Keine Vorlonenlampen für Schattenschlampen

Anna und die Wunderlampe

Wer kennt das nicht? Grade die erste Nacht mit der Neuen verbracht, steht plötzlich die Ex in der Tür und ist alles andere als tot. Es ist Anna, wie sie lallt und lebert. Bestätigt und besiegelt vom kompetentesten Arzt der Station. UND von Doctor Franklin.
Viel Zeit zum Grübeln hat Sheridan nicht, denn die Alte drückt im metaphorisch die Pistole auf die Brust: Entweder Du kommst mit nach Z’ha’dum oder….nicht! Dann geh ich eben wieder! Hui! Aber immerhin werden im Austausch ein paar Informationen über die schattige Heimatwelt in Aussicht gestellt.
Auf Z’Ha’dum angekommen gibts statt heißer Reibereien erstmal heißen Tee – und warme Worte, während der aufgewärmte Zausel-Einstein versucht, die Sache mit den Schatten zu relativieren.
Irgendwann hat John genug gehört und lässt die Bombe platzen. In mehrfacher Hinsicht. Erst mal verbal. Er weiß nämlich längst, dass Anna die letzten Jahre in einem Schattenschiff gesteckt hat und der Reboot der geistigen Festplatte mehr als mangelhaft war. Erst wird die Gang mit dieser Tatsache konfrontiert, anschließend mit dem Mündungsfeuer der Reservewaffe. Und so ganz nebenbei hat er ein paar hundert Megatonnen Sprengkraft an Bord seines Schiffes mitgeschmuggelt.
In einem letzten heroischen Akt lenkt Sheridan den weißen Stern voller Bomben in Richtung Planeten, ruft noch einmal laut “Machts gut, Ihr Trottel!” und hüpft in ein zufällig bereitstehendes bodenloses Loch. Das war das vorletzte, was Anna in ihrem grade wieder gewonnen Leben gesehen hat. Das letzte war eine atomare Detonation.

Was sollen wir sagen? Obwohl die Folge einige Jährchen auf dem Buckel hat, steht sie noch wie eine eins. Selbst wenn gefühlt ein Drittel der Episode aus (teilweise neu gefilmten) Archivmaterial besteht. Weil es eben um Charaktere geht. Und deren Handlungen Konsequenzen haben. Sowas sucht man in anderen Serien *hust*Voyager*hust* beides vergebens. Und deshalb sehen wir hier eine Babylon 5 Folge, wie sie im Lehrbuch steht

Mary:
“So sollte nicht nur Babylon 5 sein, so sollte Fernsehen im allgemeinen sein!”

Wir hättens nicht besser formulieren können und vergeben deshalb:

6 von 6 Penisse

Damit endet die dritte Staffel mit einem Paukenschlag und wir verabschieden uns in die Winterpause. Allerdings noch nicht ganz. Es gibt noch eine Staffel-Abschlussgala. Da sind wir auf Deine Meinungen gespannt. Schick uns eine Mail oder lass einen Kommentar hier unterm Beitrag und sei dabei, wenn wir mit viel Alkohol und guter Laune ein bis sechs Blicke zurück auf die dritte Staffel werfen. Den Termin geben wir noch bekannt.

Ganz klar ist ein Termin: Am kommenden Samstag sehen wir uns bei der Babcon25 im Planetarium in Erkrath! Wir freuen uns!

Minbari, die auf Männer starren

Hm….wo fangen wir an, ach ja. Am besten am Ende. Sherdians totgeglaubte Frau sieht nämlich aus wie runderneuert. Von vorne wie von hinten ANNA. Pikant: Die (Ex?)Frau Sheridan kennt offenbar nicht nur den nie geänderten Türcode ihres (Ex?)Mannes, sondern platzt auch dummerweise genau in ein Schläferstündchen von John und Delenn. Die gute hat ihm nämlich eine gemeinsame Nacht versprochen, wenn er ein paar Schatten für sie aus dem Weg räumt. Quasi Proto-Bene Gesserit-Methoden, die wir hier bei den Minbari erleben.

Was führt uns zu diesem Malheur? Nun, beginnen wir von vorne (ach, auf einmal!) Wir erinnern uns: Delenn und Sheridan hatten den Plan der Schatten ausbaldowert: Die haben in der Vergangenheit Flüchtlinge in einen gewissen Sektor getrieben und werden mit Sicherheit bald dort angreifen. Deshalb werden Susan und Marcus zum Erkunden vorgeschickt, während man bei den Ausserirdischen sehr geschickt um deren Beitrag für eine Angriffslflotte verhandelt.

