Nadelschwingende Nackideis mit Nackenfasserei

Weil die Excalibur grade nix Besseres vorhat (wie zB die Heilung für die f*cking Drakh-Seuche zu suchen, verdammt!) geht man an Bord eines Raumschiffes, das von tausenden Toten und einem Überlebenden bemannt wird.
Doch weil Gideon in seiner Freizeit lieber in die Vorlonische Lügenbox glotzt, statt Star Trek Folgen zu gucken, weiß er auch nicht, dass es keine gute Idee ist, den Fastleichnam mit an Bord zu nehmen. Denn jetzt passiert das, was in so einem Fall IMMER passiert: Nach und nach werden Crewmitglieder übernommen und obwohl das extrem offensichtlich passiert, bekommt das niemand von den Führungskräften mit. Nichtmal der Bordtelepath. Apropos Führungskräfte WIR hätten ja an Stelle der Außeridischen Entititätiten ziemlich zügig jemand vom Führungspersonal unter Kontrolle gebracht, aber wer sind wir schon. Und weil sich die Außerirdischen auch noch so blöd anstellen und die Wände beschmieren, statt möglichst lange unentdeckt zu operieren kommen der Captain und der Bordarschologe beim Frühstückabendbrot recht schnell auf die Lösung des Ganzen. Durch Stühlerücken.
Und dank des Borddesigners (dazu kommen wir noch!) kommt man ja auch die Lösung: Man dreht die Luft ab, alle Wesen verschmelzen sich zu einem und suchen den nächstbesten Raumanzugträger, der da herumsteht

Ende Handlung A, aber wir haben ja noch eine B-Story.

Die weiß tatsächlich zu gefallen: Ein PR-Beratungsteam kommt auf die Excalibur und lässt erstmal kein gutes Haar an der bisherigen Optik, da fehlt eindeutig etwas SchiSchi, denn schließlich ist -hier erfahren wir es offiziell – die Excalibur tatsächlich DAS EINZIGE Schiff, dass auf der Suche nach einem Heilmittel ist. Der schmierige Awesome Wells hat offenbar den Systemwechel überlebt und nahtloser den Übergang von der Dikatur in die Demokratie geschafft als jeder Nazi-Funktionär den Wechsel in die Unionsparteien. Während Awesome Wells für die verbalen Nadelstiche zuständig ist und auch mal berechtigterweise die vielen Zwischenstopps hinterfragt, fällt sein Gehilfe Kevin leider seeehr tuckig und aus und wirkt wie aus dem Klischeebuch abgepaust.

Und wie finden wir denn nun das Ganze?

tatsächlich würde diese Folge in einer theoretischen Crusade-Hoden-Wertung satte 4 bis 4,5 Hoden einfahren, denn die ist für Crusade-Verhältnisse echt gut. Man sieht endlich ein bißchen mehr vom Schiff, die ziemlich generische Invasionshandlung konnte durch unseren Botschaftsattachee als Regisseur gut und interessant umgesetzt werden und bis auf Klischee-Kevin weiß auch die Nebenhandlung zu gefallen. Dazu kommen die bekannten unfreiwillig komischen Momente und eine echt guckbare Optik. Bis auf dieses Wandpanel. Aber davon abgesehen haben wir uns alle drei gut unterhalten gefühlt. Und das ist ja fast das größte Lob, das man dieser Serie machen kann. Kurz, wir landen bei

3 von 6 Penissen

Herr Kuehler mit dem Fühler und die Liga der außergewöhnlichen Außerirdischen

Heute stößt Susan auf dem Rückweg im Hyperraum auf ein geheimnisvolles Objekt und bringt es mit nach Hause.
Das berechtigte(!) Interesse der Verbündeten wird von Sheridan allerdings gekonnt argumentativ beiseite gebürstet, aber das zwielichtige “Forschungsunternehmen” IPX hat Wind vom Fund bekommen und noch erschreckenderweise hat Sheridan offenbar vergessen, dass IPX am Tod seiner Frau Schuld war und willigt ein.
Es kommt wie es kommen muss: Das Artefakt wird aktiviert und unser Lieblingstechniker gibt den Löffler ab, Tentakel räkeln durchs All, die großen Alten erwachen, harmlose Leute werden zu Zombies und alles kracht und Explodiert. Alles noch angereichert durch Jahrmillionenalte Prophezeiiungen und Warnungen. Also im Grunde, wie das Finale von “Picard” nur besser und ohne Copy&Paste Flotte. Denn statt zum Riker greift Sheridan zu einem altebwährten Plan.
Und so schnappt er sich den Bombenkoffer, schwebt Star Trek 1 gleich durch Weltraumpoperzen und zündet die Stimmungsbombe. Und dann macht es “Puff” und alle Vorlonen fallen um.
Und weil man schon das Finale von “Picard” vorweggenommen hat, kann man auch gleich noch die Steilvorlage für Disco Staffel 2 liefern und einigt sich am Ende darauf, dass das alles nicht geschehen ist. Auch der Mord von Frau Trent an ihrem Assistenten ist vergeben und vergessen. Schließlich war man ja under the influence.

