Jaja, der fesche Doctor Franklin läßt nix anbrennen. Jedenfalls nix, was Brüste hat, auch wenn sie in Form von Eisbergen daher kommen. Denn aus den Tiefen des kalten Weltalls nähert sich ein Schläferschiff, die Copernikus. Zum Glück für unseren notgeilen Medizinmann hat der männliche der Passagiere die Passage nicht ganz so gut überstanden
Freund Schrumpelkopf fehlen sämtliche Organe. Gut für ihn, denn Franklins Verhalten der jetzt Ex-Frau des Toten gegenüber geht uns ganz schön an die Nieren:
Mary: "Ich meine, sie hat 10 Minuten vorher erfahren, dass ihr Mann tot ist und jetzt: 'Yeah, Aliens!' Dann kommt: 'Ich find das alles so schlimm' und er so: 'Du bist nicht allein' und fängt dann an ihre Wange zu streicheln. Wo ich denke: 'Frau, wenn Du ihm jetzt nicht eine scheuerst!' Dann küssen sie sich fast und Franklin auf einmal 'Ach nee, doch nicht!'" Mary: "Scheißverhalten und dann auch noch Weichei, das ist echt Scheiße!"
Zugeben, die Gelegenheit war günstig die aufgetaute Angetraute alles andere als angegraut: 100 Jahre Kälteschlaf, die Frisur hält und Mariah sieht aus wie frisch aus dem Ei gepellt:
Sascha: "Du bist doch eine Frau, Mary..." Mary: "Letzes Mal, als ich nachgeguckt hab ja. Richtig." Sascha: "Würdest Du Dich vorher schminken, damit Du einen möglichst guten Eindruck machst, wenn Du aufwachst?" Mary: "Nätürlich!" Sascha: "Ach?" Mary: "Du darfst nicht vergessen: Vorher werden wahrscheinlich noch Pressefotos geschossen, während ich in die Kapsel steige." Sascha: "Aber Du würdest doch auch nicht mit Schminke ins Bett gehen. Also, wenn Du vorhast zu schlafen." Mary: "Jaaa, aber da werde ich ja sozusagen schockgefrostet und sehe hinterher genauso aus, wie ich reingestiegen bin. Wenn ich in mein Bett steige und meinen Kopf ins Kissen presse, dann sehe ich ja am nächsten Morgen aus, als hätte ich Kriegsbemalung im Gesicht." Sascha: "Und das Kissen auch. So einen Negativabdruck." Mary: "Alles schon passiert, also: ja."
Doch grade, als Franklin die Alte grade fast schon rum hat, macht er einen Rückzieher und faselt irgendwas von “nicht angemessen”. Dieser Meinung ist Sheridan allerdings auch und bläst dem guten Doctor mal gewaltig den Marsch. Und auch unser Gaststar der Woche ist entsetzt:
Dwight Schulz macht das, was er am besten kann: Einen etwas bekloppten aber sympathischen Typen spielen. Amis hatte während des Krieges auf einer einsamen Mondbasis gegen einen mysteriösen unsichtbaren Fein gekämpft, der sich monatelang von ihm ernährt hat und jetzt immer noch eine Seelenverwandschaft zu ihm pflegt. Eine Story, die Garibaldi genauso so fast täglich hört. Und deshalb als einziger den “Das Ende ist nah!” Rufen des kraushaarigen Irren auf dem Zoccalo glauben schenkt
Wer hätte das gedacht: Garibaldi ist für uns mal das Glanzlicht der Folge. Er ist der einzige, der dem armen Amis Glauben schenkt und schafft es nicht nur, dass die Führungscrew der Station die Geschichte mit dem unsichtbaren Monster, das durch Wände gehen kann glaubt, sondern im Anschluss greifen alle zur zufällig herumliegenden Waffe und begeben sich auf die Jagd.
Am Ende Monster tot, Amis lebt, Franklin bekommt nicht die Frau, sondern von selbiger den verdienten Korb. Und wir erfahren, dass die Copernikus vom schattenhaften Alien in Richtung Z’ha’dum gelenkt wurde. Und irgendwie kommt zumindest G’Kar das Wesen trotz seiner eher schemenhafen erscheinung seltsam bekannt vor:
Und auch Sascha zuckt an dieser Stelle hörbar zusammen. Kann es sein, dass seine Heimatstadt vor tausend Jahren von Schatten unterwandert wurde?
War Karl der Große eventuell ein Vorläufer von Mr. Morden? Stecken vielleicht die Illuminaten dahinter? Und wo ist mein Aluhut, wenn ich ihn brauche?
War sonst noch was? Achja: Eine tolle Szene mit Garibaldi und einem Drazi (jaaaaaaa, mit “Z”, Asche auf unser Haupt!) dem sein Essen wegläuft. Humor ganz nach unserem – Achtung! – Geschmack!
Bleibt am Ende festzuhalten, dass das eine Folge mit Schatten (höhö) und relativ viel Licht war. Was auch immer Herr Frost genommen hat, als er die Handlung um Mariah und Franklin schrieb, wir wollen es nicht. Der Rest ist zwar eigentlich belanglos, aber ausgesprochen gut inszeniert. Kamerafahrten und Einstellungen, von denen ein Richard Compton nicht mal zu träumen gewagt hätte. Da merkt man das eiskalte (frostige?) Händchen von Autor und Regisseur, die beide dem Horror- und Supense-Genre ausgesprochen nahe stehen. Und da Herr Frost auch noch der Sippe angehört, die eine ihrer Lieblingsserien verantwortet hat, geht der der Griff in die Hose nicht ins Vakuum. sondern wir vergeben
Zum Schluß noch ein Hinweis in eigener Sache: Heute abend (also wenn diese Folge rauskommt) wollen wir live “Freibier für den Mars” besprechen und freuen uns auf Deine Kommentare und Unterstützung im Chat. Wo? Auf unserem Mixlr-Kanal:
Und vorher legen wir Dir noch ein paar Links ans Herz:
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Ivanovas neue Rangabzeichen mussten vermutlich erst noch von der Erde eingeflogen werden. Das dauert eben.
Was nicht angesprochen wurde: Die Folge bedient auch mal wieder das vor allem aus Star Trek bekannte SciFi-Trope, dass wenn Kälteschlafkammern vorkommen, eine davon IMMER versagt haben muss.
Franklin ist eben ein Schlingel, der genau weiß, welche Frauen leicht zu haben sind. Wahrscheinlich ist er nur dafür Arzt geworden und nicht, weil Papa so ein gemeiner Militarist war. Sonst war die Folge aber recht gut und Murdock hat eben Murdock gespielt, nur weniger durchgeknallt.
@Einsamer Schütze: …oder wie in Planet der Affen.