Nov 8 2016
Der alte Minbari und das Meer
Technische Unwägbarkeiten (oder ein zu billig gekaufter Rechner?) verhindern, dass der graue Rat in der üblichen Kostellation des närrischen Dreigestirns an die Mikrophone tritt, aber dank Saschas gespaltener Persönlichkeit und eines bereitliegenden Teppichmessers für gelegentliche Nebengeräusche fällt Raphaels Abwesenheit nur unwesentlich ins Gewicht, zumal wir uns eine gewichtige Folge vorgenommen haben. Nämllich die erste Doppelfolge der Serie. Die wie so oft damit beginnt, dass ein alter Zausel auf die Station kommt.

“Oh, Holde, Delenn, gegen Dich sind tausend strahlende Sonnen nur ein fahles Schimmern in der dunklen Nacht des Weltraums….” – Draal neigt ein wenig zu schwülstiger Sprache und Melodramatik
Der moppelige Minbari entpuppt sich als lallender Lehrmeister der drolligen Delenn. Obwohl wir uns teilweise sicher sind, dass da noch mehr geht…
Sascha: "Da lief doch mehr als Lehrmeister. Das hatte für mich was von Kommando Pimperle" Gregor: "Das ist wie bei uns: Wenn Du im grauen Rat was werden willst, dann musst Du mit dem Mann, der die große Maschine bedient....."
Bevor er große Maschinen bedienen kann, schwingt der gute Draal erstmal große Reden, wie sinnlos sein Leben geworden ist und dass er eigentlich lieber HolzfällerSeefahrer geworden wäre. Immerhin schafft es Londo, die beiden Minbari mit einem Kinderlied und einem kleinen – garantiert alkoholfreien – Coktail aufzumuntern. Und wenn das nicht klappt, holt Delenn einfach mal das richtig gute Zeug raus.
Londo hat inzwischen schon an der nächsten Bar ein Opfer erspäht, das
a) Aufmunterung braucht
und
b) ihm zu einem Gratisdrink verhelfen könnte.
Mit einem kleinen Schwank aus seiner Jugend und einem angedrohten Küsschen kann Londo erst Garibaldis Laune und dann selbst einen heben.
Der “gute” Sicherheitschef ist etwas niedergeschlagen, weil seine Verflossene eventuell zu den Verblichenen gehören könnte, denn “Mars macht mobil” (den Gag haben wir uns im Podcast tatsächlich verkniffen) und niemand weiß, ob Lise nicht längst in den roten Mars-Sand gebissen hat. Und alle Versuche, Kontakt mit dem roten Planeten aufzunehmen enden für Garibaldi in einem hochroten Kopf….
Gregor: "Ich habs mir extra aufgeschrieben: Er ist Sicherheitsoffizier, Sicherheitslevel Ultraviolet Alpha. .... nutzt ihm nur nix"
In seiner Verzweiflung lauert er Talia mal ausnahmsweise nicht im Aufzug auf, sondern nimmt sie mit in eine Bar, um sie mit seiner Backgroundstory und einem extremst unpraktischen Tisch zu konfrontieren
Jedenfalls kann er Talia bequasseln, dass sie versucht, über die superdupergeheime PSI-Corps-Basis auf dem Mars (woher auch immer sie davon weiß) Kontakt zu seiner alten Schnitte aufzunehmen.
“Moment mal!” Werdet Ihr jetzt rufen, “das kann doch unmöglich die Haupthandlung dieser Doppelfolge sein! Denn da kommt nur bedingt ein Angriff (auf dem Mars) und/oder ein Alien (Draal) drin vor!”
Geduld, junger Padawan, dazu kommen wir jetzt. Denn Epsilon 3, bisher so tot geglaubt, wie das Zentrum für logisches Denken im Hirn eines durchschnittlichen CSU-Politikers, erwacht (leider im Gegensatz zum Zentrum für logisches Denken im Hirn eines durchschnittlichen CSU-Politikers) wieder zum Leben:
Man entschließt sich also, ein Forschungsteam auf den Planeten zu schicken, was zwar keine neuen Erkenntnisse mitbringt, aber von Raketen(!) beschossen wird. Der Forschungsleiter ist ein wenig taub auf den Ohren, was Befehle betrifft und hängt etwas zu lange in der Atmosphäre herum, was ihm dann doch ein paar neue Erkenntnisse bringt, aber auch einen gewaltigen Anschiss von Ivanova, die sich kurzerhand zur Gott erklärt, um sich sofort darauf, bei selbigem zu entschuldigen.