Lange Rede kurzer Unsinn: Der Plan geht auf, die Flotte trifft noch rechtzeitig ein, um Susans Arsch zu retten und ein paar Schatten-Ärsche zu treten. Das ganze live kommentiert von Mehmet Sheridan und Delenn Töpperwien im modernen 3D Spottstudio.
Beim Abfiff wird allerdings schnell klar: Der Sieg war teuer erkauft: Wobei eine Verlustwuote von 2 zu 1 angesichts der bisher angedeuteten Omnipotenz dieser Schattenschiffe recht akzeptabel scheint. Allerdings ist allen Beteiligten recht schnell klar: Diese Schmach lassen die schattigen Gesellen nicht auf sich sitzen und holen eben die schärfste Waffe hervor, die man(n) sich vorstellen kann: Die Exfrau. Und damit wären wir wieder am Anfang.

Aber da war doch noch was mit nem anderen offenen “Handlungsstrang” ach ja: Auch Doctor Franklin darf mit Kugeln spielen. “Er kommt bewaffnet mit moralischer Überlegenheit zu einer Messerstecherei.”
Und während der Doctor da vor sich hinblutet erscheint trifft er sich dann doch wie angekündigt selbst, sein Alter Ego ist allerdings alles andere als Freundlich. Es ist nämlich ehrlich. Und geigt seinem sterbenden Ich mal so richtig die Meinung.
Immerhin hat der eingebildete Tritt in den Allerwertesten auch therapeuthische Wirkung: Der angeschlagene Doc rappelt sich wieder hoch und rettet sich in die Arme von Sicherheitskräften.

Wir würden der Folge auch gerne eine höhere Wertung geben, aber erstaunlicherweise hat es “Walkabout” geschafft, nachträglich diese Folge hier runterzuziehen. Schließlich hatten wir schon in jener Folge (über die wir eigentlich nie wieder sprechen wollten) eine richtungsändernde Schlacht gegen Schatten und eine B-Handlung mit Franklin. Es sieht also alles recht opulent und blutig aus, fühlt sich aber irgendwie an, wie schonmal da gewesen. Dieser Expositionsdump am Anfang der Folge stößt da nur noch mehr Keile in diese Kerbe.

Die Optik und Inszenierung der Raumkämpfe weiß dagegen auch fast 25 Jahre später immer noch zu gefallen, obwohl es fast ein bißchen schade ist, dass für den Projektionsraum das Budget für den Minbari-DJ gestrichen wurde. Aber es freut uns zu hören (haha) dass er einen neuen Job als Ansager für Bordinformationen bekommen hat.

Auch etwas merkwürdig: Wurde uns nicht folgenlang um die viel zu kleinen Minbari-Ohren gehauen, dass Susan an Bord der Whitestar unbedingt einen Dolmetscher braucht? Das war doch der ganze Sinn hinter Marcus. Und dann der sich plötzlich aufs Ohr hauen und seiner angebeteten noch ein paar genuschelte Minbari-Sätze ins selbige hauchen, die sie offensichtlich nicht versteht.

Der Auftritt von Anna Sheridan war natürlich ein Hammer und reißt die Wertung nochmal nach oben. Wir vergeben deshalb

4 von 6 Centauripenissen

Die War-Room-Romanze und das falsche Spiel um den Gut-Centauri

Sheridan hat wenig Grund zur Freude. Zum einen nervt ihn, dass er einfach nicht hinter die Taktik der Schatten kommt. Eigentlich würde er jetzt gerne im War-Room über das Problem grübeln, aber seine nochnichtganzFreundin kaut ihm währenddessen das Ohr ab.
Ein Glück, dass seelischer Beistand an Bord ist: Kommen ein Rabbi, ein Hindu, ein Moslem und ein Reverent auf die Station. Stellt sich heraus: Die Geistlichen verbreiten nicht nur ihre jeweilige frohe Botschaft, sondern halten auch die Ohren offen für die Botschaften anderer. Dass die Kirchen aktiv den Widerstand gegen das Regime unterstützen ist eine tolle Idee vom atheistischen JMS. Leider sind Mary und Sascha beim (letzten) Abendmahl etwas abgelenkt. Die eine von den Lampen und der andere von der schicken Tischdeko auf dem nicht wirklich schicken Tisch.

