Jul 24 2018
Von schlafenden Pferden und ausgeschlafenen Vorlonen
So. Zieht Eure Hosen an, wir erwarten Damenbesuch! Und das, obwohl Lady Adira in ihrer Zeit bevor sie Lady wurde, vermutlich schon eine Menge Jungs ohne Hose gesehen hat. Londo läßt jedenfalls die Rosensuite buchen und schickt Vir los, um Reizwäsche zu kaufen.
Tim:
“Wo hat man sowas schon gesehen? Einen Blumenstrauß mit kleinen Lämpchen, die leuchten.”
Alex:
“Ich glaube, bei Babylon 5 habe ich so etwas schonmal gesehen.”
Dumm nur: Mr Morden bekommt Wind von der Sache. Und der (also Mr Morden nicht der Wind) ist momentan nicht so gut auf Londo zu sprechen. Hat der doch nicht nur selbst alle Verbindungen zu Mr Morden und seinen schattigen Gesellen gekappt, sondern auch Lord Refa durch den berühmten Rheinischen Giftcocktail (wir erinnern uns: Die erste Komponente ist Kölsch, die zweite Altbier) duzu gebracht, eben jenes ebenfalls zu tun. Kein Wunder, dass Morden rot sieht
Und was macht ein Mr Morden, wenn er in einer Zwickmühle sitzt? Richtig! Seinem Namen alle Ehre. Erst erMORDEN wir also ein paar Wachleute, dann einen Giftkurier und schließlich die Angebetete von Londo Mollari. Da bekommt das Wort Tränensack eine komplett neue Bedeutung:

Nachdem wir also den ersten Teil der Folge einen himmelhochjauchzenden Londo erlebt haben, ist er nun logischerweise vom Tode betrübt und Mordens plan geht auf: Der Zausrige Centauri hält die abgelebte Angebetete für einen perfiden Plan des ruchlosen Refa und wendet sich wieder dem mordenden Morden zu.
Und da geht ja noch ein Mord auf dessen Gewissen. Aber der Reihe nach: Der gute Sheridan hat nämlich so seine Problemchen mit der ihm gestellten Aufgabe: dutzende völlig verfeindete und paranoide oder feige Rassen an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam gegen die Schatten zu kämpfen…DIE Jobbeschreibung hätte ihn eigentlich schon stutzig machen sollen. Stellt sich raus: Ist NOCH schwieriger als gedacht. Es braucht eben ein Signal. Mal was eigenes..was völlig anderes…ein frisches Gesicht! Das einzige, das ihm einfällt ist aber hinter einer ziemlich dicken Maske versteckt. Mit einer gehörigen Portion Starrsin obendrauf. Lange Rede kurzer Sinn: Der gute Kosh denkt nicht daran, sich in den Krieg einzumischen. Aber wer nix zu verlieren hat, der kann auch mal einer wandelnden Klobrille Fäkälbeleidigungen an den beschutzanzugten Hals werfen.

Kosh ist erstmal not amused und sogar kurz davor, unseren Captain zu Hack zu verarbeiten, erklärt sich dann aber doch bereit zu helfen und verschafft der Allianz i.G. den erhofften symbolischen Sieg. Aber zu einem Preis?
“2 Euro?”
“Nein, ich werde nicht da sein, wenn Sie mich brauchen!”
“DANN GEH DOCH NACH Z’HA’DOM!”
Mr Mordens Gesellen sind logischerweise nicht begeistert und erklären anhand Koshs Anzug mal ganz anschaulich, was eine Schnittmenge ist. Glücklicherweise hatte der Botschafter noch nicht seinen Schlaf-Schutzanzug an.
Tim:
“Vielleicht ist das wie mit Pferden. Pferde schlafen doch auch im Stehen.”
Alex:
“Vielleicht kann der eigentliche Kosh innerhalb des Anzugs ja auch liegen, während der Anzug steht.”
Der sterbende Kosh projeziert sich nochmal als dessen Vater in die Träume von Sheridan. Und dann zack. Kosh tot, Ersatz ist bestellt, für das Schiff Rücksturz zur Sonne
War sonst noch was? Achja: Tims Lieblingscharakter hat ein kleines Problem: Doctor Franklin.
Alex:
“Mit dem STIMT was nicht.”
Der gute Doctor setzt sich nach Feierabend nicht nur auf das gemütlich grünliche 90er Jahre Sofa, sondern auch gerne mal einen gute-Nacht-Schuss:
Soll er, aber der anhaltende Mißbrauch von Aufputschmitteln und Erfrischungstüchern zeigt irgendwann Wirkung. Und zwar sosehr, dass auch unser merkbefreiter Sicherheitschef mitbekommen muss dass unser aufgeblasener Superdoc beinahe auch einen Patienten aufgeblasen hätte.
Tim:
“Ich hätte ja gedacht, dass der da verreckt. Mich hätts nicht gewundert mit 10 bar in der Lunge.”
Alex:
“Wenn er noch wie so’n Lufballon wo die Luft rausströmt durch die Luft geflogen wäre, so pfffffüüüüüüüüüü”
Tim:
“wenn das dann plötzlich so platsch macht und von innen spritzt das Blut gegen die Scheibe. Oh oh….Wie Ihr habt 10 bar eingepumpt? Ich habe 1 bar gesagt!!!”
Garibaldi schnüffelt deshalb dem medizinischen Stab (dem von Dr Kyle?!?) hinterher und zeigt wieder seine congenialen Computerkenntnisse
Alex:
“Offensichtlich hat man auf Babylon 5 kein Netzwerk, dass man von anderen Rechnern aus auf Dateien zugreifen kann.”
Aber auch Franklin selber hat die Dateisuche bemüht und der grün blinkende Cursor auf dem Display verrät: Jau, er ist abhängig. Und deshalb wird er jetzt abgängig und schmeisst nach einem letzten wehmütigen Blick auf seine Berufungsurkunde dem Chef seine eben erst erhaltende Uniform vor die Füße.
Alex:
“Das hab ich aber auch gedacht: Diese Schneiderkosten! 3 Tage in der neuen Uniform und schon haut er in den Sack.”
Tja. Franlin weg, Kosh Tot. Londo wieder in den Fängen der Schatten. Aber immerhin sind wir alle ein bißchen näher zusammengerückt.
Für eine Folge, die das Wort “Zwischenspiel” im Titel hat, passiert verdammt viel. Und einfach mal einen der Hauptcharaktere um die Ecke bringen war in den 90ern schon ne Hausnummer. Haben wir schonmal erwähnt, dass George RRRRRRRRRRRRRRRRRRR Martin die Serie früher geguckt hat, bevor er seine berühmten Bücher geschrieben hat? Wir sagen ja nur so….
Und hatte man zuletzt ein bißchen Hoffnung, dass Londo erkannt hat, mit was für Leuten er sich da abgibt kommt jetzt der Schlag in die Magengrube. Ihm ist nach Adiras Tod alles egal und will die Welt nur noch brennen sehen. Also so, wie momentan 90% aller relativ frisch gewählten Staatsoberhäupter hier auf der Erde.
Alex:
“Ich glaube, Republikaner, die sich den alten Glanz zurückwünschen, gibts momentan viele…”
Wir sind schwer beeindruckt und vergeben

