Auf dem Zocalo – Babylon 5 the next Generation

Kann man das heute eigentlich noch gucken? Fragen viele, wenn das Thema auf “Babylon 5” fällt. Wir gehen noch einen Schritt weiter und fragen: “Kann man das eigentlich seinen Kindern zeigen? Und wenn ja, ab wann?” Während Sascha noch zögert, der 11-Jährigen die Serie vorzusetzen sind andere da weiter.

Frank (aka @sofaimax) hat seinen Sohnemann vor den uuuuunglaublich großen Fernseher gesetzt und ihn dabei nicht aus den Augen gelassen. Die manchmal unerwarteten Reaktionen des Nachwuchses beschreibt er aus erster Hand.

Sabine (aka Podcast-Läuferin) hat ihre Tochter gleich zur Aufnahme mitgebracht und so sehen wir die Serie quasi hautnah aus den Augen einer Jugendlichen.

Und gemeinsam plaudern wir darüber am viel zu kleinen Esstisch auf dem Zocalo

DA! SIND! SECHS! PENISSE!

Guten Morgen!

Liebe Insassen, wir wollen Euch nicht zu lange auf die Folter spannen: Folgen wie die heutige sind eine sichere Streckbank. Willkommen zu einem regelrechten Folterkammerspiel!

Sascha:
“Das könnte man so auf eine Bühne setzen und aufführen. Das ist glaube ich unser Projekt für 2022”

Die Story ist schnell erzählt: Sheridan sieht sich einem Verhörspezialisten gegenüber, der abwechselnd zur Verbalpeitsche und zum Butterbrot greift

Ja, Babylon 5 zeigt hier so mancher Konkurrenz-Serie mal wieder, wo der JMS den Most holt. Ein paar Stühle und schwarze Wände reichen als Kulisse und wir bewundern den Mut, in einer Serie, die nach einer Raumstation benannt ist, eine Folge einfach mal in einem schwarzen Raum mit zwei Charakteren (lieber Chris Chibnall, wir buchstabieren das für Dich gerne mal: “C H A R A K T E R E” ) zu füllen, die durch tolle Dialoge (Chibnall: “D I A L O G E”) jedwege Nebenhandlung überflüssig machen.

Laut JMS ist die Botschaft, dass das System nicht gewinnt, solang sich nur ein Individuum demselbigen widersetzt. Wobei unserer Meinung nach das Ende der Folge genau das Gegenteil aussagt. Oder um es mit Raphael zu sagen:

“Das System fickt Dich so oder so”

Wir können am Ende aber nix anderes, als vor dieser Folge den Hut ziehen und auch sonst alles, was wir ziehen können. Wir vergeben:

6 von 6 Penisse

Beatrix “Crazy Eyes” von Lyndisty in: Für eine Hand voll Narn

Hallo, Freunde von nackten Tatsachen und Penissen! Hier seid ihr heute noch richtiger als sonst schon. Denn heute wird es besonders nackt. Und die Penisse fliegen Euch heute nur so um die Ohren.
Es geht ja schon gut los: Die gute Ivanova betritt im Eva-Kostüm die Kommando-Zentrale. Puh, alles nur ein Traum. Gut, dass Sheridan in seiner Freizeit Wasser schüttelt, Zuckerkügelchen verteilt und ungebetene Traumanalysen durchführt. Und dank perfekter Küchenpsychologie kommt er dahinter, dass Ivanova einfach nur ein hoffnungsloses Leben hat. Deal with it.
Der gute Stationschef hat festgestellt, dass er in dieser Folge nicht viel zu tun haben wird und deshalb eine romantische Nebenhandlung mit Delenn gestartet. Seinen Mangel an Salz, Geschmack und Kochkünsten macht er dabei durch Humor und heldenhafte Korridor-Keilerein wett und hätte sich damit fast den verdienten Kuss..äh..nunja, verdient. Aber Susan muss ja unbedingt ungefragt per Bildschirm in die Szenerie platzen. Danke, Merkel!
Ivanova hat nämlich festgestellt, dass Narn verschwinden. Stellt sich heraus: Die Centauri haben offenbar noch nie was von Computersicherheit gehört und so konnte der gute Vir einen hochrangingen Centauri erfinden, der zweitausend Narn zu angeblichen Lagern geschickt hat, die dort aber nie angekommen sind. Offiziell tot (das freut Londo) inoffiziell allerdings untgergetaucht (das ärgert Londo). Und weil die Centauri offenbar wirklich noch nie was von Computersicherheit gehört haben, kann die gute Susan sich ohne Probleme ins System hacken und ihre schlechten Photoshop(oder besser: MS Paint)Künste einsetzen.
Aber Susan hat noch eine weitere Aufgabe, sie darf sich nämlich von Vir unser Bewertungssystem erklären lassen. Ihr wisst schon, das mit den 6 Penissen. Immerhin erkennt sie selber, dass sie als Beziehungsratgeberin eher mäßig begabt ist.

