Jan 24 2017
Captain Grinsebacke im Wechselbart der Gefühle
Die letzte Folge hat uns ja ganz schön geflashed zurückgelassen. “Alles ist anders” klingen uns die Worte von Cmdr Nicht-Sheridan noch in unseren Ohren und unser sympathisch-phlegmatisches Holzgesicht soll schneller recht behalten, als es “Einen Flug nach Minbar bitte!” sagen kann. Und wer weiß, wie schnell Sinclair googelt, weiß auch, dass DAS ganz schön lange dauern kann. Jetzt isser jedenfalls weg (weg!) und wir sind wieder allein allein.
Sascha: "Wer wissen will, wies mit Sinclair und seiner Verlobten weiterging und ob sie jemals geheiratet haben, dem seien die Bücher ans Herz gelegt." Mary: "Da wird von der romantischen Hochzeit berichtet, am Currywurststand auf dem Weg das Mobiliar einzukaufen."
Aber wir haben nicht viel Zeit, dem alten Commander hinterherzuweinen, denn – wie das bei begehrten Posten so ist – sein Nachfolger steht schon bereit. Und mein Gott, ist DAS mal ein strahlender Held:

Strahlemax könnte glatt Werbung für Space-Zahncreme machen und hat in den ersten 10 minuten dieser Folge mehr Mimik gezeigt als Sinclair in der kompletten ersten Staffel
Der neue kriegt von Susan die erste Staffel samt Cliffhanger im Schnelldurchlauf erzählt. Und wir haben den Eindruck, dass Mira Furlan und Jerry Doyle in dieser Folge den entspanntesten Job haben.

Sascha:
“Jerry Doyle hat gesagt, das war für ihn das leicht verdiensteste Geld, ever.”
Felo:
“Garibaldi hat auch noch nie so kompetent gewirkt.”
Während der Eine noch den Schlaf der Inkompetenten schläft, hockt die Andere noch in ihrem Kokon, der in regelmäßigen Abständen von ihrem Assistenten abwechselnd gefeudelt und geknuddelt wird. Doch es droht Gefahr!
Mary: "Ich find das aber auch schwierig, weil Lennier da so viele Kerzen um den Kokon positioniert hat. Ich denk immer: Oh Gott, ein falscher Kokonöffner und die gute brennt sofort!" Felo: "Draussen tobt die Raumschlacht, dann fallen die Kerzen um....der Kokon sieht leicht entflammbar aus!" Raphael: "Das wäre aber mal ein schöner Serientod gewesen für einen Charakter" Sascha: "Und dann kommt Garibaldi rein und sagt: Was riecht denn hier so lecker nach BBQ?"
Nein, nicht der mangelnde Brandschutz, über den machen wir uns schon lange keine Gedanken mehr, sondern in Form eines abtrünnigen – Achtung! – MinBarti

“Ich verkaufe diese Wunderschönen Bart-Kämme aus echten Knochen!” – Obwohl Kalain ein sehr einnehmender Verkäufer sein kann, rennen ihm trotzdem die Kunden davon. Oder er den Kunden, seit seinem letzten mißglückten Im-/Export-Geschäft (Tote Menschen gegen Tödliche Waffen) ist er mit seinem Schiff auf der Flucht vor der regressfordernden Regierung
Obwohl Sheridan so jugendhaft und unschuldig wirkt, hat er es gewaltig hinter den Ohren. Hat er doch im Krieg gegen die Minbari gute Mine zum bösen Spiel und tote Minbari zum explodierenden Schiff gemacht. Zwar nicht besonders ehrenhaft, aber effektiv. Was Sheridan trotz seiner ansprechenden Optik bei den Minbari nicht gern gesehen macht. Deswegen ist auch Lenier am Anfang etwas zurückhaltend, bevor es dann plötzlich aus ihm heraussprudelt, warum der Krieg so schnell zu Ende war, warum Sinclair eine Gedächtnislücke hat und warum Minbari-Seelen seit 2000 Jahren Körperchen-Wechsel-Dich mit den Menschen spielen. DAS kam überraschend

Jo, Man! Im Gegensatz zu Sinclair hätte Sheridan die ganze Geschichte auch verstanden, wenn sie Lenier nicht zusätzlich pantomimisch dargestellt hätte
Jedenfalls sind da einige Minbari noch mächtig gewaltig sauer auf Sheridan. Und vor allem wegen der Tatsache, dass der plötzlich das Kommando über eine diplomatische Mission hat. Die abtrünnigen Minbari suchen ohnehin grade einen Grund zum ehrenhaften Sterben und hoffen, drei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Tja, Pech nur, dass Sheridan nicht nur ausgesprochen gut aussieht, sondern im Gegensatz zu seinem Vorgänger extrem schnell schaltet und dann doch genau das macht, was Sinclair in so einer Situation gerne tut: Nichts.