Susan beschließt daraufhin, mit Sinclair den Erstkontakt zu wagen und findet dort……den TOD! *donner*
was? Ja, Regie?
Achso, Entschuldgigung, ich meinte einen Toten! *etwaskleinererDonner*
Dank eines genialen Tricks des Commandanten, der sich an seine Steinzeit-Ausbildung erinnert (dort hatte er auch den VHS-Kurs in Schlauspielerei belegt) gucken die beiden aber ganz schön in die Röhre

“Mein Gott! Es ist voller Kerne!” Dieser Supercomputer dient alleine dazu, die Wortspiele pro Folge “Grauer Rat” zu berechnen.
Am Ende finden sie dann den Hüter des Planeten, der sich bei ihnen ein wenig über Kreuzschmerzen beklagt. Und dezent andeutet, dass eventuell das Ende des Planeten, der Station und damit der gesamten Menschheit gekommen sein könnte.
Hier könnte die Folge zu Ende sein, aber man entschied sich für einen deutlich unspannenderen Cliffhänger. Und deshalb haben wir das auch einfach mal getan. Ursprünglich war der Plan, die Folge im Stück zu besprechen, spontan haben wir uns für eine Zweiteilung entschieden. Wertung und weitere Erkenntnisse folgen in Teil II.
Die Wartezeit könnt Ihr überbrücken, indem Ihr auf einen der folgenden Links klickt:
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
- In Kassel gibt es nix zu essen, wie wir selbst erfahren “durften”
- Die großen Batterien sind Mono-Zellen
Und nun ab in die große Maschine und auf Schleudergang gestellt, der Spaß beginnt!
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Okt 29 2019
Doctor Franklin, klau ne Maschine für mich!
“Wir sind alle Söhne und Töchter der Erde!”
“Ich nicht, ich wurde auf dem Mars geboren.” – “Und ich auf der Tau-Station!”
“Äh…wir sind fast alle Söhne und Töchter der Erde!”
“Ich find es echt nicht gut, dass wir hier in fixe Gender-Rollen gepresst werden sollen!”
“Ach wisst Ihr was? Macht Euren Schaiß doch alleine!”
Tja, fast wäre sie nix geworden, die Befreiung der Erde, aber am Ende war die ganze Erde dann doch wieder in den Händen der eigentlich nicht demokratisch legitimierten Mischpoke aus Polizei, Militär und desertiertem Sheridan. Die ganze Erde? Nein, eine kleine zänkische Insel bei Europa versucht immer noch, die Erdallianz zu verlassen. Im kommenden Monat soll das Unterhaus über ein neues Referendum entscheiden. Aber genug davon. Wo waren wir? Achja: Auf dem Mars. Wo die Verladequeen (Young and sweet, Only seventeen, Verladequeen, feel the beat from the tambourine, oh yeah) dabei geholfen hat, die Erdflotte auszuschalten.
Alex:
“So, dass die es nicht mitkriegen. So dass jeder schön sein Telepäthchen an Bord hat”
Wobei die Verladequeen (Ooh, see that girl, Watch that scene, Dig in Verladequeen) ja eigentlich davon ausgegangen war, irgendwelche Explosiv- oder biologische Kampfstoffe an Bord zu schmuggeln. Dass die Ladung aus Telepathen besteht (“Menschen! Die Ladung ist Menschen!”) DAMIT hat sie ein paar Probleme, die Franklin ihr (und auch den Zuschauenden) aber gleich mal ausquatschen kann. Der Heftzweck heiligt eben Manchmal das Frostmittel.
Was uns allerdings noch mehr schockiert: Der Bunker, in dem Dolph Lundgren für Arme Dienst schiebt, hat weder Feuerlöscher noch Verbandskästen!
“Jetzt haben wir den Antrag A38 in zehnfacher Ausführung ausgefüllt, wie es im neuen Rundschreiben B65 festgelegt ist.” – Mann, Krieg ist die Hölle. Vor allem, wenn es Papierkrieg ist.
