Okt 9 2018
Die War-Room-Romanze und das falsche Spiel um den Gut-Centauri
Die War-Room-Romanze und das falsche Spiel um den Gut-Centauri
Wilkommen zu “Szenen einer Ehe”!
Mary:
“Ich glaube, es gibt bei Frauen so eine Art Plapperinstinkt. Nach dem Motto: Oh, ich glaube, mein Mann hat was, ich plapper jetzt mal drauf los, vielleicht antwortet er ja.”
Und mein Gott, kommen wir ins Plappern, denn wir haben uns lange nicht mehr gehört. Aber die gute Mary legt ein fulminantes Comeback im grauen Rat hin und erklärt, warum ihre Abwesenheit eigentlich ein Grund für Freude ist.
Sheridan dagegen hat weniger Grund zur Freude. Zum einen nervt ihn, dass er einfach nicht hinter die Taktik der Schatten kommt. Eigentlich würde er jetzt gerne im War-Room über das Problem grübeln, aber seine nochnichtganzFreundin kaut ihm währenddessen das Ohr ab…

“Schatz, wollen wir uns zusammen nochmal diesen Legende der Ranger Film angucken, in dem lediglich G’Kar eine schlecht in die “Handlung” gefriemelte Nebenrolle hat?”
Sherdian hat ja einiges an Minbari-Ritualen ertragen, aber bei diesen Aussichen, bleibt ihm die Luft weg
Ein Glück, dass seelischer Beistand an Bord ist: Kommen ein Rabbi, ein Hindu, ein Moslem und ein Reverent auf die Station. Und das Geld reicht nur für 2 Sprechrollen…
Sascha:
“Ein Buddist ist auch noch mit dabei?”
Mary:
“Ja, der steht ganz links in Orange”
Sascha:
“Also wenn das ein Zeuge Jehovas wäre, würde das passen: Dann stünde er nur debil lächelnd neben all den anderen. Und hielte einen Wachturm hoch.”
Stellt sich heraus: Die Geistlichen verbreiten nicht nur ihre jeweilige frohe Botschaft, sondern halten auch die Ohren offen für die Botschaften anderer. Dass die Kirchen aktiv den Widerstand gegen das Regime unterstützen ist eine tolle Idee vom atheistischen JMS. Leider sind Mary und Sascha beim (letzten) Abendmahl etwas abgelenkt. Die eine von den Lampen und der andere von der schicken Tischdeko auf dem nicht wirklich schicken Tisch.
Mary:
“Das sieht echt aus wie ein alter Rittersaal. In der Billigversion.”
Doch im Gegensatz zur letzten Folge fischt JMS nicht im trüben Porno-Dialog Wasser, sondern schürft mit Reverend Will Dexter pures Dialog-Gold. Dass dieser bei seinem nächtlichen Lustwandeln ausgerechnet in das völlig unbewachte Büro des Stationskommandanten spaziert ergibt logigtechnisch vielleicht nicht unbedingt Sinn, aber tolle Gespräche über Liebe, Vertrauen und aufgeräumte Zimmer. Und für Sheridan (Mary würde sagen eeeeendlich) den nötigen Schubs in Richtung Delenn.

“Sie sollten wirklich mal Ihr Büro abschließen. Oh. Und Ihre Liebe zu Delenn eingestehen” – Wo ein Will ist, ist auch ein Weg.
Gemeinsam mit Delenn kommt man hinter den Plan der Schatten, die mit Absicht einen Sektor in Ruhe lassen, um dann dort mit voller Wucht zuzuschlagen. Halleluja! Diese Entdeckung muss gefeiert werden! Mit Nonnen und Kreuz!
Mary:
“Und während der Gospelchor ein Lied anstimmt, wird auf Narn Lord Refa geschlachtet. Was einer der schönsten….ich glaube, das kommt jetzt ein bißchen falsch rüber, oder?”
