Aug 25 2020
Ranger Mimimi auf der Suche nach dem präsidialen Rückgrat
Heute ist die Folge mal nicht so vollgepackt wie die letzte. Trotzdem haben wir noch ein bißchen storytechnischen Ballast an Bord.
Raphael:
“Schmeisst Sheridan raus und die Szenen mit Delenn und Lennier und das ist Babylon 5 in Reinform.”
Tatsächlich ist der gute alte Präsident in diesem Fall (von Centauri prime) sehr macht- kraft- und saftlos. Denn außer ein paar leeren Worten hat er den angreifenden Narn nicht viel entgegenzusetzen. Und wird auf dem verbalen Schachfeld auch gleich mal matt gesetzt.
Raphael:
“Der ist wirklich unglaublich passiv. Der ist so passiv, ich hätte ihn am liebsten gehauen für seine Passivität.”

“Ich kann auch dicke Backen machen!” Genug heiße Luft hat Sheridan ja dabei. Mehr als dumm ducken hat der Präsident in dieser Folge allerdings nicht zu bieten.
Aber nicht nur Sheridan sitzt blöd in der Gegend herum und weiß nichts mit seiner Sendezeit anzufangen. Auch Delenn tut es ihm gleich. Die ist immer noch 50% der Überlebenden auf der einsamen whitestar und jammert Lennier die Ohren voll.
Raphael:
“Das ist doch nicht Ranger one, das ist Ranger Mimimi”
Da tut einem der inzwischen ziemlich unsympathische Gehülfe dann doch ein bißchen leid. Und das gleich doppelt. Denn nach einem Liebesgeständnis im Angesicht des mutmaßlichen Todes wird Lennier sowas von unsanft in die friend-Zone gepfeffert, dass es uns nicht wundern würde, wenn er versuchen würde, seinen Nebenbuhler auszuschalten.
Abgeschaltet wird dagegen der Regent. Der darf noch enthüllen, dass er nicht Herr seiner eigenen Sinne war, sondern Knecht einer herrischen Spinne. Stellt sich raus: Die Drakh kontrollieren den jeweiligen Machthaber des Planeten und so stellt sich auch Londo der Herausforderung und akzeptiert den ziemlich schlecht animierten Keeper auf der Schulter.

Hand aufs Herz: Würden Sie diesem Gesellen ein zuckendes Furunkel abkaufen?
Aber immerhin: Unter Glockengeläut wird er zum neuen Imperator gekürt und kann Sheridan gleich mal verklickern, wo er sich seine verdammten Reparationszahlungen hinschieben kann. Und nichts sagt das deutlicher als ein 30 Meter hohes Hologramm.
War sonst noch was? Achja: Sheridans erster Offizier hat sich im Anschluss auf einen Job auf der Voyager beworben, weil er sich mehr Karrierechancen versprach. Selbst schuld.
Gregor:
“Ist das nicht der, der in die Höhle gegangen ist und nicht mehr rauskam?”
Sascha:
“Doch. Als Knochen kam er wieder raus.”
Fazit:
Gegen Ende der Serie dreht JMS nochmal voll auf. Schade, dass er die erste Hälfte der fünften Staffel mehr oder weniger verplämpert hat. Sehr ärgerlich ist es, Delenn und Sheridan beim Nichthandeln zuzugucken. Die Demontage der Charaktere geht da ziemlich weiter. Was wir uns aber am liebsten Einrahmen würden ist alles, was auf Centauri prime passiert. Und besonders der emotionale Abschied zwischen Londo und G’Kar ist groß-ar-tig. Wir vergeben