Doch im Gegensatz zur letzten Folge fischt JMS nicht im trüben Porno-Dialog Wasser, sondern schürft mit Reverend Will Dexter pures Dialog-Gold. Dass dieser bei seinem nächtlichen Lustwandeln ausgerechnet in das völlig unbewachte Büro des Stationskommandanten spaziert ergibt logigtechnisch vielleicht nicht unbedingt Sinn, aber tolle Gespräche über Liebe, Vertrauen und aufgeräumte Zimmer. Und für Sheridan (Mary würde sagen eeeeendlich) den nötigen Schubs in Richtung Delenn.
Gemeinsam mit Delenn kommt man hinter den Plan der Schatten, die mit Absicht einen Sektor in Ruhe lassen, um dann dort mit voller Wucht zuzuschlagen. Halleluja! Diese Entdeckung muss gefeiert werden! Mit Nonnen und Kreuz!

Aber wir kommen wir zu dieser Situation? Ganz einfach, liebe Kinder: Lord Refa kommt auf die Station und bekommt spitz, dass Londo eine Falle für G’Kar plant, um bei Hofe mehr Einfluß zu bekommen. Das will er natürlich für seine eigenen Pläne nutzen, hat aber offenbar nie Dune gelesen, sonst wüsste er, dass man einen Plan am besten in einem Plan versteckt. So kommt die Böse Überraschung, als sich Refa im Keller der Narn Palastes schon am Ziel seiner Träume sieht in Form eines Londo-Hologramms.

Stellt sich raus: Londo und G’Kar steckten von Anfang an unter einer Decke und nun ein Datenkristall mit verräterischen Informationen in Refas Jacke. Dumm gelaufen: Der Intrigant ist nicht nur selber das Opfer einer Intrige geworden, sondern jetzt auch ziemlich tot. Und sein Ruf am Hofe gleich mit. Und der Minister not amused

Aber immerhin haben wir doch noch ein Happy-End. Nämlich für Mary. Die kann nämlich endlich miterleben, wie sich Sheridan und Delenn in die Arme fallen.

Die Guteste war zwischenzeitlich nämlich fleißig und hat die Copy&Paste Funktion am CGI-Rechner entdeckt. So war es ihr mühelos möglich, aus einer Whitestar gleich dutzende, was sag ich, hunderte zu machen.

Mary: “Das ist so eine Folge der Superlative finde ich.”

Und da hat sie recht: Die Dialoge sind alle erste Sahne, die oben gesehene titelgebende Szene mit dem Tod des Intigranten ist grandios inszeniert und der Plan im Plan im Plan ist so großartig erdacht und ausgeführt, dass sich so manche halbnackte Drachenlady vor Scham hinterm eisernen Thron verstecken muss. It’s about the story, man! Wir vergeben deshalb die volle Punktzahl:

6 von 6 Penisse

Ulrich, der lila Vorlone und die blutige Schattenbremse

Herzlich wilkommen zu einer Folge, vor der sogar die Protagonisten am liebsten flüchten wollen. Bis auf Lyta, die extra vorbeikommt, um uns eine Kostprobiere ihres schauspielerischen Untalents zu demonstrieren. Ihr erster Aufritt auf der Krankenstation veranlasst unseren Stationkommandanten, das Weite zu suchen und der Station wortwörtlich aufs Dach zu steigen.
Leider haben die Aussenaufnahmen vor dem Vorspann so dermaßen ins Budget geschlagen, dass für ein Andockmanöver und ein elegantes Veralssen des Schiffs kein Geld mehr da war. Der gute Kosh 2 (in Fachkreisen Ulrich genannt) rollt deshalb hinter einem generischen Hochregal hervor, um sein konspiratives Begrüßungstreffen mit Susan und John zu halten. Streng geheim.
Dass unter der neuen Haube jetzt auch ein ganz anderer Wind weht zeigt sich gleich bei der ersten Begegnung zwischen Lyta und Ulrich. Der geht nämlich ganz schön grob mit der guten um.

Die darf auch gleich noch ein bißchen mehr von ihrem “Können” zeigen, denn Sheridan will die Theorie, dass Telepathen den Schattenschiffen schaden könnten in einem Feldversuch testen. Ums kurz zu machen (ungefähr so kurz wie in der Folge, wo diese eigentlich fundamentale Entdeckung mal so nebenbei abgehandelt wird): Klappt. Nur dummerweise kommen noch mehr Schattenschiffe, um dieses Forschungsergebnis unter den Teppich zu schießen. Doch dank einiger Backup-Telepathen und einer kleinen Flotte, angeführt von G’Kar kann man den ersten Sieg über die Schatten erringen! Das könnte DER Turningpoint der Serie sein, wenn er nicht so belanglos erzählt worden würde.