Auch wenn der Film doch recht lange braucht, um aus dem Knick zu kommen und die Lösung (Problem+Atombombe=Bumm! Kein Problem mehr) dann doch etwas billig war (WAS genau haben die Vorlonen jetzt nochmal beigetragen?) weiß der Film doch zu unterhalten. Erst durch Stimmung dann durch jede Menge Action. Und getreu unserem Motto “Es gefällt, was unterhält!” greifen wir in die Spendierhosen und vergeben

4,5 von 6 Penissen

Wozu braucht John ein Raumschiff?

Heute gehts rund im Epsilon Sektor. Und auf Drazi prime. Und auf Centauri prime. Also eigentlich fast überall. Denn nachdem JMS eine halbe Staffel mit trantütigen Telepathen vertrödelt hat, hat er offenbar jetzt festgestellt, dass die Serie in 5 Folgen vorbei und noch einiges an Handlungsfäden zusammengeknüpft werden muss. Und so beginnen wir gleich explosiv.
So langsam (langsamer als die Zusehenden) kommen unsere Helden dahinter, was es mit den Centauri-Angriffen tatsächlich auf sich hat. Die Schiffe werden nämlich nicht von Piloten gesteuert sondern von faulen Eiern, die streng nach Schatten riechen. Was Lyta und Franklin auf einer handlungstechnisch eigentlich unnötigen Reise nach Drazihausen auch hautnah erfahren. Am Diplomatentisch hat sich das allerdings noch nicht herumgesprochen. Hier waren alle Beteiligten zu beschäftigt mit Essen. Und Umziehen.
Nachdem man dem ziemlich hilflos agierenden Präsidenten versprochen hat, nichts zu unternehmen packt man seine Siebensachen und seine Siebenhundertachtundreißig Schiffe (und ein paar Bomben) und macht sich auf zur Heimatwelt der Centauri.
Dort sitzt Londo immer noch im Knast und träumt von anderen SciFi-Serien der 90er. Mit Hängen und Würgen (hehe) kann sich Londo aus der Gefangenschaft befreien, sich noch Unverschämtheiten seiner künftigen Untergebenen anhören und ein letztes Gespräch mit dem reichlich rätselhaften Regenten führen. Und endlich geht auch Londo ein Licht auf, dass es um die Zukunft seines Planeten nicht sooo gut gestellt ist.
Die Folge endet also, wie sie begonnen hat: Mit feuernden Schiffen. Und auch wir feuern JMS mit Applaus an. Die Serie hat endlich wieder an Fahrt aufgenommen.
Tatsächlich haben wir hier eine der besten Folgen der Staffel vor uns. Manchmal etwas cheesy, spielt sie doch gekonnt die Klaviatur der Gefühle und wirkt dabei vielleicht ein bißchen vollgestopft. Von uns gibt es

5 von 6 Centauripenissen

Keine Vorlonenlampen für Schattenschlampen

Anna und die Wunderlampe

Wer kennt das nicht? Grade die erste Nacht mit der Neuen verbracht, steht plötzlich die Ex in der Tür und ist alles andere als tot. Es ist Anna, wie sie lallt und lebert. Bestätigt und besiegelt vom kompetentesten Arzt der Station. UND von Doctor Franklin.
Viel Zeit zum Grübeln hat Sheridan nicht, denn die Alte drückt im metaphorisch die Pistole auf die Brust: Entweder Du kommst mit nach Z’ha’dum oder….nicht! Dann geh ich eben wieder! Hui! Aber immerhin werden im Austausch ein paar Informationen über die schattige Heimatwelt in Aussicht gestellt.
Auf Z’Ha’dum angekommen gibts statt heißer Reibereien erstmal heißen Tee – und warme Worte, während der aufgewärmte Zausel-Einstein versucht, die Sache mit den Schatten zu relativieren.
Irgendwann hat John genug gehört und lässt die Bombe platzen. In mehrfacher Hinsicht. Erst mal verbal. Er weiß nämlich längst, dass Anna die letzten Jahre in einem Schattenschiff gesteckt hat und der Reboot der geistigen Festplatte mehr als mangelhaft war. Erst wird die Gang mit dieser Tatsache konfrontiert, anschließend mit dem Mündungsfeuer der Reservewaffe. Und so ganz nebenbei hat er ein paar hundert Megatonnen Sprengkraft an Bord seines Schiffes mitgeschmuggelt.
In einem letzten heroischen Akt lenkt Sheridan den weißen Stern voller Bomben in Richtung Planeten, ruft noch einmal laut “Machts gut, Ihr Trottel!” und hüpft in ein zufällig bereitstehendes bodenloses Loch. Das war das vorletzte, was Anna in ihrem grade wieder gewonnen Leben gesehen hat. Das letzte war eine atomare Detonation.

Was sollen wir sagen? Obwohl die Folge einige Jährchen auf dem Buckel hat, steht sie noch wie eine eins. Selbst wenn gefühlt ein Drittel der Episode aus (teilweise neu gefilmten) Archivmaterial besteht. Weil es eben um Charaktere geht. Und deren Handlungen Konsequenzen haben. Sowas sucht man in anderen Serien *hust*Voyager*hust* beides vergebens. Und deshalb sehen wir hier eine Babylon 5 Folge, wie sie im Lehrbuch steht

Mary:
“So sollte nicht nur Babylon 5 sein, so sollte Fernsehen im allgemeinen sein!”

