo, Ihr Seelenfänger und Holopuffgänger!
Willkommen zu einem Film, der offenbar so belanglos ist, dass Tim und Raphael erstmal über “Buffy” und “Angel” reden. Mit kleinen Exkursen zu Frank Zander.
Aber apropos Angel: Freund:innen von Vampirserien, und den die es werden wollen, legen wir einen Besuch im Hotel Hyperion nahe, dort sprechen Gregor und Sascha (bekannt aus diesem Podcast) einmal im Monat über Angel, den Vampir mit der güldenen Seele.
Aber zum eigentlichen Film, dem wir mit diesem Intro etwas Unrecht getan haben.
Und wir beginnen mit einem Witz:
Was sagt ein räuberischer Archeologe zum anderen?
“Klaus!”
Sei nicht wie Klaus und lasse fremde Kultstätten einfach in Ruh!
Aber die Serie (oder besser der Film) heißt ja schließlich “Babylon 5” und so ist es unvermeidbar, dass das Artefakt schlussendlich auf der Station landet. Gemeinsam mit Mr. Gaarrrriballldi. Und dieser versöhnt sich erstmal mit der Stationschefin, indem er in ihr Büro einzieht. Während der räuberische Archeologe, das Garibaldi bereits angekündigt hat, sein Solär zu streichen, wenn er nicht bald Ergebnissse bringt, sich bereits mit Hilfe seines Kosmos Experimentierkastens an einer Umschulung versucht…
Der Funke springt dummerweise in die Station über und diese ist ab Stand jetzt verfluuuuuucht. Und wen ruft man in so einem Fall?
Nein, die Seelenjäger. Ihr wisst doch noch damals, in der ersten Staffel, Papa Schlumpf. Der hat allerdings ausgeschlumpft und kein geringerer als Martin Sheen hat sich ins Gummikostüm geschmissen. Was die Sache doch etwas mehr erträglich macht. Der startet allerdings erstmal einen Diavortrag. Und wie bei jedem Dia-Vortrag (fragt Eure Eltern!) wird es irgendwann mal langweilig.
Stellt sich raus: Der Arschologe hat ausgerechnet die wertvollste Kugel aus der Halle der Seelen geklaut. Und weil die Seelenjäger jetzt ziemlich seelenlos sind, wollen sie sich die Kugel geben (lassen). Die entbüchsten (entkugelten? Raugekullerten?) Seelen sind nach all den Jahrhunderten zu Millionst in einem Goldfischglas allerdings zu recht ziemlich sackig und können sich eine schönere Zukunft vorstellen, als wieder eingesperrt zu werden. Das erfordert einen sofortigen Statistenauflauf in Lochleys Büro
Allerdings gibts dannach erstmal Essenspause im Quartier mit Gesprächen über Tod und ewiges Leben mit anschließender Nahtoderfahrung der Chefin. Die Seelen wollen so nochmal eindringlich Druck machen, bevor die Station Bumms macht. Denn der inzwischen ziemlich verrückte Arschologe will zusammen mit dem nicht minder verrückten Teil der Seelen genau dafür sorgen. Und jetzt geht alles ganz fix: Der Seelenjäger wird in Sekundenbruchteilen überzeugt, dass sein Volk einen Fehler begangen hat und hilft, Schlimmeres zu verhindern. Kurz bevor der Reaktor in die Luft gesprengt wird. Der Happy-End-Deal: Die Seelen bekommen Holo-Körper und dürfen sich hin und wieder mal in echten Körpern vergnügen.
Apropos. Nie gab es einen besseren Moment für eine geschickte Überleitung zur B-Handlung der Folge:
Tim:
“Wenn man ein bißchen tiefer darüber nachdenkt würde man den Bezug sehen zwischen dem, was die Seelenjäger machen, weil die bemächtigen sich der Seelen und dieser Puffbesitzer, der macht das Selbe mit den echten Menschen und schnappt sich deren Körper und Aussehen.”
Wie? Watt? Puffbesitzer? Jaaa, es gibt ein mehr oder weniger illegales Bordell (neben den genehmigten) auf der Station, in dem sich sichtbar schmierige Gestalten in hoffentlich gereinigte Ganzkörperkondome stecken und Hologramme pimpern können. Und wäre das noch nicht Klischee genug, hat der ebenfalls sehr schmierige Puffchef ausgerechnet das Ebenbild der Stationschefin genommen, um seinen Publikumsrenner zu schaffen
Tron trifft Trash. Und wir fragen uns, aus welchem Tina-Turner-Gedächtnisfundus die gute Holo-Lochley ihre Frisur gefischt hat
Ob das auch bei unseren Podcast-Recken Begehr erwecken wird? Spoiler: Nein. #ausGründen
Lassen wir diese eher philosophische Diskussion mal beiseite und konzentrieren uns auf die Handfesten Dinge. Heutzutage hätte Lochley sowas ja mit Recht am eigenen Bild und Abmahnung wegen Copyrightverstößen nebst überteuerter Unterlassenserklärung äh..klären können (oder, lieber scara?) aber da der schmierigige Puffbesitzer einen Winkeladvokaten beschäftigt, der mit allen Wassern gewaschen ist, muss Lochley tief in ihre Trickkiste greifen. Und sprengt den Laden mit einem Thermaldetonator.
Und die Folge..äh..der Film? Sprengt der unsere Erwartungen? In gewisser Weise schon. Denn eigentlich hatten wir gar keine so rechten Erwartungen. Und die wurden weit übertroffen: Sehr schöne Regie, wäre solide Doppelfolge, sehr unterhaltsam, auf die erotischen Eskapaden im rot leuchtenden Sektor hätte man weitgehend verzichten können und vor allem auf die doch sehr klischeehafte Darstellung der Bordellbesuchenden. Hier schwingt eben nicht nur Lochleys Liebeskeule, sondern auch die sehr amerikanische Moralkeule mit. Immerhin ein kleiner Pluspunkt: Wir erfahren, dass durchaus auch viele Frauen zum Kund:innenstamm gehören. Nichts desto trotz hatten wir viel Spaß und packen natürlich auch die Centauripenissse aus. Nämlich
4 von 6 Penissen
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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By Sascha • Episoden, podcast • 0 • Tags: American Gods, Angel, Baywatch, buffy, Doctor Who, Frank Zander, Fraser, Freddy Krüger, Indiana Jones, Rammstein, Star Trek, Supernatural