Mit der Kraft der zwei Herzen

Hallo, Ihr Herzchen!

Gregor
“Es geht eigentlich darum, seinem Herzen zu folgen”

Ganz besonders für den guten(?) Londo. Denn der hat sich im Laufe seiner Leber eine Menge Schuld aufs Herz geladen. Und das sagt einfach mal eines Tages: Nö, mit mir nicht, ich kündige! Dabei wollte der künftige Imperator doch mitnichten aus den Latschen, sondern sich einen hinter die Binde kippen.
Der Verdacht der überraschend kompetent agierenden Sicherheit fällt daher auch recht schnell auf ein Gift-Attentat, aber weit gefehlt: Das linke Herz macht schlapp. Vielleicht eine Allegorie auf die gesellschaftlichen Verhältnisse im Jahr 2020.

Zwar werden naheliegende Lösungen – wie ein Centauri-Arzt, ein Spenderorgan, ein Kunstherz und sogar Nano-Sonden – angesprochen, aber so richtig umsetzbar ist nix davon und deshalb muss Londo in sich selbst auf die Suche nach sich selbst gehen und trifft dabei in schräger Kulisse (das ist wörtlich zu nehmen!) so manche Gestalt aus seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Gregor:
“In dieser Folge sind unglaublich viele Figuren, die ich gefühlt ein halbes Jahr nicht gesehen habe. Da habe ich gemerkt, wie sehr sie mir gefehlt haben. Bis auf Lennier.”

Dabei spielt nicht nur Delenn ihre Tarot-Karten aus, sondern auch Regisseur David Eagle, so alles, was Budget und Inszinierung hergeben. Zum Beispiel wird in Windeseile ein Set leergeräumt, Londo bekommt eine Kamera umgeschnallt und selbige wird in seltsamen Winkeln gehalten. Sehr schön auch das schnitttechnische Wechselspiel zwischen Londo, der Elektroschläge bekommt und äh..Londo, der Elektroschläge bekommt. Aber diesmal in der Krankenstation. Von Dr Franklin und seinen berühmt-berüchtigten drahtlosen Bügeleisen.

gregor:
“Man sieht förmlich, wie die Macher von Raumpatroille Orion reingekommen sind und gesagt haben: Das brauchen wir nicht mehr, vielleicht kannst DU es benutzen.”

Und man sieht sogar die berühmten Centauri-Penisse, die unserem Bewertungssystem erst den richtigen Kick verleihen. Story topp, Inszenierung topp, Katsulas und Jurasik laufen zu Höchstform auf. Und die Folge kratzt nur knapp an der Höchstnote vorbei. Wir vergeben

5 von 6 Centauripenissen

Warum nicht 6? Ganz einfach: Gibt noch ne Nebenhandlung. Lennier hat endlich erkannt, dass er das fünfte Rad am Wagen ist, schmalzt Delenn noch eine Ladung Flarn an die Backe und schließt sich der Fremdenlegion an. Eine Mischung aus “Gähn” und “Hurra, endlich isser weg”.

Der doppelte Jesus und das Archiv des Schauens

JMS Stinkefingerbotschaft

Was macht man, wenn man sich eigentlich drauf eingestellt hat, dass der Sender die eigene Serie abgesetzt hat, das Finale bereits im Kasten ist und plötzlich ein anderer Sender mit einem Vertrag für eine weitere Staffel an die Tür klopft? Richtig: Dem alten Sender mal so richtig den Stinkefinger zeigen.
Blöd nur: Gabs schon vorher kein Geld für die Serie, gibts jetzt mal so richtig kein Geld. Mit dreimarkfuffzig und 4 Seiten Drehbuch in der Tasche muss halt was gezaubert werden.
Aber wir wissen ja schon aus Erfahrung: Not macht manchmal sehr erfinderisch und meine Güte, hat der gute JMS da weit ausgeholt und erzählt den episch…äh…minimalistischen Handlungsbogen von der Hochzeit der Sheridans (Heißt Delenn jetzt eigentlich Sheridan mit Nachnamen? Und welches Familiengericht ist für eventuelle Sorgerechtstreitigkeiten zuständig?) bis zum Ende des Univer….unserer Sonne.
Und während man in der Hochzeitsnacht darüber sinniert, ob das tausendjährige Reich wenigstens dieses Mal länger hält als 12 Jahre bekommen wir auch schon die Auflösung: Ja. 100 Jahre Frieden (abgesehen von irgendwelchen Drakh-Seuchen, Telepathenkriegen und einem Kampf um Centauri Prime) liegen hinter uns. In nicht vorhanden Kulissen diskutieren also Studierende des soundsovielten Jahrhunderts bedeutungsschwanger über Sheridan und Delenn, als selbige höchstpersönlich erscheint, um das Mikro zu greifen und selbiges nach ein paar nichtssagenden Worten demonstratitv zu droppen.

