Spielt das selbe Lied nochmal!

Wir sagen: Hüte Dich vor den Ideen des Scherz! Denn wir konnten ja nicht ahnen, dass der große Schöpfer seinen eigenen Zeitplan derart nach unserer Podcastplanung ausrichten würde.

Sascha
“Das zeigt wieder mal: Hüte Dich vor dem, was Du im Scherze sagen tuen tust!”
Raphael:
“Viel mehr haben wir in unserer sechsjährigen Karriere nicht zustande gebracht: Entweder hatten wir Recht, oder wir haben jemanden getötet.”

Was ist passiert? Nun, wer die letzte Woche mit einer Videokamera hinter einem Stein auf Z’ha’dum verbracht hat, wie weiland der gute Kosh (also, der GUTE Kosh) der/die wird es vielleicht wirklich nicht mitbekommen haben, der Rest wird es ähnlich wie wir gleich dutzendfach in diverse Timelines gespült bekommen haben:

Babylon 5 wird rebootet.

Diestmal wirklich. Diesmal vom Cheffe selber. Auf einem Sender, der bereits für diverse Reboots bekannt ist, etwa das mit den drei Hexen. Was die beiden Herren, die den heutigen Cast bestreiten, allerdins nur kurz vom Wegschalten her kennen.

Sascha:
“Ohne Piper – ohne mich! Das lass ich mir auf ein T-Shirt drucken.”

Das ist die große bunte reebot-Show und sie sind alle mit dabei, denn JMS hat offenbar allen noch verbliebenen Recken eine Rolle in der Neuauflage versprochen. Wen oder was die spielen könnten ist ebenso Thema des Castes wie die Spekulation über die generelle Ausrichtung und die Hoffnung auf schöne Schiffsdesigns, helle Glühbirnen am Set und Gegenstücke zu den Centauri-Penissen. Auch wenn wir dem Reboot mit gemischten Gefühlen entgegensehen: Wir hatten uns eigentlich drauf eingestellt, diesen Podcast im kommenden Jahr langsam auslaufen zu lassen. Und jetzt spült uns der große Schöpfer persönlich neues Besprechungsmatierial in den Stream, ist das nicht großartig? Und selbst wenn es mies wird, hey, das macht die Originalserie nicht schlechter.

Sascha:
“Und dann wirds eine kleine laute Gruppe geben die sagt: Ich finds scheiße, aber ich gucks trotzdem um dann nach jeder Folge zu sagen, wie scheiße es war.”
Raphael:
“Willkommen beim grauen Rat!”

Was denkst DU über die Reboot-Pläne? Was wünschst Du Dir? Wie stellst Du Dir das vor? Lass uns mal Deine Meinung da. Als Kommentar unterm Beitrag, als email oder als Sprachnachricht! Der Goldkanal ist geöffnet.

Liebeskugeln für den Arschologen

Beginnen wir mit einem Witz:
Was sagt ein räuberischer Archeologe zum anderen?
“Klaus!”

Sei nicht wie Klaus und bestehle keine Kultstätten! Aber die KultSerie (oder besser der Film) heißt ja schließlich “Babylon 5” und so ist es unvermeidbar, dass das Artefakt schlussendlich auf der Station landet. Gemeinsam mit Mr. Gaarrrriballldi. Und dieser versöhnt sich erstmal mit der Stationschefin, indem er in ihr Büro einzieht. Während der räuberische Archeologe, das Garibaldi bereits angekündigt hat, sein Solär zu streichen, wenn er nicht bald Ergebnissse bringt, sich bereits mit Hilfe seines Kosmos Experimentierkastens an einer Umschulung versucht. Der Funke springt dummerweise in die Station über und diese ist ab Stand jetzt verfluuuuuucht. Und wen ruft man in so einem Fall? Die Seelenjäger.
Stellt sich raus: Der Arschologe hat ausgerechnet die wertvollste Kugel aus der Halle der Seelen geklaut. Und weil die Seelenjäger jetzt ziemlich seelenlos sind, wollen sie sich die Kugel geben (lassen). Die entbüchsten (entkugelten? Raugekullerten?) Seelen sind nach all den Jahrhunderten zu Millionst in einem Goldfischglas allerdings zu recht ziemlich sackig und können sich eine schönere Zukunft vorstellen, als wieder eingesperrt zu werden.
Der inzwischen ziemlich verrückte Arschologe will zusammen mit dem nicht minder verrückten Teil der Seelen genau dafür sorgen. Und jetzt geht alles ganz fix: Der Seelenjäger wird in Sekundenbruchteilen überzeugt, dass sein Volk einen Fehler begangen hat und hilft, Schlimmeres zu verhindern. Kurz bevor der Reaktor in die Luft gesprengt wird. Der Happy-End-Deal: Die Seelen bekommen Holo-Körper und dürfen sich hin und wieder mal in echten Körpern vergnügen.