Und wir fragen uns weiterhin: Warum ist das eine Nebenhandlung? Denn den Rest der Folge verbringen wir bei *seufz* Doctor Franklin. In einer Bar. Mit einer drogenabhängigen Sängerin. Die singt. In einen Leuchtdildo. Und wer jetzt denkt: Naja, ein bißchen Musik, was kann daran schlimm sein? Laß Dir sagen: Gefühlt besteht die Hälfte der Folge aus Musik. Und zwar vom Chef selbstgeschrieben. Dazu Dialoge, bei denen man brechen könnte. Apropos brechen: Kurz nach dem GV bricht der Arzt wieder durch und Franklin belehrt seine durchgenagelte, dass sie gefälligst nicht soviel saufen soll. Diese wiederum verlangt im Gegenzug nach Drogen. Das hätte Franklin ein klitzekleines Warnzeichen sein können. Statt dessen pennt er nochmal ein und wacht ohne Frau und ohne Kreditkarte auf. Depp. Aber: Cathlyn ist mitnichten ein Junkie, sondern einfach nur todkrank und braucht die Drogen gegen ihre Schmerzen.
Ende vom (G)lied: Die Trulla bittet Franklin, die letzten Wochen bei ihr zu bleiben. Und der Arsch wandert weiter. Als gebrochener Mann. Also kameratechnisch. Denn neben der schmalzigen Musik wird Franklin auch noch durch schmierige Gläser in mehreren Facetten gefilmt.

Fazit:

Babylon 5 goes Baywatch. Folgen, die gefühlt zur Hälfte aus Musikvideos bestehen, kennen wir normalerweise nur von Malibu Beach. Keine Ahnung, was JMS geritten hat, diesem absolut belanglosen Handlungsstrang so dermaßen viel Prominenz und Zeit einzuräumen. Zumal er Franklin absolut kein Stück voranbringt. Und diese Dialoge!

Der andere Handlungsstrang ist deutlich interessanter: Man hat eine Waffe gegen die Schatten! Aber merkwürdigerweise reichen dann doch ein Narn-Schiff und der weiße Stern, um auch ohne Telepathen ein Schiff zu zerstören. Warum dann der ganze Aufwand? Da baut man sich etwas auf, um 5 Minuten später wieder alles mit dem Hintern einzureißen.

Was zu gefallen weiß sind die tollen Außenaufnahmen vor dem Vorspann und zum Teil auch die Szenen um den neuen Vorlonen-Botschafter. Man ahnt schon, dass mit dem nicht alles eitel Sonnenschein sein wird. Auch wenn der gute Captain da ziemlich begriffstutzig wirkt, wenn er Kosh zum dritten Mal nach seinem richtigen Namen fragt.

Die (hier gar nicht angesprochene) Nebenhandlung um das Narn-Schiff hat tolle Dialoge, aber irgendwie haben wir das Gefühl, dass G’kar eigentlich schon weiter sein müsste und sich ein bißchen zu sehr vom Narn-Captain auf der Nase rumtanzen lässt.

Am Ende kommt aber eine klar unterdurchschnittliche Folge bei raus und wir vergeben

2,5 von 6 Penissen

Die drei Einen und der zeitreisende Botschafter

Vor tausend Jahren

Und weiter geht die wilde Reise durch Raum und Zeit. Und immer noch haben wir Verstärkung aus der Skeptikerkaste für den grauen Rat: Hoaxilla hat uns wieder den Hoaxmaster ausgeliehen.
Wo waren wir? Achja: Die Babylon 5 Crew ist auf Babylon 4 und versucht, die Babylon 4 Crew zu überlisten. Was angesichts des hiesigen Kommandostabes nicht sehr schwierig sein dürfte.

Währenddessen hat Sheridan in der Zunkunft andere Sorgen: Er soll schließlich bald geköpft werden. Überraschenderweise wartet in der Zelle seine Frau, die irgendwas von ihrem Kind und schrecklichen Dingen spricht, die unbedingt verhindert werden müssen. Sheridan bringt sie erstmal durch einen gezielten Kuss zum Schweigen.
Doch Londo ist wie ausgewechselt und lässt Sheridan laufen. Kommt vom Saufen. Und wir sehen gleich mehrere Prophezeiungen, die hier erfüllt werden:
Das Auge, das nicht sehen kann,
der, der schon tot war
Vir wird Imperator statt des Imperators
Londo stellt sich seiner größten Furcht
Londo und G’Kar würgen sich zu Tode.

Wow. So viel Auflösung in so kurzer Zeit. Und so viele offene Fragen, die JMS damit wieder aufwirft. Er hats schon wieder getan!