Und weiter geht die wilde Fahrt durch Zeit und Raum. Und zwar zu künftigen Space-Nazis. Der Dackelkrawattenträgernachfolger besinnt sich auf Tradition und will für den bösen Zweck ein paar gute Fakten schaffen. Unter zuhilfenahme modernster Holo-Videoschnitttechnik.
Garibaldi beobachtet das Ganze von der Bande und lässt sich vom Standartenführer (Ja, er wurde zwischenzeitlich befördert. Und nein, wir mussten die Dienstgrade erstmal nachlesen und haben die nicht im Kopf) der Space-SS erst in seine Pläne einweihen um den Rechten dann zu linken.
Treppenwitz der Menscheitsgeschichte ist quasi, dass Garibaldi damit den Krieg ausgelöst hat, der die Erde fast vollständig vernichtet. Insofern passts wieder.

500 Jahre später sehen wir das Ergebnis von Garibaldis Verhandlungskunst: Glühende Landschaften und eine Infrastruktur, als hätten die Verantwortllichen der deutschen Bahn das Kommando gehabt. Nämlich nicht vorhanden. Bis auf ein kleines unbeugsames Kloster. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Missionare, die als Besetzung in den befestigten Lagern Blablarum, Aqualium, Laberium und Kleinbudgetum liegen.

Am Ende stellt sich sogar die komplette Folge als einziger Dia-Abend heraus. Der Mensch als Proto-Vorlone hat offenbar (genau wie Raphael während der Folge) Probleme mit der DSL Leitung und muss deshalb persönlich (oder besser: Energetisch) zur alten Heimat rollern, um dem Backup-Rechner einen Tritt zu verpassen. Quasi so wie 90% unserer Generation zu Weihnachten zur Geburtsstätte zurückkehert, um die heimischen IT-Probleme der Eltern zu lösen. Apropos. Dem Rechner, der den Menschen 3.0 gerendet hat, hätte man vielleicht einen RAM-Riegel mehr spendieren können. Denn da war offenbar wieder kein Geld da und wir fühlen uns bei dem Anblick an Musik-Videos der 90er Jahre erinnert.

Die Folge schreit quasi aus jeder Faser “Geldmangel!” und die vom neuen Sender gekürzte Drehzeit tut auch ihr Übriges. Sie ist schon im Rahmen der 5ten Staffel entstanden und irgendein zwischending aus nix halbem und nix ganzem. So wie ein Doctor Who Neujahrsspecial nur mit einem 100tel des Budgets. Aber obwohl die Folge größtenteils aus Leuten besteht, die in mäßig belichteten Kulissen mäßig sinnstiftende Dinge sagen (Kleiner Tipp: Hör Dir auf der DVD mal den Audiokommentar zur Folge an. Da stellen die Produzenten mehrfach selber fest, dass jetzt wieder geredet wird) bewundern wir doch die Selbstsicherheit, in der das Ganze präsentiert wird. Und man sieht den Mangel rechts und links der Straße so sehr, dass man das ein oder andere Schlagloch verzeiht und unter “rustikaler Charme” verbucht.

Raphael vergibt sogar seinen “Fetisch-Penis”, sein “ganz eigenes Ding” wie er sagt. Und was immer er damit meint. Wir wissen, dass sich an dieser Folge die Geister scheiden, aber wir können nicht anders, als

4,5 von 6 Penissen

zu vergeben.