Was unsere nackte Frauenbeauftragte damit sagen will: Die Kirchenszene leitet eine der besten Momente der Fernsehgeschichte ein. Den wir hier einfach mal wirken lassen wollen:
Dass die Narn am Ende eher die Luft verprügeln muss man natürlich im Kontext der 90er Jahre sehen (Hallloooo, Lars! 😉 ) und würde heute vermutlich besser und blutiger inszeniert. Aber dass blutiger nicht immer besser ist, zeigen ja moderne Serien.
Aber wir kommen wir zu dieser Situation? Ganz einfach, liebe Kinder: Lord Refa kommt auf die Station und bekommt spitz, dass Londo eine Falle für G’Kar plant, um bei Hofe mehr Einfluß zu bekommen. Das will er natürlich für seine eigenen Pläne nutzen, hat aber offenbar nie Dune gelesen, sonst wüsste er, dass man einen Plan am besten in einem Plan versteckt. So kommt die Böse Überraschung, als sich Refa im Keller der Narn Palastes schon am Ziel seiner Träume sieht in Form eines Londo-Hologramms

Helft mir Obi Narn, Ihr seid meine letzte Hoffnung! Refa hat das Gefühl, dass irgendwer hier der Dumme ist, kann aber noch nicht so recht mit dem Finger drauf zeigen…
Stellt sich raus: Londo und G’Kar steckten von Anfang an unter einer Decke und nun ein Datenkristall mit verräterischen Informationen in Refas Jacke. Dumm gelaufen: Der Intrigant ist nicht nur selber das Opfer einer Intrige geworden, sondern jetzt auch ziemlich tot. Und sein Ruf am Hofe gleich mit. Und der Minister not amused
Aber immerhin haben wir doch noch ein Happy-End. Nämlich für Mary. Die kann nämlich endlich miterleben, wie sich Sheridan und Delenn in die Arme fallen.
Die Guteste war zwischenzeitlich nämlich fleißig und hat die Copy&Paste Funktion am CGI-Rechner entdeckt. So war es ihr mühelos möglich, aus einer Whitestar gleich dutzende, was sag ich, hunderte zu machen.
Sascha:
“Hier ist eine Flotte Kriegsschiffe. Jetzt küss mich! Romantik kann JMS.”
Und da ist noch so viel mehr passiert in dieser Folge. Eigentlich kann man fast jede Zeile und jedes Bild nehmen und einrahmen. Und das ist wörtlich zu nehmen:
Was den Bildaufbau betrifft ist die Folge 1A mit Sternchen. Und was sollen wir sagen? Die Story steht dem kein bißchen nach.
Mary: “Das ist so eine Folge der Superlative finde ich.”
Und da hat sie recht: Die Dialoge sind alle erste Sahne, die oben gesehene titelgebende Szene mit dem Tod des Intigranten ist grandios inszeniert und der Plan im Plan im Plan ist so großartig erdacht und ausgeführt, dass sich so manche halbnackte Drachenlady vor Scham hinterm eisernen Thron verstecken muss. It’s about the story, man! Wir vergeben deshalb die volle Punktzahl:

6 von 6 Penisse
War sonst noch was? Achja, der große Schöpfer persönlich hat Saschas Theorie bestätigt:
Und nun den Atlas geschnappt und losgelegt. Doch das solltest Du Dir noch ansehen:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Jun 25 2019
Graf Drakh reist jetzt nach Oberbayern
Willkommen am südlichsten Nordpol der Welt, der Stadt, aus der Minbari, die fliegen nicht laufen wollen! Willkommen zu einer Geschichte des gelebten unteren Mittelmaßes! Denn wir begleiten (leider) heute über weite Teile unsere ungeliebten Knochenköppe auf einer internen Außenmission im Kapf gegen Powerrangers-Bösewichte.
“Guten Tag, ich bin Herr Drakh!” – Die Maske war den Verantwortlichen derart peinlich, dass sie versucht haben, sie so gut wie möglich zu kaschieren.