Am Ende (oder besser: Kurz davor) ist alles geschafft: Station leer, Zeitsprunggerät installiert, kann los gehen. Aber da waren doch noch ein paar Fragen zu klären. Stellt sich raus: Auch wenn immer wer anders im Anzug gesteckt hat, war es doch immer der Eine. Denn ähnlich wie die katholische Kirche die Dreifaltigkeit erfunden hat, um ihr Panoptikum noch halbwegs als monotheistisch durchgehen zu lassen, hat JMS einen besonderen Kniff gefunden, um diverse Logiklöcher und die Handlung der ersten Staffel irgendwie in diese Folge zu stopfen: SOWOHL Sheridan, als auch Delenn UND Sinclair sind der Eine. Und jetzt kommst Du!

Was sollen wir sagen? Wir erinnern uns noch, wie uns beim Erstsehen die Kinnladen runtergefallen sind. Und eine 2 Jahre alte Folge, die mit einer komplett anderen Premisse gedreht wurde, irgendwie so in diesen Zeiteiler zu quetschen, dass die trotz neuer Entwicklungen in der Serie fast nahtlos da rein passt ist eine Meisterleistung. Wir ziehen den Hut und die volle Ladung Penisse aus unseren (nicht vorhandenen) Hosen:

6 von 6 Penisse

Die drei Einen und das geheimnisvolle Kriegerkästchen

Heute erreicht uns auf unserer Aussenstation auf Minbar ein geheimnissvolles Kästchen. Welches Geheimnis mag sich wohl in jenem Kästchen verbergen? Leute, wir brauchen kompetente Hilfe von jemandem, der sich mit dem Sagenumwobenen auskennt und sich sicher auf den geheimnisvollsten Pfaden bewegt.
Alexander Waschkau hat nicht nur die Bundeslade im Keller stehen (einfach einmal quer durchs Bernsteinzimmer hinten) sondern beschäftigt sich in Hoaxilla mit allerlei mystischen und urbanen Legenden, wenn er nicht grade eine total überbewertete Science-Fiction-Serie bespricht. (Oha, jetzt gibts bestimmt Schläge 🙂 ) So ganz nebenbei ist er auch noch ausgebildetet Psychologe, was ihn nicht nur die Lage versetzt, einen Podcast über Psychologie zu machen, sondern auch einen anderen Blick auf die Wiederkähr von Michael O‘Hare zu werfen, der ja – wie sich erst nach dessen Tod herausgestellt hat – wegen psychischer Probleme die Serie verlassen hatte. Um so schöner, dass der gute Sinclair in dieser Folge nochmal seinen offiziellen Schwanengesang leisten darf und sein Serien-Charakter einen würdevollen Abgang bekommt
Okay, wir haben Zeitstrahlen, wir haben Zathras, wir haben den Sektor, in der Babylon 4 verschwand, wir haben die Rückkehr von Sinclair. Kurz: Wir bekommen jetzt die Auflösung zur Folge „Verloren in der Zeit“. Und zwar als Doppelpack.
Die vierte Auflage der Station ist mitnichten in die Zukunft entführt worden, sondern in den letzten Schattenkrieg. Und zwar von niemand geringeren als unseren Helden von der aktuellen Station. Und weil sie das immer schon getan haben werden, müssen sie es auch diesmal wieder tun. Denn sonst würden die Schatten viel stärker aus dem letzten Krieg gekommen worden sein und die ganzen Anlage-Immobilien auf Proxima 3 wären nur noch die Hälfte wert. Oh. Und Babylon 5 würde zerstört. Und zwar schon nächste Woche Dienstag.
Werden unsere rackeren Recken den temporalen Terror tollkühn tilgen? Das erfährst Du in Teil 1 unserer Besprechung. Und die Peniswertung gibts dann in der kommenden Folge für das Doppelpack.