Walther Whitestar und sein hektischer Minbari-DJ

Hallo und herzlich willkommen zur Gottkaiserdämmerung! Denn heute erfolgt der Finale Scherenschnitt für den nicht wirklich guten Cartagia. Der gute Londo hat sich nämlich im Attentatsbedarf seines geringsten Mißtrauens eine mit Klebeperlen verzierte Mord(s)waffe besorgt und ist auch bereit selbige einzusetzen.
Londos Plan: G’Kar soll aus seinem Schauprozess einen Hau-Prozess machen und dabei ein bißchen Chaos stiften, während auch Londo stiften geht und dann den Stift unbemerkt in des Imperators Brust drückt. So hat er sich das jedenfalls ausgemalt.
Das sind diese Momente, in denen wir der Serie ein deutlich dickeres Budget gewünscht hätten. Mit einen HBO-Etat zum Beispiel. Wir sagen ja immer, dass “Babylon 5” das “Game of Thrones” der 90er war, allerdings mit einem 20er als Budget. Versteh uns nicht falsch: Babylon 5 ist oft über sich hinaus gewachsen, eben weil jeder Cent umgedreht werden musst, aber hier hätte man sich wirklich mal gewünscht, dass JMS mit vollen Händen das Geld raushauen könnte.
Trotzdem kann G’kar für Wirbel am Hofe sorgen, während Londo mit dem Imperator durch einen Kugel- Narn- und schallsicheren Vorhang verschwindet, um dann mit selbigen zu ringen. Also mit dem Imperator, nicht mit dem Vorhang. Am Ende ist es der gute Vir, der den Auslöser betätigt und den Imperator ins Jenseits befördert, was uns eine tollen Szene bringt, in der Vir von seinen Gewissensbissen geplagt wird.
Londo wird zum Premierminister ernannt und gibt das Hanf..äh..Narn frei, was die Narn gleich zum Anlaß nehmen, den Palast auseinanderzunehmen. Bis auf den Thron. Auf selbigen wollen sie G’kar setzen, der das kichernd ablehnt.
Auf der Station hat man inzwischen erkannt, wo die Vorlonen als nächstes zuschlagen werden. Und die Schatten haben auch ein neues Spielzeug: Das Genesis-Device aus Star Trek II. Nur, dass es Tot erschaffen kann, wo Leben ist.
Sheridan hat deshalb eine Idee: Er will nicht nur eine aussichtslose Schlacht gegen die Vorlonen schlagen, sondern die Schatten sollen ihm auch noch in den Hintern treten. Sehr zur Freude der restlichen 99 Kriegsminister (Streichholz und Benzinkanister?) schickt er den guten Walther auf eine Selbstmordmission. Die er aber offenbar jederzeit hätte absagen können, wenn er nur rechtzeitig geheiratet hätte.
Wir verfolgen am Ende der Folge, dass Ericcson Spacestaub schluckt und die Schatten den Köder und mit einem prophetischem letzten Logeintrag endet die Serie. Ach nee, wir sind ja grade erst bei der fünften Folge der vierten Staffel. Und mein Gott, hat die an Fahrt aufgenommen. Wir erinnern uns: Die ersten beiden Folgen verbrachte man ja größtenteils mit Diskutieren und philosophieren am Lagerfeuer. Und jetzt ist man offensichtlich schon so (zeigt winzige Lücke zwischen Zeigefinger und Daumen) kurz davor, sowohl den Schattenkrieg als auch die Handlung auf Centauri Prime zu beenden. JMS stopft jetzt alles rein was geht, weiß aber auch, uns an den richtigen Stellen mal kurz durchschnaufen zu lassen. Wenn man der Folge also etwas ankreiden möchte, ist es die leichte Tendenz zur Stopfgans zu mutieren und der etwas zu billo inzenierte Tyrannenmord. Aber das hat ja die oben erwähnten Gründe. Deshalb können wir wieder mal im oberen Bereich unserer Wertung bleiben und vergeben

5,5 Centauri-Penisse.