Aber wozu braucht Vir überhaupt kompetente Coitalberatung? Nun, ganz einfach. Stellt sich heraus: Er ist verheiratet. Mit einer Centauri-Lady deren Küsse mehrere kleine Städte auslöschen könnten. Eine Frau, die man einfach küssen muss. Damit sie endlich den Mund hält. Denn irgendwie wirkt sie so, wie aus einem schlechten Shakespeare Stück gefallen. Sehr klettig inklusive merkwürdiger Liebesschwüre

Gregor:
“Was sagt sie? ‘Deine starken Arme sind meine Grenze’ ”
Alex:
“Ich käme mir verarscht vor, wenn meine Frau das zu mir sagt.”
Gregor:
“Ich mir auch. Also wenn ich nicht so faul wär, ich würde dann gehen.”

Aus dem “aussen Hui, innen hohl” wird allerdings recht schnell ein “aussen hui, innen Massenmörderin”. Stellt sich raus: Crazy Eyes Lyndisty ist die uneheliche Tochter von Doctoro Megeli und war schon an der ein oder anderen “Säuberungsaktion” auf dem Narn-Heimatplaneten beschäftigt. Beim Anblick brenndener Dörfer und Kadavaern ist ihr nicht nur eine Sicherung durchgebrannt. Denn während andere Damen ihren Angebeteten höchstens mal ein Deo schenken (natürlich ohne Hintergedanken) hat Lyndisty einen hübsch verpackten Narn vorbereitet, inklusive Messer zum abstechen. Als Beweis ihrer Liebe. Das kommt eigentlich bei jedem Mann an:

Gregor:
“Also spätestens da hätte man doch bei Tinder nach links gewischt…”

DA kann jeder Ehemann gut schlafen! Aber am Ende hat sich das mit der Hochzeit ohnehin fast erledigt, denn die Narn-Schieberei fliegt auf der gute Vir von seinem Posten als Botschafter auf Minbar. Und Londo ist not amused. Aber der ist ohnehin sackig, dass er sich in seiner Freizeit als Kammerjäger beschäftigen muss

Diese Folge schreit förmlich dannach, einzelne Szenen als animierte Gifs zu verwenden. Und hey: Wir bekommen die Szene, die uns seit Folge 1 als Erklär-Vir begleitet. Nach der ganzen Ballerei und Entführerei der letzten Folgen tut ein bißchen Spaß auch ganz gut. Wenn man mal vom Narn-Massenmord absieht. Es ist ein bißchen wie Luft holen, bevor wir uns wieder dem Schattenkrieg und der Erde widmen. Und solche Momente sollte man genießen, sagt Sheridan selber.

Das Problem ist halt nur: Es ist alles relativ belanglos. Und es fühlt sich auch etwas unausgegoren an. Unsere peniblen Podcaster vergeben deshalb

3 von 6 Penissen