Von schlafenden Pferden und ausgeschlafenen Vorlonen

So. Zieht Eure Hosen an, wir erwarten Damenbesuch! Und das, obwohl Lady Adira in ihrer Zeit bevor sie Lady wurde, vermutlich schon eine Menge Jungs ohne Hose gesehen hat. Londo läßt jedenfalls die Rosensuite buchen und schickt Vir los, um Reizwäsche zu kaufen. Dumm nur: Mr Morden bekommt Wind von der Sache. Und der (also Mr Morden nicht der Wind) ist momentan nicht so gut auf Londo zu sprechen. Hat der doch nicht nur selbst alle Verbindungen zu Mr Morden und seinen schattigen Gesellen gekappt, sondern auch Lord Refa durch den berühmten Rheinischen Giftcocktail (wir erinnern uns: Die erste Komponente ist Kölsch, die zweite Altbier) duzu gebracht, eben jenes ebenfalls zu tun.
Und was macht ein Mr Morden, wenn er in einer Zwickmühle sitzt? Richtig! Seinem Namen alle Ehre. Erst erMORDEN wir also ein paar Wachleute, dann einen Giftkurier und schließlich die Angebetete von Londo Mollari. Nachdem wir also den ersten Teil der Folge einen himmelhochjauchzenden Londo erlebt haben, ist er nun logischerweise vom Tode betrübt und Mordens plan geht auf: Der Zausrige Centauri hält die abgelebte Angebetete für einen perfiden Plan des ruchlosen Refa und wendet sich wieder dem mordenden Morden zu.

Und da geht ja noch ein Mord auf dessen Gewissen. Aber der Reihe nach: Der gute Sheridan hat nämlich so seine Problemchen mit der ihm gestellten Aufgabe: dutzende völlig verfeindete und paranoide oder feige Rassen an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam gegen die Schatten zu kämpfen…DIE Jobbeschreibung hätte ihn eigentlich schon stutzig machen sollen. Stellt sich raus: Ist NOCH schwieriger als gedacht. Es braucht eben ein Signal. Mal was eigenes..was völlig anderes…ein frisches Gesicht! Das einzige, das ihm einfällt ist aber hinter einer ziemlich dicken Maske versteckt. Mit einer gehörigen Portion Starrsin obendrauf. Lange Rede kurzer Sinn: Der gute Kosh denkt nicht daran, sich in den Krieg einzumischen. Aber wer nix zu verlieren hat, der kann auch mal einer wandelnden Klobrille Fäkälbeleidigungen an den beschutzanzugten Hals werfen.
Kosh ist erstmal not amused und sogar kurz davor, unseren Captain zu Hack zu verarbeiten, erklärt sich dann aber doch bereit zu helfen und verschafft der Allianz i.G. den erhofften symbolischen Sieg. Mr Mordens Gesellen sind logischerweise nicht begeistert und erklären anhand Koshs Anzug mal ganz anschaulich, was eine Schnittmenge ist. Der sterbende Kosh projeziert sich nochmal als dessen Vater in die Träume von Sheridan. Und dann zack. Kosh tot, Ersatz ist bestellt, für das Schiff Rücksturz zur Sonne

War sonst noch was? Achja: Tims Lieblingscharakter hat ein kleines Problem: Doctor Franklin setzt sich nach Feierabend nicht nur auf das gemütlich grünliche 90er Jahre Sofa, sondern auch gerne mal einen gute-Nacht-Schuss. Soll er, aber der anhaltende Mißbrauch von Aufputschmitteln und Erfrischungstüchern zeigt irgendwann Wirkung. Und zwar sosehr, dass auch unser merkbefreiter Sicherheitschef mitbekommen muss dass unser aufgeblasener Superdoc beinahe auch einen Patienten aufgeblasen hätte.
Aber auch Franklin selber hat die Dateisuche bemüht und der grün blinkende Cursor auf dem Display verrät: Jau, er ist abhängig. Und deshalb wird er jetzt abgängig und schmeisst nach einem letzten wehmütigen Blick auf seine Berufungsurkunde dem Chef seine eben erst erhaltende Uniform vor die Füße.

Tja. Franlin weg, Kosh Tot. Londo wieder in den Fängen der Schatten. Aber immerhin sind wir alle ein bißchen näher zusammengerückt.

Für eine Folge, die das Wort “Zwischenspiel” im Titel hat, passiert verdammt viel. Und einfach mal einen der Hauptcharaktere um die Ecke bringen war in den 90ern schon ne Hausnummer. Haben wir schonmal erwähnt, dass George RRRRRRRRRRRRRRRRRRR Martin die Serie früher geguckt hat, bevor er seine berühmten Bücher geschrieben hat? Wir sagen ja nur so….

Und hatte man zuletzt ein bißchen Hoffnung, dass Londo erkannt hat, mit was für Leuten er sich da abgibt kommt jetzt der Schlag in die Magengrube. Ihm ist nach Adiras Tod alles egal und will die Welt nur noch brennen sehen. Also so, wie momentan 90% aller relativ frisch gewählten Staatsoberhäupter hier auf der Erde.