Sehr schöne Regie, wäre solide Doppelfolge, sehr unterhaltsam, auf die erotischen Eskapaden im rot leuchtenden Sektor hätte man weitgehend verzichten können und vor allem auf die doch sehr klischeehafte Darstellung der Bordellbesuchenden. Hier schwingt eben nicht nur Lochleys Liebeskeule, sondern auch die sehr amerikanische Moralkeule mit. Nichts desto trotz hatten wir viel Spaß und packen natürlich auch die Centauripenissse aus. Nämlich

4 von 6 Penisse

Ulrich, der lila Vorlone und die blutige Schattenbremse

Herzlich wilkommen zu einer Folge, vor der sogar die Protagonisten am liebsten flüchten wollen. Bis auf Lyta, die extra vorbeikommt, um uns eine Kostprobiere ihres schauspielerischen Untalents zu demonstrieren. Ihr erster Aufritt auf der Krankenstation veranlasst unseren Stationkommandanten, das Weite zu suchen und der Station wortwörtlich aufs Dach zu steigen.
Leider haben die Aussenaufnahmen vor dem Vorspann so dermaßen ins Budget geschlagen, dass für ein Andockmanöver und ein elegantes Veralssen des Schiffs kein Geld mehr da war. Der gute Kosh 2 (in Fachkreisen Ulrich genannt) rollt deshalb hinter einem generischen Hochregal hervor, um sein konspiratives Begrüßungstreffen mit Susan und John zu halten. Streng geheim.
Dass unter der neuen Haube jetzt auch ein ganz anderer Wind weht zeigt sich gleich bei der ersten Begegnung zwischen Lyta und Ulrich. Der geht nämlich ganz schön grob mit der guten um.

Die darf auch gleich noch ein bißchen mehr von ihrem “Können” zeigen, denn Sheridan will die Theorie, dass Telepathen den Schattenschiffen schaden könnten in einem Feldversuch testen. Ums kurz zu machen (ungefähr so kurz wie in der Folge, wo diese eigentlich fundamentale Entdeckung mal so nebenbei abgehandelt wird): Klappt. Nur dummerweise kommen noch mehr Schattenschiffe, um dieses Forschungsergebnis unter den Teppich zu schießen. Doch dank einiger Backup-Telepathen und einer kleinen Flotte, angeführt von G’Kar kann man den ersten Sieg über die Schatten erringen! Das könnte DER Turningpoint der Serie sein, wenn er nicht so belanglos erzählt worden würde.

Und wir fragen uns weiterhin: Warum ist das eine Nebenhandlung? Denn den Rest der Folge verbringen wir bei *seufz* Doctor Franklin. In einer Bar. Mit einer drogenabhängigen Sängerin. Die singt. In einen Leuchtdildo. Und wer jetzt denkt: Naja, ein bißchen Musik, was kann daran schlimm sein? Laß Dir sagen: Gefühlt besteht die Hälfte der Folge aus Musik. Und zwar vom Chef selbstgeschrieben. Dazu Dialoge, bei denen man brechen könnte. Apropos brechen: Kurz nach dem GV bricht der Arzt wieder durch und Franklin belehrt seine durchgenagelte, dass sie gefälligst nicht soviel saufen soll. Diese wiederum verlangt im Gegenzug nach Drogen. Das hätte Franklin ein klitzekleines Warnzeichen sein können. Statt dessen pennt er nochmal ein und wacht ohne Frau und ohne Kreditkarte auf. Depp. Aber: Cathlyn ist mitnichten ein Junkie, sondern einfach nur todkrank und braucht die Drogen gegen ihre Schmerzen.
Ende vom (G)lied: Die Trulla bittet Franklin, die letzten Wochen bei ihr zu bleiben. Und der Arsch wandert weiter. Als gebrochener Mann. Also kameratechnisch. Denn neben der schmalzigen Musik wird Franklin auch noch durch schmierige Gläser in mehreren Facetten gefilmt.

Fazit:

Babylon 5 goes Baywatch. Folgen, die gefühlt zur Hälfte aus Musikvideos bestehen, kennen wir normalerweise nur von Malibu Beach. Keine Ahnung, was JMS geritten hat, diesem absolut belanglosen Handlungsstrang so dermaßen viel Prominenz und Zeit einzuräumen. Zumal er Franklin absolut kein Stück voranbringt. Und diese Dialoge!

Der andere Handlungsstrang ist deutlich interessanter: Man hat eine Waffe gegen die Schatten! Aber merkwürdigerweise reichen dann doch ein Narn-Schiff und der weiße Stern, um auch ohne Telepathen ein Schiff zu zerstören. Warum dann der ganze Aufwand? Da baut man sich etwas auf, um 5 Minuten später wieder alles mit dem Hintern einzureißen.