Und es ist wirklich erstaunlich, welchen Eindruck der Cartagia-Darsteller hinterlassen hat, obwohl er nur eine Handvoll Folgen überhaupt zu sehen war. Grade bei den Nebendarstellern hat JMS ein Händchen beim Casting bewiesen, denn auch Bryan Cranston sagt mit seinen Blicken mehr, als tausend Worte. Und wir können uns nur wiederholen wenn wir sagen:

VERDAMMT NOCH MAL CHRIS CHIBNALL! SO SCHREIBT MAN GUTE DIALOGE! VERDAMMT NOCHMAL!

Steck Dir Deinen Comlink doch sonstwo hin!

“Soll ick jetzt den Knaller zünden?” – “Zünd den Knaller!” – Puff! – “irre!”

Ja, das trifft den Kern der heutigen Folge recht gut, denn die Handlung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Irrer Bombenleger ist irre und legt Bomben. Und reißt damit riesen Löcher nicht nur in die Station sondern auch ins Budget der Serie. Denn hier werden nicht nur mal eben liebgewonnene Sets geschrottet, sondern auch für Statisten war offenbar noch genug Kohle da. Stellt sich heraus: Der Täter ist ein armes Würstchen mit kleinem Schwanz und großem Geltungsbedürfnis.
Erst reißt beim Irren die letzte mentale Zündschnur, dann explodiert der Sprengsatz – inzwischen weit weg von der Station – und dann kriegt er Sheridans Faust zu schmecken. Und der hat nach seiner Comlinkversteckaktion garantiert NICHT seine Hände gewaschen, so!
Klingt eigentlich wie ein total generischer Plot und ist es auch. Aber der dient ja nur als Vehikel, um andere Charaktere weiterzuentwickeln. Lennier zum Beispiel verfeinert seine Ohnmachtsanfall-Skills durch ins Koma fallen.
Bei aller Ballerballer-Banalität der Haupthandlung ist die Umsetzung ausgesprochen sehenswert: Ausgefeilte, wenn auch etwas verwackelte Kamerafahrten und ein Bildaufbau, der Richard Compton nie im Leben eingefallen werden. Jede Szene schreit uns förmlich entgegen: SIE HER! Ich hab mir was dabei gedacht, wie ich die Charaktere positioniere.
Insgesamt eine sehr merkwürdige Folge, die irgendwie aus dem Fluß der SeelenSerie fällt und sich ein bißchen anfühlt wie ein Fremdkörper: Garibaldis Gehilfe zum Beispiel kommt völlig aus der Kalten. benimmt sich so, als wäre er schon immer da gewesen (Kosh?) und verschwindet am Ende in der Versenkung, um nie wieder gesehen zu werden. Wir hatten beide ganz furchtbare Erinnerungen an die Folge, die sich im Rewatch als total unterhaltsam herausgestellt hat. Haufenweise tolle (Bild)Ideen, die die Folge extrem unterhaltsam und kurzweilig machen. Und der verrückte Bombenleger ist angenehm verrückt und das, obwohl er total over the top ist.

Am Ende zücken wir den Sprengstoffgürtel und vergeben bombige

4 von 6 Penissen

Lyta + Krankenstation = Overacting

Lyta ist wieder da! Wir erinnern uns: Die rotharige Telepathentante, die in Stöckelschuhen und Pornomantel im Pilotfilm größtenteils als Expositions-Krücke herumgestakst ist. Und die nicht nur Dr Kyles medizinische Plexiglasstange zu einer beliebten Redewendung in diesem Podcast gemacht hat, sondern auch Overacting in der Krankenstation salonfähig.