Wir sind schwer beeindruckt und vergeben

5 von 6 Centauripenissen

Der selbstgebastelte Sheridan im Schatten des Minbari-DJ

Nach einigen Folgen (also von der Serie nicht von uns) die eher langsam und/oder gar langweilig daherkamen, hat JMS im Drehbuch-Schreibmaschinen-Automatikgetriebe den S-Gang entdeckt und eingelegt.

Stellt sich heraus: Die Erde (und speziell das Psicorps) arbeitet schon seit einigen Jahren mit den Schatten zusammen. Nachdem die Erde damals(tm) ein gefundenes Schattenschiff seinen unrechtsmäßigen Besitzern zurückgegeben hat, denkt man diesmal nicht daran. Schließlich scheinen die schattigen Gesellen dermaßen viele Schiffe allein in unserem Sonnensystem verbuddelt zu haben, das eins mehr oder weniger bestimmt nicht auffällt. Das auf IO will man jedenfalls mit einem systemtreuen Fanatiker bestücken und Sheridan will das um jeden Preuss verhindern.
Also schnappt man sich kurzerhand die Whitestar und bastelt sich einen Plan zurecht, um Sheridans Abwesenheit zu vertuschen.

Ausgeschlafen erreicht man schließlich die Jupiter-Umlaufbahn, in der man aber nur noch per Audio-Übertragung (aus Kostengründen) die Monsterwerdung des Schattenschiffes aus der Ferne belauschen kann. Tja, dumm gelaufen. Also lenkt Sheridan erst die Aufmerksamkeit des irre um sich schießenden Schattenschifs auf die Whitestar, um selbe anschließend in der Atmosphäre des Jupiters zu versenken. Glück gehabt, der Plan geht auf und das Schattenschiff unter.

Ende gut, alles Mist: Die Erde nimmt Sheridans Spontanbesuch mit einem Alienschiff im Erdsektor nicht auf die leichte Schulter und kündigt härtere Maßnahmen an. Schließlich macht die Lügenpresse den weissen Stern für die Vernichtung der Psicorps-Basis verantwortlich. Tja, dumm, wenn das Entlastungs-Beweisstück als kleine schattige Bröckchen in der Jupiteratmosphäre herumkrumpelt.

Keine guten Aussichten für unsere Verschwörertruppe, die von aussen und innen immer mehr unter Druck gerät. Denn wir wissen noch nicht, für welche Seite der gute Zack sich entscheiden wird.

Wieder mal können wir nur sämtliche Hüte ziehen, die wir tragen (und da gibt es einige) und vergeben die Traumnote

6 von 6 Penisse

Der Wortvogel aus dem Bücherschrank

Wir haben es schon einmal gesagt und sagen es gerne wieder:
2018 wird ein geiles Jahr für Fiver in Deutschland!

Warum? Weil wir dafür sorgen werden! Es gibt ne Menge zu feiern in diesem Jahr: Wir werden zwei, Babylon 5 wird 25 und Torsten Dewi…nunja, er hat auch einen runden Geburtstag in diesem Jahr 🙂

Aber der Reihe nach:

Wir hatten am 27.1. unseren zweiten Geburtstag. Diesmal wollten wir aber nicht um Einspieler betteln und Euch in einer Livesandung stundenlang in den Ohren zu liegen wie toll wir doch sind. Hauptsächlich, weil wir das erst vor wenigen Wochen getan haben 🙂

Der wichtigere Geburstag in diesem Jahr ist allerdings der der Serie, die unserem Cast überhaupt einen Sinn gibt: Babylon 5 wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Eigentlich hatten wir ja gedacht, dass irgendwer in Deutschland das aufgreift und sämtliche noch lebenden Stars zusammentrommelt. Aber die üblichen Verdächtigen ignorieren sogar das gleichzeitige Silberjubiläum der Schwester-Star Trek Serie und haben auf ihre Con lieber den kompletten Cast von BSG geladen. Pft…

Bleibt die Ganze Arbeit also wieder an uns hängen. Wir sind der letzte Rufer in der Wildnis, das labernde Leuchtfeuer in der Dunkelheit des Alls und wollen deshalb das Jubiläumsjahr angemessen feiern. Und dazu haben wir uns jede Menge Gäste in den Cast geladen, um mit uns gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und auch den ein oder anderen Erkenntnisgewinn zu erlangen.