Was zu gefallen weiß sind die tollen Außenaufnahmen vor dem Vorspann und zum Teil auch die Szenen um den neuen Vorlonen-Botschafter. Man ahnt schon, dass mit dem nicht alles eitel Sonnenschein sein wird. Auch wenn der gute Captain da ziemlich begriffstutzig wirkt, wenn er Kosh zum dritten Mal nach seinem richtigen Namen fragt.

Die (hier gar nicht angesprochene) Nebenhandlung um das Narn-Schiff hat tolle Dialoge, aber irgendwie haben wir das Gefühl, dass G’kar eigentlich schon weiter sein müsste und sich ein bißchen zu sehr vom Narn-Captain auf der Nase rumtanzen lässt.

Am Ende kommt aber eine klar unterdurchschnittliche Folge bei raus und wir vergeben

2,5 von 6 Penissen

Spock Junior sagt: Jeder nur ein magnetisches Kreuz!

Kommen wir nun zu einem Gleichnis gar biblischen Ausmaßes: Wir lernen Bruder Edward (ohne Scherenhände) kennen und mögen, denn er ist einfach eine Seele von Mensch, wie uns hier recht superschwellig um die Ohren gehauen wird. Stellt sich aber heraus: Die Seele ist gar nicht seine. Sondern gehört Edward 2.0, der neu auf die geistige Festplatte aufgespielt wurde, weil sich die erste Version des geistigen Betriebssystems sagen wir als etwas unrund erwiesen hat.
Stellt sich (für uns schon relativ früh und offensichtlich) heraus: Der gute Edward war früher mal der böse James, der in billigen Kulissen diverse Frauen gemeuchelt hat. Deshalb hat man sein Gedächtnis gelöscht und ihm eine neue Persona verpasst. Was wiederum den Familien seiner Opfer so gar nicht passt. Weil ihrer Ansicht nach der Mörder noch frei rumläuft. Sie haben also weder Kosten noch Centauri-Telepathen gescheut, um in Edward erst die Erinnerung an sein frühes LasterLeben zu wecken und dann als durchgeknallte Racheengel vorm Mönch zu stehen.
Tja, da hängt er nun, der Edward und weil das Rote Kreuz auf der Station deutlich uneffektiver ist, als das von seinen Häschern eiligst improvisierte, macht er in den Armen von Bruder Theo seinen letzten Atemzug. In der Gewissheit, dass er die Kraft hatte, sich seinem Schicksal zu stellen. Und ebenfalls in dem Wissen, dass er nun sowohl die Sünden seines aktuellen als auch seines vorherigen Lebens büßen konnte. Und sein Mörder? Den ereilt – welch Überraschung – die gleiche Strafe wie sein Opfer und kommt als nicht minder creepy guckender (diesmal aus anderen Gründen) Mönch verwandelt zurück auf die Station, was Sheridans große Worte von Vergebung ein wenig auf die Probe stellt.

Lyta hat erst ne Weile an der Grenze der Vorlonen und dann bei den Vorlonen abgehangen und hat neben einer gesundheitlichen Generalüberholung eine Honoraranstellung als freie Mitarbeiterin des Botschafts abgestaubt. Das und die Tatsache, dass vorher noch niemand einfach so zu den Vorlonen spaziert und wieder zurückgekommen ist, macht Garibaldi natürlich stutzig.
Welch ein Glück, dass sie grade auf die Station zurück gekehrt war, um an der Aufklärung des Falls mitzuwirken. Hätte sie auch dem Erste-Hilfe-Team vielleicht gesagt, wo Edward ist, und nicht nur Garibaldi, hätte man den Mönch natürlich vielleicht noch retten können. Aber wir wollen nicht päpstlicher sein, als der Papst.

Auch diese Folge fühlt sich irgendwie merkwürdig an, punktet aber dadurch, dass hier moralische Themen zwar angerissen werden, es aber am Ende nicht die “Guckt mal Kinder, DAS ist die richtige Meinung” Lösung gab, sondern man sich als Zuschauer durchaus seine eigenen Gedanken machen darf und muss. Kritikpunkte gibt es allerdings für die zeitweise belanglose Regie. Da hätten wir uns bei dem Namen etwas Anderes erwartet.

Davon ab und trotz des ziemlich überstürzten Endes machen wir keine drei Kreuze, dass die Folge endlich vorbei ist, sondern hätten uns im Gegenteil etwas mehr Zeit gewünscht, um die Apekte der Folge mehr zur Wirkung zu bringen. Aber auch so hinterlässt die Episode drei zufriedene Ratsmitglieder, die insgesamt

4 von 6 Penissen