Ein Zustand, den Sicherheitsbeauftragter Garibaldi nicht mit ansehen kann und NichtDolph deshalb gleich mal vom Arbeitsplatz entfernt. Der darf draussen ein bißchen Marsluft schnappatmen. Auch Lyta darf jetzt vor die Tür, ausgestattet mit Maske und Zauberhelm. Denn die 1,5 Meter Beton überm Kopf, die würden die telapathischen Signale zu den 10tausenden Kilometer entfertnen dick gepanzerten Raumschiffen schon erheblich stören. Jetzt geht die Post ab, denn Sheridans Befreiungsflotte ist da und die Telepathen leisten ganze Arbeit, um die Verteidigung lahmzulegen. Im Wesentlichen, indem sie sich – untermalt durch Franklins sonore Stimme – in Lankabel hüllen.
“Einmal Kabelsalat an Tisch 3 bitte.” Wir können auch Telepathie: Wir können den Systemadmins unter unsern Hörenden das Herz bluten lassen 🙂
Der Weg zur Erde ist also frei und Sheridan darf wieder eine seiner Reden halten.
Auch Clark lässt sich angesichts der neuen Faktenlage die Sache mit der Präsidentschaft nochmal durch den Kopf gehen. So führerstylemäßig…
Bleibt nur ein wönziges Probläm: Der Föhre…Präsident Clark will die Erde brennen sehen. Und das wortwörtlich. Indem er nicht nur eine Waffe auf sich selbst gerichtet hat, sondern das unglaublich langsame planetare Verteidigungssystem einfach mal gleich mit. Und – wer hätte das gedacht – die Agamen…Aggame..Agha…Sheridans Schiff ist NATÜRLICH das einzige Schiff, dass die letzte entscheidende Plattform abschießen könnte, aber NATÜRLICH funktionieren die Waffensysteme nicht mehr. Und während Christopher Franke uns alles an die Ohren schmeißt, was das Berliner Fernsehorchester zu bieten hat, steuert Sheridan auf seinen letzten heroischen Akt zu. Nur, um im letzten Augenblick seinen Allerwertesten gerettet zu bekommen. Aber nicht ohne noch einmal dramatisch durch die Explosion zu fliegen
Und jetzt halte Dich fest: Die Kavallerie der Stunde ist diesmal nicht Delenn, sondern der alte Lehrmeister und ehemalige Gegenspieler General Lefcort. Und sein gut frisierter Captain.
Morgens, der Weltraum – Null grad Kelvin: Die Frisur sitzt.
Mittags im Erdorbit – Knallheiße Explosionen: Die Frisur sitzt.
Perfekter Halt dank drei Weltraumkraft
Ende gut, alles gut? Naja, so semi. Denn da ist ja immer noch die Kleinigkeit mit Sheridans Meuterei und den paar tausend Toten….aber das soll uns später beschäftigen. Erstmal gucken wir mal, was in der Glotze läuft:
Auch Marcus ist ein wenig neben der Spur und hat während der Entscheidungsschlacht nix besseres zu tun, als nach einer Heilung für Susan zu googeln
Stellt sich raus: es gibt eine Heilungsmöglichkeit, aber die ist unglaublich gefährlich. Total schön, dass hier auf eine Folge aus der ersten Staffel zurückgegriffen wird, die eigentlich als Monster of the week abgehakt wurde, aber drei Staffeln später noch relevant wird. SO MACHT MAN DAS, CHIBNALL!
Marcus setzt sich also samt Patientin auf die Station ab, mischt selbige mal ordentlich auf und schließt beide an die Lebensenergietransfusion an.
Hach, wie romantisch. Die beiden werden bestimmt ein tolles Paar!
Apropos Paar: Wir haben ein paar Penisse zu vergeben. Und doch ein paar mehr. Stellenweise ist die Folge dermaßen pathetisch, dass wir beim gucken ungefähr so dreinblicken:
Dann hätten wir uns wie so oft in Staffel 4 einfach mehr Zeit gewünscht: Gleich 2 Planeten in einer Folge erobert und der Staffelbösewicht gibt doch recht unspektakulär den Löffel ab. Aber alles in allem weiß die Folge zu gefallen und wir vergeben
5,5 von 6 Penisse
guck Dir doch noch das hier an:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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By Sascha • Episoden, podcast • 0 • Tags: Avengers, Disney, Doctor Who, Dominion, Romulaner, Schneewittchen, Star Trek, Star Wars, Tee, TNG, VHS