Aber Lyta kommt nicht nur auf die Station um uns von ihrer eingeschränkten Schauspielkunst zu unterzeugen. Nein, sie bringt auch eine wichtige Information mit: Einer im Kommandostab ist ein Schläfer und arbeitet ohne es zu wissen, eigentlich für das Psi-Corps. Alle Augen und Kameras schwenken überaus subtil zu Susan
Meine Herren! (und Damen!) Wenn es in den 90gern schon sowas wie twitter oder hashtags gegeben hätte, JMS hätte sich das #superschwellig mehr als redlich verdient. Denn wir werden so dermaßen nicht nur mit der Nase, sondern mit dem kompletten Gesicht drauf gestoßen, dass Ivanova der Schläfer sein MUSS. Denn warum sonst, würde sie sich so vehement weigern, das telepatische Passwort gesendet zu bekommen? Soll sie sich mal ein Beispiel an Garibalidi nehmen, der nicht nur – als Einziger(!) – daran denkt, vorher seine Waffe abzugeben, sondern seine Kollegen gleich darauf auch noch so richtig schön trollt.
So entfährt uns auch nur ein müde gelächeltes “Tja”, als die Gute sich dann am Ende doch bereit erklärt und – welch eine Überraschung – doch nicht die Gesuchte Schläferin ist.
Apropos Schläferin. Susan schläft am liebsten im blauen Sateng-Schlafanzug. Und nicht allein. Talia hatte eine feuchte Wohnung (wer hat da “Keller!” gerufen?) und darf deshalb bei Susan pennen. Und vermutlich auch mit ihr. Tim und Sascha gehen jedenfalls beide davon aus, dass die beiden in Susans Bett mindestens eine erotische Kissenschlacht gemacht haben.
Davon kann Lyta nur träumen…Richtig. Da war ja noch die Handlung um Lyta. Die kommt zu einem traurigen Höhepunkt (höhö) als

1) Talia ungefragt und grundlos in eine geschlossene Sitzung des Führungsstabes platzt
2) Lyta ungefragt und grundlos das telepathische Passwort an Talia schickt

Diese flippt darauf hin total aus und stellt sich als die lang gesuchte Schläferin heraus. Die Ihrer Liebhaberin nun noch ein paar Schimpfworte an den Kopf hauen darf.

Damit endet die sehr kurze Romanze von Susan und Talia, die so viele Fanficktion-Schreiberinnen zu (geistigen) Ergüssen verleitet hat.

Alles in Allem auf jeden Fall eine Folge, die sich ins kollektive Gedächtnis (vor allem der männlichen Zuschauer) gebrannt hat. Auch wenn, oder vielleicht grade weil, die Beziehung zwischen Susan und Talia nicht so gezeigt wurde, wie es heute der Fall sein würde. Hey, wir sind hier immerhin in den 90gern und nicht auf HBO!

Die Idee, dass das PsiCorps einen Schläfer in sämtliche Führungspositionen der Erdallianz eingeschleust hat, ist überzeugend und zeugt von einem durchdachten Storytelling, das abseits des Epsilon-Sektors wiederum in den 90gern nur mit der Lupe zu finden war. Schön ist auch, wie Handlungen aus der Vergangenheit (Und Zukunft!) sehr beiläufig in die aktuelle eingewoben wurden. Und die Regie ist alle erste Sahne. Einziges Schmanko: Der drehbuchschreiberische Ejakulatio postcox, mit dem die vermeindliche Enttarnung Susans so sehr in die Länge gezogen wird, wie die Silben in einem Satz von Dr Cox. Auf jeden Fall eine überdurschnittliche Wertung und wir vergeben mal mehr und mal weniger hormongesteuert:

4 von 6 Penissen

Der Arsch von Präsident

Hui, willkommen zu einer weiteren Folge von

Garibaldi ermittelt!

Heute: Ein wichtiger Zeuge versteckt sich auf der Station, der Beweise hat, daß der Präsident seine Finger in der Ermordung seines Vorgängers hatte. Kann er den verdächtigen vor seinen hochqualifizierten Sicherheitsleuten finden, die er eigenhändig ausgebildet hat?

Die Antwort: Ja.

Kommen wir aber mal zum Namensgebenden. Der Arzt der Präsidenten war nämlich schon Arzt, als der noch noch kein Präsident war, sondern dessen Stellvertreter. Wir erinnern uns: Herr Clark (nicht Kent!) erkrankte erstaunlich passend an einer Grippe und musste die EarthForce1 leider verlassen, glücklicherweise nur wenige Stunden, bevor die sich in der Umlaufbahn von IO in ihre Bestandteile auflöste. Soviel Glück kam uns damals schon suspekt vor. Und die Aufnahmen des Docs belegen: Pustekuchen! Der Präsident war kerngesund. Das könnte dem natürlich die Karriere versauen, deshalb will er die Beweise und deren Inhaber gleich mit loswerden. Und schickt den kompetentschärfsten Mitarbeiter, den er hat. Agent Dingenskirchen ist zwar scharf, aber nicht besonders sinnig, deshalb ist es Sheridan ein Leichtes, den Sonderermittler ständig an der Nase herumzuführen.

