Halllooooo, da sind wir wieder! Und wir hoffen, Du hattest einen genauso schönen (dem Alter angemessenen) Jahreswechsel wie die BesitzerInnen der drei zarten Stimmen, die Dich heute zurück begrüßen – zum Start der dritten Staffel unserer Lieblingsserie der 90er, die auf einer Raumstation spielt.
Und, was sollen wir sagen, JMS hat vor Beginn der Staffel offenbar ein kleines Geldköfferchen vor der Tür gefunden. Denn wir freuen uns über neue Schiffe, Kulissen und spacige Milchglas-Tische.
Gregor:
“Das ist wirklich erstaunlich, wie wir ständig auf diesem Budget rumreiten. In anderen Serien würde man gar nicht drüber nachdenk: BOah, hast Du gesehen? Da ist ein neuer Tisch!”
Mary:
“Da sind sie zu IKEA gefahren und haben MAL RICHTIG zugeschlagen.”
Und erstaunlicherweise hat das Geld offenbar auch für eine Fortbildung der Kameraleute und Regisseure gereicht, denn Mary spricht gleich von vorneweg ein Gesamtlob über die Kamera-Arbeit aus, sonst würde die Besprechung der einzelnen Szenen NOCH länger dauern, als sowieso schon.
Und als wäre das noch nicht genug, hat der Tod des ungeliebtesten Keffers Platz gemacht für einen neuen Charakter, der sich hier gleich beim ersten Mal seinen Kampfstab in unser Herz schlägt. Der macht nicht nur die Folge auf, sondern auch was her, im runderneuerten Vorspann zu Staffel 3.
Sascha:
“Ich könnte diesen Vorspann nehmen und küssen!”
Und weil Sascha unsere Shownotes schreibt, hat er ihn auch gleich mal in selbige eingebaut:
Toll. Einfach toll.
Aber was passiert eigentlich um den Vorspann herum? Nun, die eigentliche Rahmenhandlung beginnt relativ generisch: Es kommt wieder mal ein Abgesandter von der Erde auf die Station und will ausgerechnet was über das Schattenschiff wissen, das auf ISN kurz mal zu sehen war, bevor es die Regierung vom Sender geholt hat.
Sascha:
“Da merkt man einfach, dass es in den 90ern noch kein youtube gab.”
Gregor:
“Was ist diese Record-Taste, von der alle reden?”
Dass alle so tun, als würden sie die Aufnahmen zum allerersten Mal sehen, scheint uns deshalb ein wenig an Londos Haaren herbeigezogen. Die stehen ihm allerdings recht schnell noch ein Stückchen mehr zu Berge beim Betrachten, denn er verbindet damit traumatische oder besser: traumartige Erinnerungen:
Auch G’Kar kann dem armen Abgesandten nur vergilbte Seiten in seinem Poesiebuch zeigen, garniert mit Schauergeschichten von damals(tm).
Gregor:
“Er hats aber auch wirklich nicht leicht. Alle wecken sie Hoffnungen in ihm, dass sie was wissen. Und dann kommen sie mit alten Geschichten und mit Träumen.”
Nach einem kurzen Anschiss an Sheridan wegen dessen unerlaubter Abwesenheit (dazu später mehr) gehts für Hern Anchovi mit dem kleinen Aktenköfferchen, das in der ganzen Folge nur herumgetragen wird, weil es wichtig aussieht (oder ist DAS der Geldkoffer gewesen?!?), auch schon wieder zurück gen Erde. In jeder anderen Serie (*hust*Voyager*hust*) wäre der Handlungsfaden um Herrn Endeavor auch nun schon beendet, aber nicht so bei Babylon 5.
Tja, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. (*) Denn nachdem Herr Enklavi seinen Bericht erstattet und Abgang gemacht hat, geht die eigentliche Besprechung bei der Porno-Senatorin los:
Dass die Schatten irgendwelche Kontakte zur Erdregierung pflegen, war uns schon lange klar, aber im Gegensatz zu anderen Serien der 90er (*hust*AkteX*hust*) lässt JMS die Verschwörungswurst nicht vor unserer Nase baumeln, bis sie vergammelt ist, sondern belohnt aufmerksame Zuschauer TATSÄCHLICH mit einem Leckerli wie diesem.
