Der Graue Rat hat Verstärkung: Alex ist zu Raphael und Sascha gestoßen und beeindruckt nicht nur durch sein Talent, Schauspielerinnen anhand ihrer Brüste zu erkennen, sondern auch durch seine Fähigkeit, fließend Centauri lesen zu können. Zwei Superkräfte, die er in der heutigen Folge ausgiebig einsetzen kann. Beginnt die Episode doch mit unserem Haarkranzträger Londo in einem Stripschuppen, wo ihm eine Tänzerin den Kopf verdreht
Leider stellt sich heraus, dass Adira eigentlich eine Sklavin ist und im Auftrag ihres Klischeebösewichtes nur hinter Londos, nein nicht Geld, sondern Daten her ist. Jahaaa, weit vor Julian Assange, Edward Snowden und Wikileaks war Datenspionage und Whistleblowing schon Thema bei Babylon 5. Wir können also davon ausgehen, dass Adira ziemlich gut im Pfeifenblasen ist und so an Londos geheime Purpurdaten gelangt, die die einst stolze Centaurirepublik endgültig ins Abseits schießen könnten. Doch die Datendiebin bekommt Gewissensbisse und Londo Besuch vom hintergangenen Halter
Um irgendwelche diplomatischen Verhandlungen zu retten erklärt sich unser Commander NichtSheridan bereit, Londo unter die Arme zu greifen, um das selbe mit Adira zu tun. Also…zu retten..nicht unter die Arme greifen.
Und in der heutigen Folge von Undercoverboss:
Jeff Sinclair ist ein Chef, der gerne mal anpackt. Gibt es ein Problem, greift er schnell zu harten Worten. Und wenn die nicht reichen zu Starfury und Blaster. Aber was halten die illegalen Prostituierten im braunen Sektor von unserem Commander? Um das herauszufinden hat er sich verkleidet – und geht dahin, wo es wehtut – vor allem dem Zuschauer…
Apropos Garibaldi: In einer Nebenhandlung erfährt der Sicherheitschef von einer unbefugten Benutzung des streng limitierten Downloadkontigentes der Station und schreitet sofort zur Tat:
Aber das ist eigentlich nicht so wichtig. Zurück zu unseren Recken undercover: Die haben inzwischen ein paar Killer am Hals…
Aber wie man (nicht) sieht: Sonnenbrillen in der dunkelsten Ecke einer Raumstation mögen vielleicht cool aussehen, trüben aber etwas die Weitsicht. Und so verfehlen die beiden Deppen vom Dienst (also die mit den Gewehren) ihre anvisierten Opfer um Haaresbreite (eine offizielle Centauri Längeneinheit) und Letztere kommen zwar ohne Adira zurück, dafür mit einem schlauen Plan, wie man den Bösewicht überlisten könnte. Und da der so intelligent ist, wie er aussieht, geht der Plan auf und Londo hat nicht nur seine Daten wieder sondern auch seine Freundin. Die dann aber – im wahrsten Sinne des Wortes – den Abflug macht. Allerdings nicht ohne dass der unromantischste Abschiedskuss der Filmgeschichte dieses saddy-end besiegeln würde:
War noch was? Achja: G’Kar wird auch noch doppelt hereingelegt: Er hilft nicht nur unwissend Londo bei der Wiederbeschaffung von Daten, Freundin und Würde, sondern er stimmt im Gegenzug auch noch Sinclairs Kompromiss bei der McGuffin-Verhandlung zu. Vielleicht ist er einfach durch seine neue Assistentin abgelenkt, die schon bald durch einen Luftschleusenunfall Station und Serie wieder verlassen wird.
Ihr seht schon: eigentlich klingt das alles ziemlich belanglos. Doch der Ton macht die Musik und die gefällt allen Castern ausgesprochen gut. Und so kassiert die Folge am Ende stolze 4 von 6 Centauri-Penissen. Womit sie sich die verdient hat? Hört selbst.
Vorher aber noch ein paar links zu Sachen, über die wir gesprochen haben:
- Die Folge im deutschen Lurkers Guide
- Besprechung zu Folge im Blog von Maximilian
- Bruce Seth Green hat unter anderem bei Buffy Regie geführt
- Ist aber nicht mit Seth Green zu verwechseln
- Seth Green zeigt seine Spielzeugfigüren in diesem Weird Al Yankowich-Video
- Und das Drehbuch stammt übrigens nicht von JMS, sondern von Larry DiTillio, der auch gleich mal seinen Bruder als Nachtclubschläger in der Folge untergebracht hat
- Schreiben wie ein Centauri: Hier gibt es Fonts aus diversen SciFi-Serien
- Da ist Christopher Rich einmal am Set von Babylon 5 und wird ständig durch die Gegend geschmissen
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Ich als Frau wollte einen kurzen Kommentar zu der in der Folge gestellten Frage abgeben. Und ich muss sagen ich habe auch nicht verstanden warum Adira geht. Ich dachte auch ja sie ist jetzt frei und möchte sich selbst finden . Aber es wirkte so seltsam, da man ja in der Folge gemerkt hat das sie ihn eigentlich mag. Fazit dazu, ist das ich als Weibliches Wesen, zugeben muss das ich ihre Reaktion auch nicht ganz nachvollziehen kann.
Liebe Grüße und macht weiter so.
Sylvia
Endlich eine weibliche Sicht der Dinge, die sich erschreckenderweise mit unserer deckt 🙂 Wir sind offenbar echte Frauenversteher oder in dem Fall besser gesagt Frauennichtversteher. Denn so wirklich ist ihr plötzlicher Aufbruch nicht erklärbar. Wir freuen uns aber auch zu weiteren Folgen über Hinweise aus der weiblichen Hörerschaft, die hoffentlich nicht nur aus Dir besteht 🙂
Ähnlich wie ihr hatte ich die Folge auch sehr viel “schlechter” in Erinnerung. Ja gut, vielleicht ist es wirklich die Altersmilde, aber als ich die Folge das erste mal mit ungefähr 16 gesehen hatte, war mir der romantische Plot vielleicht nur einfach nicht so nahe wie Raumachiffgefechte oder intrigierende Diplomaten. Vor allem wenn man die Serie bereits gesehen hat ist die Folge bittersüß und zeichnet Londo in einem “menschlicheren” Licht, abseits com fröhlichen Trunkenbold der manchmal der guten, alten Zeit nachtrauert.
Alles in allem ist das eine Folge die sehr davon profitiert, wenn man weiß was da noch so kommen wird.
In diesem sinne,
Don’t give away the homeworld.