Stellt sich nämlich raus: Es ist was Faul im Staate Minbar und eine geheimnisvolle Macht ™ macht sich an den Grenzen zu schaffen. Und: Der frettchenhafte jüngere Bruder von Lennier, der dessen Klamotten auftragen muss, ist mit den sinistren Drakh im selben Boot, weil er sich von diesen Hilfe verspricht, im zu erwartenden Kampf gegen die Kriegerkaste. Aber eigentlich war er damals(tm) nur zu faul zum Laufen. Man merkt schon, das interessiert uns eigentlich die Bohne.
Denn mithilfe von Batmanesker Schlaumeierlogik stellen Lennier und Delenn recht schnell fest: Die Drakh sind jene finstren Gesellen, die damals Hals über Kopf von Z’Ha’Dum geflüchtet sind. Und sie erkennen natürlich NICHT das Schiff, das auf Vorlonentechnologie basiert, sondern Delenns Namen. DAS muss man sich erstmal ausdenken. Delenn darf zum Badass mutieren und die feindlichen Schiffe unter Aufbietung ihrer letzten Schauspielkünste aus dem All zu blasen
Zu Hause sieht auch nix mehr aus, wie vorher. Denn was macht Mann, wenn die Frau auf Raumkampf ist und der Pornokanal immer noch gesperrt? Richtig? Den ersten Offizier aus dem Bett klingeln und die Station umdekorieren.
“Mir waren einfach zu wenige Schwerter in diesem Raum. Die sollen unsere friedliche Mission symbolisieren!”.
Im künftigen Sendestudio gibt es aber vorher noch einen der seltsamsten Dialoge, die wir je gehört haben und den keiner von uns beiden so richtig verstanden hat. Denn was anfängt wie das übliche “Lass uns Freunde bleiben” Trennungsgespräch endet in einem gemeinsamen Abendessen mit verkrampftem Armeinhaken.
Die Szene schließt mit dem überleitenden Satz, was denn eigentlich Franklin macht. Was MACHT Franklin eigentlich? In einer nicht sehr überzeugenden Rede mal innerhalb von 5 Minuten den kompletten Widerstand übernehmen.
UNS hätte das nicht überzeugt. Und uns widert auch die Art an, mit der Franklin meint, der Leiterin der Widerstandsbewegung beiseite springen zu müssen, weil die Frau das alleine ja nicht hinkriegt. Gut, den Halbsatz haben wir dazugedichtet, aber das schwingt so richtig machohaft mit. Und es wirkt. Am Ende landet Franklin ja schließlich mit Nummer 1 im Bett, während der arme Marcus draussen dem Koitus drinnen an der Tür lauscht und alleine an seinem Stab rumspielt….
Puh. Machen wirs kurz: Die Folge ist eine Aneinanderreihung kunfuser Dialoge, billigen Gags und konfusen Raumkämpfen.
Der Faden um Sheridans Podcastprojekt ist dagegen ein Lichtblick. In mehrfacher Hinsicht: Es ist immer wieder eine Freude, mit welcher Begeisterung sich Sheridan in ein Projekt stürzt. Schön symbolisiert in nur einem Gesichtsausdruck:
John steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben
Und: Wir hätten nicht noch eine Folge einen grübelnden Sheridan ertragen, der sich über ISN-Berichterstattung aufregt. Das ganze Minbari-Zeug ringt uns allerdings nur ein genervtes Gähnen ab und die Marswiderstandsbewegung zeigt erstaunlich wenig Widerstand, von aussen übernommen zu werden. Mit Ach und Krach vergeben wir:
3 von 6 Penissen
Und das solltest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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By Sascha • Episoden, podcast • 4 • Tags: A-Team, Braveheart, Deep Space Nine, Doctor Who, Ferengi, Independence Day, Orville, Powerrangers, Space 2063, Star Trek, TNG, Waldbrand