Dabei war unser Lieblingskettchenträger noch vor kurzem auf der Station, um Vertragsverhandlungen mit Londo zu führen:
Londo hat nämlich keinen Bock mehr auf Morden (boah, diese Doppeldeutigkeit) und gibt ihm und seinen unheimlichen Verbündeten den Laufpass. Vorher zeigt Morden aber noch, wo der Schatten den Most holen will. Dreiviertel der Galaxie abtreten? Für Londo kein Problem. Dass der schneidige Schattenflüsterer allerdings hinter Londos Rücken mit Lord Refa zusammenarbeitet, DAS will Mollari so gar nicht gefallen. Deshalb ist er auch etwas in Gedanken versunken, als es um eine unbedeutende Welt geht, auf die die Schatten gerne Zugriff hätten.
Und das führt uns auch direktemang in die eigentliche Handlung: Auf eben jenem Planeten befindet sich ein alter Jedi-Tempeleine Ausbildungsstätte der Ranger und um ihn herum Quadrillionen Centauri-Minen. Das genügt den Schatten aber nicht, sie wollen tatsächlich einen Wüstenplaneten daraus machen. Aber sie haben nicht mit Sheridans Geheimwaffe gerechnet: Einem neuen Konferenztisch!
Äh..neee, das auch, aber wir meinten die andere Waffe:
Wie auch auf einer anderen Raumstation bekommt der Captain in der dritten Staffel ein Raumschiff geschenkt. Hier sogar zwei zum Preis von einem, denn wir finden, es sieht so aus als würde auf der Whitestar oben noch ein kleines Schiff drauf sitzen. Aber halt! Sheridan hat das Schiff ja noch gar nicht! Das muss ihm ja erst mal gegeben werden. Von unserem Neuzugang in dieser Staffel, der schneller schleichen kann als sein (Achtung!) Schatten: Ranger Marcus Cole.
Mary:
“Der ist ja ein Ranger, also praktisch Ninja!”
Gregor:
“Der lag eigentlich noch auf der Trage, wir haben ihn nur nicht gesehen!”
Der ist knapp der Centauriblockade entkommen und wird erstmal bewusstlos in die runderneuerte Krankenstation (Geeeeldkoffer!) gebracht. Und erstaunlicherweise weiß selbst Garibaldi – der ja eigentlich Kontaktperson der Ranger auf der Station war – nicht, wen er seinem Kumpel Stephen da in den Aufwachraum schiebt. TROTZ der plakativen Brosche auf der Brust.
Sascha:
“Weiß Franlin wirklich nicht, wer die Ranger sind?”
Mary:
“Der weiß ja noch nicht mal, wer die Schatten sind…”
Sascha:
“Na gut, der war halt mit Umzug beschäftigt.”
Gregor:
“Jetzt mal ehrlich: Die Farben wählen sich nicht von alleine aus, dieses Lila, was sie da fürs Medlab genommen haben. Der war halt beschäftigt in der Midseason-Pause!”
Diese künstliche Geheimniskrämerei um Marcus geht uns doch ein wenig auf den Sack. Denn statt vorher jemanden auf der Station zu informieren, schleicht er sich erstmal von der Krankenstation. Und statt einfach zu Delenn zu gehen, informiert er Lennier, damit sie sich in einer billigen Spelunke treffen.
Sascha:
“Wer in die Spelunke absolut nicht passte, war dieser Hipster-Cocktail-Shaker”
Mary:
“Dat ist halt n Startup. Aber der hatte nur Geld für die unterste Ebene.”
Gregor:
“Kann ja sein, dass er sagt: Wenn ich damit Erfolg habe, kann ich irgendwann auf dem Zoccalo mixen.”
Jetzt wird allerdings erstmal ordentlich aufgemischt. Und zwar den zwielichtigen Unsympathen der Woche. Und es wird klar: Dieses ganze Setup diente nur dazu, Marcus zu charakterisieren und seinen Kampfstab einzuführen (Aua!).
Gemeinsam erkunden wir also das neue Set des weißen Sterns, das nunja, noch etwas verbesserungsfähig daherkommt.
Der rein- raus- Job entpuppt sich allerdings schwieriger als gedacht: Ein Schattenschiff macht Sheridan unerwarteterweise seine Aufwartung und der sich mit seinem neuen Schiff aus dem Staub. Sieht ja auch blöd aus im Lebenslauf: Grade erst übernommen und schon der erste Kratzer drin. Denn niemand hat je ein Schattenschiff besiegt! Niemand? Das wäre doch gelacht. Und mithilfe eines Sprungtors im Sprungtor löst sich die Bedrohung in Weltraumluft auf:
Glück gehabt. Was dieses Whitestarschiff wohl noch alles kann?