5 von 6 Centauripenissen
Und das solltest Du Dir noch unbedingt ansehen:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
[podlove-episode-flattr-button]
Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Aug 3 2021
Nadelschwingende Nackideis mit Nackenfasserei
Habt Ihr Euch immer schon gefragt, was eigentlich aus diesem kleinen Kerl hier geworden ist?
Der ist heute nicht mehr blau, sondern eher grau und hängt mit seinen Kumpels gerne im Vakuum rum
Und damit sind wir schon mitten in der Handlung. Weil die Excalibur grade nix Besseres vorhat (wie zB die Heilung für die f*cking Drakh-Seuche zu suchen, verdammt!) geht man an Bord eines Raumschiffes, das von tausenden Toten und einem Überlebenden bemannt wird.
Doch weil Gideon in seiner Freizeit lieber in die Vorlonische Lügenbox glotzt, statt Star Trek Folgen zu gucken, weiß er auch nicht, dass es keine gute Idee ist, den Fastleichnam mit an Bord zu nehmen. Denn jetzt passiert das, was in so einem Fall IMMER passiert: Nach und nach werden Crewmitglieder übernommen und obwohl das extrem offensichtlich passiert, bekommt das niemand von den Führungskräften mit. Nichtmal der Bordtelepath. Apropos Führungskräfte WIR hätten ja an Stelle der Außeridischen Entititätiten ziemlich zügig jemand vom Führungspersonal unter Kontrolle gebracht, aber wer sind wir schon. Und weil sich die Außerirdischen auch noch so blöd anstellen und die Wände beschmieren, statt möglichst lange unentdeckt zu operieren kommen der Captain und der Bordarschologe beim Frühstückabendbrot recht schnell auf die Lösung des Ganzen. Durch Stühlerücken.
Rücken an Rücken den Vir beglücken. Der gute Steven Furst hat sich gedacht: Warum einen Dialog nicht mal anders filmen? Und das ist tatsächlich allen drei Podcastenden aufgefallen.
Doch gerade, als Max (don’t have sex with your ex) “Heureka” rufend aufspringt, wird er auch schon zur Zielscheibe. Glücklicherweise schmeißt sich ein noch namenloses Redshirt in den Weg zwischen Max und Plasmastrahl. Mr. Greenbird hat ausgesungen und darf den Rest seines nicht mehr langen Lebens hirnot herumliegen. UND als Lösung für das Alienproblem dienen, denn der Plan mit dem langsamen Temperaturabsenken hat nicht so ganz geklappt. Hier demonstriert vom wohl billigsten Prop der Seriengeschichte
Ohn Worte
Aber dank des Borddesigners (dazu kommen wir noch!) kommt man ja auch die Lösung: Man dreht die Luft ab, alle Wesen verschmelzen sich zu einem und suchen den nächstbesten Raumanzugträger, der da herumsteht
Wartet entweder auf seinen Einsatz oder darauf, dass sein kryptischer Satz wie geplant im elabotrierten Plan mündet.
Nein, nicht DEN, der ist zu lässig. Glüchklicherweise hat man die Leiche von Greenberg so platziert, dass der letzte Alien drüber stolpert und hineinfährt. Um dann einen Arschritt nach draussen zu bekommen. Mit dem dämlichsten Voiceover der Seriengeschichte abseits einer “Angel”-Folge.
Ende Handlung A, aber wir haben ja noch eine B-Story.
Die weiß tatsächlich zu gefallen: Ein PR-Beratungsteam kommt auf die Excalibur und lässt erstmal kein gutes Haar an der bisherigen Optik, da fehlt eindeutig etwas SchiSchi, denn schließlich ist -hier erfahren wir es offiziell – die Excalibur tatsächlich DAS EINZIGE Schiff, dass auf der Suche nach einem Heilmittel ist. Der schmierige Awesome Wells hat offenbar den Systemwechel überlebt und nahtloser den Übergang von der Dikatur in die Demokratie geschafft als jeder Nazi-Funktionär den Wechsel in die Unionsparteien. Während Awesome Wells für die verbalen Nadelstiche zuständig ist und auch mal berechtigterweise die vielen Zwischenstopps hinterfragt, fällt sein Gehilfe Kevin leider seeehr tuckig und aus und wirkt wie aus dem Klischeebuch abgepaust. Und dann hat man ihm auch noch die Synchronstimme von Steve Urkel verpasst.
Grüüüün grüün grüün! Oder doch eher piiink piink piink! Hier war JMS wieder mit dem Holzhammer unterwegs, als er KlischeeKevin entworfen hat. Quasi der Guiiido der Erdallianz auf elf gedreht.
Sehr schade, deutlich wenige Plakatismus und mehr Zynismus hätte dem Handlungsstrang gut getan, dann wäre er ein noch ausgestreckterer Mittelfinger von JMS in Richtung TNT. Aber alles Jammern hilft nix und so steht man am Ende der Folge im Bellboy-Uniförmchen herum. Was erstaunlich gut zum Hotelartigen Gesamtambiente des Schiffs passt. Und hoffentlich das bestehnde textile durcheinander beendet, das nie deutlicher zu sehen war als in dieser Folge.
Und wie finden wir denn nun das Ganze?
Das sind hohe Versprechungen. Aber tatsächlich würde diese Folge in einer theoretischen Crusade-Hoden-Wertung satte 4 bis 4,5 Hoden einfahren, denn die ist für Crusade-Verhältnisse echt gut. Man sieht endlich ein bißchen mehr vom Schiff, die ziemlich generische Invasionshandlung konnte durch unseren Botschaftsattachee als Regisseur gut und interessant umgesetzt werden und bis auf Klischee-Kevin weiß auch die Nebenhandlung zu gefallen. Dazu kommen die bekannten unfreiwillig komischen Momente und eine echt guckbare Optik. Bis auf dieses Wandpanel. Aber davon abgesehen haben wir uns alle drei gut unterhalten gefühlt. Und das ist ja fast das größte Lob, das man dieser Serie machen kann. Kurz, wir landen bei
3 von 6 Penissen
mit einem leichten Zucken von Nummer 4.
Auch das hier könntest Du Dir noch angucken:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
[podlove-episode-flattr-button]
By Sascha • Episoden, podcast • 0 • Tags: Angel, Avery Brooks, Babcon, Deep Space 9, Der Pate, Donald Southerland, Duke Nukem, Games of Thrones, Invasion der Körperfresser, Mike Krüger, Nightwatch, Sliders, Star Trek, Steve Urkle, Supernasen, Terminator, The orville, Thomas Gottschalk