Nagut, er tut doch was, er schaltet zumindest die Discobeleuchtung an:
Die Drecksarbeit übernimmt dann ein anderes Minbari-Schiff, wenn auch etwas widerstrebend. Am Ende ist also auf den ohnehin schon großen Scherbenhaufen noch ein bißchen Weltraumschrott dazu gekommen.
Sascha: "Damit geht die erste Folge der 2. Staffel zu Ende und bringt tatsächlich so gut wie keine Auflösung von Chrysalis." Mary: "Das macht ja nichts, dafür haben wir jetzt Sheridan."
Und da hat Mary verdammt nochmal Recht! Einfach mal so (aus inzwischen bekannten Gründen) den Hauptdarsteller auszuwechseln und den geplanten Handlungsbogen soweit zu dehnen, dass er nicht reißt, sondern im Gegenteil deutlich besser wird, als der ursprünglich geplante (und der war stellenweise schauderhaft) da heißt es: Hut ab! Dabei gab es diese Folge gar keine komischen Hüte. Dafür geschmacklose Hemden:
Der eine Hemdträger ist uns übrigens von Anfang an unsympathisch und da sind wir nicht alleine mit dieser Meinung.
Gespaltener Meinung sind wir, was die DVD-Staffelbox betrifft. Felo und Sascha beschweren sich über billige Soundeffekte in Menüs, ein echt verwaschenes und – am allerschlimmsten – Künstlich auf 16 zu 9 gestutztes Bild, das regelmäßig untere und obere Kopfpartien der Protagonisten abschneidet. Mary dagegen schwört Stein und Bein, die Serie noch im klassischen Format zu genießen:
Mary: "Manchmal sind in meiner Welt ja Sachen anders. Moment, ich schreibe das zu meinen Hausregeln dazu: 'Meine Welt ist 4 zu 3!' "
Auch wenn die Optik uns so manche Szene vermiest, ist der Inhalt doch toll. Und wir halten unsere Hüte fest, denn obwohl nebenbei ein neuer Protagonist (oder zwei, wenn man den schleimigen Piloten mitzählt) eingeführt werden muss, schraubt die Serie kein bißchen an Tempo zurück. Im Gegenteil. Wir ahnen: Jetzt geht sie los die wilde Achterbahnfahrt.
Da wir den Meister der Penisse persönlich im Cast haben, greifen wir heute besonders gerne in die Hose und kommen auf eine Gesamtwertung von
Und weil es eine schöne Tradition geworden ist: Marys Zeichnungen aus ihren Notizen:
Bevor wir den neuen Captain an Bord begrüßen legen wir Dir noch folgende Links ans Herz:
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
- Es blinkt rot – und wurde in dutzenden SciFi-Filmen verwendet.
- Die Omega-Klasse sieht ein bißchen aus wie die “alexei leonov” aus “2010”
- Die Andocksequenz von Elite
Kein Hamster wurde bei der Aufnahme dieser Episode verletzt.
Wer das verstehen will, sollte unseren Outtake-Perk bei Patreon ziehen 🙂
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
[podlove-episode-flattr-button]
Feb 16 2021
Herr Kuehler mit dem Fühler und die Liga der außergewöhnlichen Außerirdischen
Herzlich Willkommen zu dem Podcast, in dem Mary und Sascha vorwiegend über Essen reden.
Warum ausgerechnet auf Wassermelonen? Nun, das liegt an diesem Herrn hier:
“Ich habe eine Wassermelone geladen!” Donnyboy ist auf der Suche nach seinem Babe. Es muss auch kein Schweinchen sein.
Stellt sich raus: Das ist der Bruder von Patrick Swayze (Meine Güte, der ist auch schon wieder 12 Jahre tot!) und hat sich auf zwielichtige Bösewichter spezialisiert. Und was trifft diese Rollenbeschreibung besser als ein Raider-Pirat
Allerdings hat da Susan noch ein Wörtchen mitzureden und entzieht den Piraten gleich mal ihre Basis, um sich dann auf den mühevollen Heimweg zu machen, während der Chef bequem in der Whitestar nach Hause jettet. Das ganze Vorgeplänkel war aber eigentlich nur nötig, damit Susan auf dem Rückweg im Hyperraum auf ein geheimnisvolles Objekt stößt (Das gehört in ein Museum!) und es mit nach Hause bringt.
Das berechtigte(!) Interesse der Verbündeten wird von Sheridan allerdings gekonnt argumentativ beiseite gebürstet. Wir fassen die Argumentationskette des Kommandanten einmal kurz zusammen:
Die Liga lässt sich davon erschreckenderweise überzeugen, aber das zwielichtige “Forschungsunternehmen” IPX hat Wind vom Fund bekommen und noch erschreckenderweise hat Sheridan offenbar vergessen, dass IPX am Tod seiner Frau Schuld war und willigt ein. Aber, hey, wer kann bei DIESEM Gesicht schon Nein sagen?