War sonst noch was? Achja: Marcus hofft, dass er sich bis zur nächsten Folge einen richtigen Bart wachsen lassen kann:
Alles in allem eine Folge, die uns ein bißchen zwigespalten zurückläßt. Die Handlung ist eigentlich recht dünn, aber andererseits mussten halt mehrere neue Charaktäre (Marcus, die Whitestar, der Konferenztisch) eingeführt werden, da muss man eben Abstriche machen.
Trotz allem ist das Ganze immer noch mehr als durchschnittlich und so vergeben wir am Ende:
(*) Falls hier jemand entsetzt aufschreien will: Das ist Schiller, Du Banause! 🙂
Und das könnte Dich veilleicht noch interessieren:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Das ist so eine Folge, die beweist, dass ein guter Cast auch eine durchschnittliche Geschichte tragen kann, was es aber bei anderen Serien, siehe DS9, auch oft gab. Als guter Einstieg in die Staffel vergebe ich 4,5/6 Penissen.
Ein doch recht gelungener Auftakt zur wohl besten Staffel von Babylon 5. Man hat eindeutig das Gefühl das die Karten neu gemischt werden.
Gleich zu Anfang wird gezeigt das die Station noch unter dem Angriff der Centauri leidet und reperiert wird. Das ist die Art von Konsequenz die man bei Star Trek gerne mal vermisst. Fast egal wie schwer die Schäden wiegen in der nächsten Folge ist alles wie gewohnt.
Den Dialog zwischen Kosh und Sheridan fand ich großartig. Wirkte so richtig wie ein Schlagabtausch zwischen beiden. Und er war witzig weil Kosh immer das letzte Wort hat.
Die Raumschiffe der Drazi gefallen mir gut.Ich finde die sehen cool aus und sind mal was anderes. Na gut das könnte man im Babaylon 5 Universum über fast jedes Schiff sagen. Das ist nömlich etwas was die Serie auch großartig macht,das Design der Raumschiffe.
Das neue Intro ist richtig geil.
Sehr schön finde ich es auch das Londo immer seine dunkle Jacke trägt wenn er mit Mr. Morden zu tun hat. Das spiegelt ihn gut wieder.Und sein Traum den er hier mitteilt wirft natürlich Schatten (Höhöh) vorraus.
Ich mag ja den Minbari Kampfstab sehr gerne. So einen hätte ich auch gerne in der Tasche.
Sehr lustig das Ivanova schon Bescheid wusste und Sheridan unterbrochen hat. Das passt super zu Susan.
Hier wird ja auch angedeutet das die Centauri noch weiter expandieren wollen…. Na wo hin das wohl führen wird?!?
Das Morden mit Refa verhandelt war so ein Moment wo ich dachte: Oh,das ist nicht gut. Londo hat wenigstens noch so etwas wie ein Rest von Gewissen. Aber Refa ist einfach nur ein Machtgieriges Arschloch. Aber das es noch schlimmere Centauri gibt werden wir noch schmerzhaft lernen.
Staffel 3 ist die Zeit der kleinen die Station unterstützenden Raumschiffe =) Wobei ich die Whitestar schöner als die Defiant finde. Weil ich Organische Technologie einfach lieber mag.
Hier wird auch G’Kar’s Rolle vom Kriegstreibenden zum Warnenden ausgebaut.
Das Schattenschiff ruft bei den meisten Angst hervor (In Valens Name) aber das stachelt Sheridan mal so richtig an. Seine Taktik finde ich dann auch recht brilliant und das ist der fucking Grund warum er mit an Bord musste =)
Schön auch zu sehen das die Schatten auch woanders ihre Finger im Spiel haben. Wäre ja auch recht Eindimensional wenn sie nur auf das Pferd der Centauri setzten würden.
EA+Schatten+PSi Corp = BAD.
Ob eigentlich alle Centauri nicht darauf achten, was ihr Todestraum so aussagt? Auch Refa muss ja wissen, was ihn erwartet, aber selbst Londo rutscht so fahrlässig in sein Schicksal hinein.