Wir hättens nicht besser formulieren können und vergeben deshalb:

6 von 6 Penisse

Damit endet die dritte Staffel mit einem Paukenschlag und wir verabschieden uns in die Winterpause. Allerdings noch nicht ganz. Es gibt noch eine Staffel-Abschlussgala. Da sind wir auf Deine Meinungen gespannt. Schick uns eine Mail oder lass einen Kommentar hier unterm Beitrag und sei dabei, wenn wir mit viel Alkohol und guter Laune ein bis sechs Blicke zurück auf die dritte Staffel werfen. Den Termin geben wir noch bekannt.

Ganz klar ist ein Termin: Am kommenden Samstag sehen wir uns bei der Babcon25 im Planetarium in Erkrath! Wir freuen uns!

Der mysteriöse Geldkoffer unterm Schattentisch

Halllooooo, da sind wir wieder! Und wir hoffen Du hattest einen genauso schönen (dem Alter angemessenen) Jahreswechsel wie die BesitzerInnen der drei zarten Stimmen, die Dich heute zurückheißen – zum Start der dritten Staffel unserer Lieblingsserie der 90ger, die auf einer Raumstation spielt.

Und, was sollen wir sagen, JMS hat vor Beginn der Staffel offenbar ein kleines Geldköfferchen vor der Tür gefunden. Denn wir freuen uns über neue Schiffe, Kulissen und spacige Milchglas-Tische

Die eigentliche Rahmenhandlung beginnt relativ generisch: Es kommt wieder mal ein Abgesannter von der Erde auf die Station und will ausgerechnet was über das Schattenschiff wissen, das auf ISN kurz mal zu sehen war, bevor es die Regierung vom Sender geholt hat.
Dass alle so tun, als würden sie die Aufnahmen zum allerersten Mal sehen, scheint uns deshalb ein weni an Londos Haaren herbeigezogen. Die stehen ihm allerdings recht schnell noch ein Stückchen mehr zu Berge beim Betrachten, denn er verbindet damit traumatische oder besser: traumartige Erinnerungen. Auch G’Kar kann dem armen Abgesannten nur vergilbte Seiten in seinem Poesiebuch zeigen, garniert mit Schauergischichten von damals(tm).

Dass die Schatten irgendwelche Kontakte zur Erdregierung pflegen, war uns schon lange klar, aber im Gegensatz zu anderen Serien der 90ger (*hust*AkteX*hust*) läßt JMS die Verschwörungswurst nicht vor unserer Nase baumeln, bis sie vergammelt ist, sondern belohnt aufmerksame Zuschauer TATSÄCHLICH mit einem Leckerli wie diesem.

Londo hat nämlich keinen Bock mehr auf Morden (boah, diese Doppeldeutigkeit) und gibt ihm und seinen unheimlichen Verbündeten den Laufpass. Vorher zeigt Morden aber noch, wo der Schatten den Most holen will. Dreiviertel der Galaxie abtreten? Für Londo kein Problem. Dass der schneidige Schattenflüsterer allerdings hinter Londos Rücken mit Lord Refa zusammenarbeitet, DAS will Mollari so gar nicht gefallen. Deshalb ist er auch etwas in Gedanken versunken, als es um eine unbedeutende Welt geht, auf die die Schatten gerne Zugriff hätten.

Wie auch auf einer anderen Raumstation bekommt der Captain in der dritten Staffel ein Raumschiff geschenkt. Hier sogar zwei zum Preis von einem, denn wir finden, es sieht so aus als würde auf der Whitestar oben noch ein kleines Schiff drauf sitzen. Aber halt! Sheridan hat das Schiff ja noch gar nicht! Das muss ihm ja erst mal gegeben werden. Von unserem Neuzugang in dieser Staffel, der schneller schleichen kann als sein (Achtung!) Schatten: Ranger Marcus Cole

Der rein- raus- Job entpuppt sich allerdings schwieriger als gedacht: Ein Schattenschiff macht Sheriand unerwarteterweise seine Aufwartung und der sich mit seinem neuen Schiff aus dem Staub. Sieht ja auch blöd aus im Lebenslauf: Grade erst übernommen und schon der erste Kratzer drin. Denn niemand hat je ein Schattenschiff besiegt! Niemand? Das wäre doch gelacht. Und mithilfe eines Sprungtors im Sprungtor löst sich die Bedrohung in Weltraumluft auf:

Alles in allem eine Folge, die uns ein bißchen zwigespalten zurückläßt. Die Handlung ist eigentlich recht dünn, aber andererseits mussten halt mehrere neue Charaktäre (Marcus, die Whitestar, der Konferenztisch) eingeführt werden, da muss man eben Abstriche machen.

Trotz allem ist das Ganze immer noch mehr als durchschnittlich und so vergeben wir am Ende:

4 von 6 Penissen