Nun geht alles Schlag auf Schlag (hehe) der Doc (also der alte) wird von Klischeegangstern entführt, die von der Regierung ein bißchen Geld haben wollen.
Auf mysteriöse Art und Weise (ein seeeeeeeeehr gesprächiger Hehler?) haben Garibaldi und Franklin inzwischen auch rausbekommen wo der Gesuchte sich aufhält und hauen (hehe) ihn da raus. Datenkristall UND Doctor gerettet, aber noch nicht der Tag. Denn der Agent hat nach intensivem Nachdenken herausbekommen, dass die Station ja Sensoren hat, die man benutzen könnte. Heißt: Doctor Jakobs muss weg. Aber wohin. Glücklicherweise stellt sich der Agent weiterhin so dermaßen dämlich an, dass man den guten Doctor direkt vor seiner Nase von der Station schmuggeln kann, nämlich eingepackt in schlechte CGI. Agent Dingeskirchen guckt derweil in die Röhre und Dumm aus der Wäsche.

Und wir? Nunja, wir sind alles andere als begeistert von dieser Handlung, die einzig und allein funktioniert, weil sich wirklich JEDER in dieser Folge un-glaub-lich dämlich anstellt. Aber so dämlich, dass es schon wieder Spaß macht. Die inkompetentesten Beamten kombiniert mit der schlechtesten Tarnung des Universums (und zwar im Dreierpack) sorgen für so viele Lacher, dass die Folge in der Gesamtwertung vermutlich besser wegkommt, als sie es eigentlich verdient. Wir vergeben

3 von 6 Penissen

Was erwartet Dich noch? Zahlreiche Referenzen zu Star Trek und klassischem Doctor Who.

Drei Männer für ein Haarleluja

Heute hat Londo gleich doppelten Grund, zu feiern:
Zum einen naht der Jubeltag seines Aufstiegs. Wir wissen nicht, was genau das zu bedeuten hat, aber das ist egal. Der Imperator persönlich hat unserem aufstrebenden Centauri ein Geschenk gemacht. Er darf sich von einer seiner drei Frauen trennen.
Aber es zeigt sich: Man ignoriert Frauen nicht ungestraft und droht ihnen erst recht nicht mit Scheidung. Das war – neben den Giftpfeilen – wohl das letzte, was Londo durch den Kopf ging. Da liegt er nun auf der Krankenstation und wird nur dank der ollen Zippe gerettet, die er aus Dankbarkeit gleich behält, obwohl er gar nicht weiß, dass sie ihn gerettet hat. Aber bei ihr weiß er eben, was er hat. Und wenn es nur Antipathie ist.
Kommen wir zu der nicht ganz so amüsanten Nebenhandlung: Wieder mal kommt ein Typ vorbei, der mal was mit Talia hatte (die Dame scheint – ausser Garibaldi – offenbar nichts anbrennen zu lassen) und vorgibt, auch mit dem Psi-Corps Schluß gemacht zu haben. Ums kurz zu machen: Stimmt nicht, statt dessen ist er Telepath 2.0 und will mit Talia eine neue Superrasse züchten. Doch er wird gestoppt dank Garibaldis genialer Ermittlungsarbeit und dessen Faust im Gesicht.
War sonst noch was? Achja, eine Botschafterin steckt in einem furchtbaren Delenna: Weltraum-Spliss!
Das wäre jetzt die optimale Folge gewesen, um unsere nackte Frauenbeauftragte mit ins Boot zu holen. Statt dessen gibts die volle Ladung Testosteron im Herren-Dreierpack mit entsprechenden Sprüchen. So ist ein abschließender Schwanzvergleich quasi unvermeidlich und ergibt
4 von 6 Penissen