Und das solltest Du Dir noch angucken:
- Die Gaim sind nach Neil Gaiman benannt, wie er selbst stolz bei twitter verkündet
- Hat uns die Schatten etwas verleidet: Die Racnoss-Queen bei Doctor Who
- Besprechung des Pilotfilms? Das war ein Bonus beim Crowdfunding für die Babcon
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
![]() |
Alex
5,5 / 6 |
![]() ![]() |
|
![]() |
Gregor
5 / 6 |
![]() ![]() |
|
![]() |
Tim
5 / 6 |
![]() |
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Apr 2 2019
Feister Trick mit Nummer 100
Recht spontan haben wir uns letzte Woche auf unserem mumble-Server eingefunden, um gemeinsam mit mehr oder weniger geistigen Getränken anzustoßen. Denn es gab gleich mehrfachen Grund zum Feiern:
Zum einen sitzen wir (zumindest, wenn man der Zählreihenfolge glauben mag, in Wahrheit war es deutlich öfter) zum 100. Mal vor unseren Mikrophonen, um eine Folge aufzuzeichnen. Und der Zufall will es, dass in Folge 99 gerade der Schattenkrieg beendet wurde.
Zwei Punkte, über die man vortrefflich plaudern kann. Was wir prompt getan haben. Ausserdem ging es noch einmal um die Babcon25 aus dem letzten Jahr, das geplante Babylon 5 Buch von Björn Sülter und natürlich unsere Pläne für die FedCon in diesem Jahr.
Ausserdem machte der Chat oder twitter die Frage auf, ob die Situation “Babylon 5” und “Star Trek” der 90er vergleichbar war mit der Situation “The Orville” und – jetzt brauchen wir eigentlich doppelte Anführungszeichen – “Star Trek” heute. Also das, was sich Star Trek schimpft. Wir nutzen also die dankbare Gelegenheit, dem Discoschiff voller charakterloser Hackfressen unsere erneute Verachtung auszusprechen. Und das beruht auf Gegenseitigkeit. Denn diese peinliche und spürbar berechnende Anbiederung an “Nerds” widert uns an. Von den “Gesangskünsten” der Beteiligten mal ganz abgesehen:
Deutlich besseren Gesang gibt es (neben der deutlich besseren Story und den deutlich interessanteren Charakteren, der deutlich besseren Beleuchtung und der deutlich besseren Botschaft) natürlich bei “The Orville”
Und auch der Captain hat schon mehrfach bewiesen, dass er hervorragend singen kann:
Wer jetzt aber damit rechnet, dass wir uns mit den Kollegen von “Discovery Panel” beim großen Nerdizismus Podcast-Quiz auf der Fedcon-Bühne prügeln werden, weit gefehlt. Wir sind mit den Jungs freundschaftlich verbunden, haben nichts desto trotz natürlich dennoch das Ziel, ihnen den Wanderpokal zu entreißen. *lach*
Wir bedanken uns bei allen, die uns – in welcher Form auch immer – in den vergangenen 100 Folgen unterstützt und gehört haben und sind optimistisch, auch die 200 voll zu bekommen.
Unsereren Hörenden geben wir aus voller Überzeugung
By Sascha • podcast, Sonstiges • 7 • Tags: Babcon25, Björn Sülter, Buch, Discovery, Fedcon, Nerdizismus, Schattenkrieg