Frau Trent erfüllt genau zwei Zwecke: Zwiellichtig sein und Expositionsbomben (oder besser: Expeditionsbomben) zünden für die Zuschauenden, die die Serie noch nicht gesehen oder weite Teile davon verschlafen haben. Gleich drei von diesen elend langen Monologen sorgen dafür, dass bis zur Hälfte des Films eigentlich nicht viel passiert ist.
DANN gehts aber ab: Es kommt wie es kommen muss: Das Artefakt wird aktiviert und unser Lieblingstechniker gibt den Löffler ab
Der heimliche Held dieses Werkes (neben Delta 4 versteht sich): Herr Kuehler. Der Erfinder des gleichnamigen Grills. Nur Männer wie er wagen sich ohne Helm ins All und können die Schutzbrille so verwegen über der Kappe tragen.
Tentakel räkeln durchs All, die großen Alten erwachen, harmlose Leute werden zu Zombies und alles kracht und Explodiert. Alles noch angereichert durch Jahrmillionenalte Prophezeiiungen und Warnungen. Also im Grunde, wie das Finale von “Picard” nur besser und ohne Copy&Paste Flotte. Denn statt zum Riker greift Sheridan zu einem altebwährten Plan.
Und so schnappt er sich den Bombenkoffer, schwebt Star Trek 1 gleich durch Weltraumpoperzen und zündet die Stimmungsbombe. Und dann macht es “Puff” und alle Vorlonen fallen um.
Und weil man schon das Finale von “Picard” vorweggenommen hat, kann man auch gleich noch die Steilvorlage für Disco Staffel 2 liefern und einigt sich am Ende darauf, dass das alles nicht geschehen ist. Auch der Mord von Frau Trent an ihrem Assistenten ist vergeben und vergessen. Schließlich war man ja under the influence.
Am Ende dürfen alle ihren Heldengang machen nur die arme Lyta muss mal wieder alleine in die Sterne glotzen, nachdem sie mal wieder die geistige Müllkippe für Vorlonen und Menschen war und von selbigen als Mittel zum Zweck durch die Gegend geschubst wurde. Einzige Ausnahme: Das gefühlt stundenlange Liebesgeständnis von Zack, über das leider auch nicht mehr gesprochen wird.
Was machen wir nun draus?
Also vorweg: Optisch ist das eine völlig neue Dimension im Vergleich zur vorherigen Staffel.
Und die Station hat auch nie so belebt ausgesehen wie hier. Dazu kommen noch so wunderschöne Kleinigkeiten wie die der in echt nachgebaute Wartungsroboter, die amerikanische Ureinwohnerin in Führungsposition und natürlich so liebenswerte Nebenfiguren wie Herr Kuehler. Wir werden nie seinen Vornamen kennenlernen. Und auch mit Erwartungen wird teilweise gespielt. So hätten wir eigentlich schon vor dem Vorspann viele Centauri-Dukaten auf das baldige Ableben von Delta 4 gesetzt, der erstaunlich lange durchhält, um dann kurz vor Schluss doch noch mit seiner Maschine hochzugehen. Er hatte dann doch ZU viel Screentime für einen bis dato nie dagewesenen Piloten. Auch die Prämisse ist eigentlich ganz gut. Nur, man darf halt nicht zuviel drüber nachdenken
Und im Nachgang ärgern wir uns dann doch über viel verschenktes Potential. Frau Tallman schauspielert sich hier für ihre Verhältnisse die Seele aus dem Leib. Und das für nichts und wieder nichts. Denn am Ende steht die Figur Lyta noch tragischer da, als ohnehin schon. Sie wird wieder mal von allen (sowohl Vorlonen als auch Stationsbewohnern) als Mittel zum Zweck und Fußabtreter benutzt. Und man wünscht sich regelrecht, dass Zack und Lyta doch noch ihr happy end bekommen hätten und zu gemeinsamen Abenteuern aufgebrochen wären. Das hätte uns die schlimmeren Teile von Staffel 5 schlichtweg erspart. Auch wenn der Film doch recht lange braucht, um aus dem Knick zu kommen und die Lösung (Problem+Atombombe=Bumm! Kein Problem mehr) dann doch etwas billig war (WAS genau haben die Vorlonen jetzt nochmal beigetragen?) weiß der Film doch zu unterhalten. Erst durch Stimmung dann durch jede Menge Action. Und getreu unserem Motto “Es gefällt, was unterhält!” greifen wir in die Spendierhosen und vergeben
4,5 von 6 Penissen
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
[podlove-episode-flattr-button]
By Sascha • Episoden, podcast, Sonstiges • 0 • Tags: Avatar, Borg, Deep Space 9, Die Schlümpfe, Doctor Who, Elite, findet Nemo, Herkules, Herr der Ringe, Kevin Sorbo, Louis de Funes, Lovecraft, mouth of madness, Picard, Pixar, Sam Neil, Star Trek, Star Wars, Tomb Raider, Vger, Xena