Den Aufschlag macht der Mann, der aus keinem Bücherregal eines 90ger Jahre Jugendzimmer deutscher Nerds wegzudenken wäre: Torsten Dewi hat nicht nur dafür gesorgt, dass wir die Boobies von Alyssa Milano im deutschen Fernsehen zu sehen bekommen haben, sondern mit den SciFi Serienguides aufgezeigt, dass die 90ger das erste goldene Zeitalter der Science Fiction im Fernsehen war. Und ganz speziell hat er mit dem “Babylon 5 Universum” ein Nachschlagewerk erschaffen, dass nicht nur einmalig in Deutschland war (“Standardwerk bei default” wie er so treffend sagt) sondern zumindest bei den Ratsmitgliedern sämtliche Umzüge und Ausmistaktionen überstanden hat und uns bei unseren Besprechungen immer noch gute Dienste leistet. Die spannende Entstehungsgeschichte erzählt und Torsten im Interview. Obwohl, was heißt Interview?

Tim:
“Einen Tosten Dewi interviewt man nicht, man läßt ihn einfach reden!”

Genau. Freu Dich auf knapp anderthalb Stunden spannender Geschichten und Anekdoten, die teilweise so noch nirgendwo zu lesen oder zu hören gewesen sind!

Und wo Torsten so nett von einer gescheiterten Convention geplaudert hat, wird uns schon ein bißchen mulmig bei Punkt drei der heutigen Agenda:

Wir wollen eine Convention veranstalten!

Oder beser gesagt ein Conventschen. 🙂 Platz ist nämlich nur für maximal 50 Leute, dafür wird es aber extrem gemütlich und exklusiv. Der gute Tim hat sich gemeinsam mit der – diesmal angezogenen – Mary die Lokalität angeguckt und weiß nur gutes zu berichten. Genaueres können wir natürlich erst erzählen, wenn alles in Sack und Tüten ist, aber wir haben so richtig Lust drauf und glauben, dass wir da was richtig tolles auf die Beine gestellt haben.

Wir können jetzt nur sagen: Halte Dir den 10. und den 17. November frei (zwischen den Terminen schwankt es noch). Und: Das Ganze findet im Raum Köln/Düsseldorf statt.

Wir halten Dich natürlich auf dem Laufenden!

Steck Dir Deinen Comlink doch sonstwo hin!

“Soll ick jetzt den Knaller zünden?” – “Zünd den Knaller!” – Puff! – “irre!”

Ja, das trifft den Kern der heutigen Folge recht gut, denn die Handlung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Irrer Bombenleger ist irre und legt Bomben. Und reißt damit riesen Löcher nicht nur in die Station sondern auch ins Budget der Serie. Denn hier werden nicht nur mal eben liebgewonnene Sets geschrottet, sondern auch für Statisten war offenbar noch genug Kohle da. Stellt sich heraus: Der Täter ist ein armes Würstchen mit kleinem Schwanz und großem Geltungsbedürfnis.
Erst reißt beim Irren die letzte mentale Zündschnur, dann explodiert der Sprengsatz – inzwischen weit weg von der Station – und dann kriegt er Sheridans Faust zu schmecken. Und der hat nach seiner Comlinkversteckaktion garantiert NICHT seine Hände gewaschen, so!
Klingt eigentlich wie ein total generischer Plot und ist es auch. Aber der dient ja nur als Vehikel, um andere Charaktere weiterzuentwickeln. Lennier zum Beispiel verfeinert seine Ohnmachtsanfall-Skills durch ins Koma fallen.
Bei aller Ballerballer-Banalität der Haupthandlung ist die Umsetzung ausgesprochen sehenswert: Ausgefeilte, wenn auch etwas verwackelte Kamerafahrten und ein Bildaufbau, der Richard Compton nie im Leben eingefallen werden. Jede Szene schreit uns förmlich entgegen: SIE HER! Ich hab mir was dabei gedacht, wie ich die Charaktere positioniere.
Insgesamt eine sehr merkwürdige Folge, die irgendwie aus dem Fluß der SeelenSerie fällt und sich ein bißchen anfühlt wie ein Fremdkörper: Garibaldis Gehilfe zum Beispiel kommt völlig aus der Kalten. benimmt sich so, als wäre er schon immer da gewesen (Kosh?) und verschwindet am Ende in der Versenkung, um nie wieder gesehen zu werden. Wir hatten beide ganz furchtbare Erinnerungen an die Folge, die sich im Rewatch als total unterhaltsam herausgestellt hat. Haufenweise tolle (Bild)Ideen, die die Folge extrem unterhaltsam und kurzweilig machen. Und der verrückte Bombenleger ist angenehm verrückt und das, obwohl er total over the top ist.

Am Ende zücken wir den Sprengstoffgürtel und vergeben bombige

4 von 6 Penissen